VoiVod – Mechanical Mind
Was lange Zeit unmöglich schien, wird nun doch Realität: Am 18. Januar 2013 erscheint „Target Earth“, das 13. Studioalbum der kanadischen Metal-Legenden VoiVod. Dabei war man sich lange Zeit nicht sicher, ob es noch eine Platte geben würde. Nachdem auf „Infini“ 2009 die letzen Ideen des vier Jahre zuvor verstorbenen Gitarristen und Gründungsmitglieds Dennis „Piggy“ D’Amour realisiert wurde, fand man in Daniel „Chewy“ Mongrain einen potentiellen Nachfolger, der gemeinsam mit den drei Originalmusikern – Bassist Blacky ist erstmals seit 1991 wieder auf einem VoiVod-Album zu hören – jammte. Die Chemie muss gestimmt haben, wie man an „Mechanical Mind“ hört.
Tatsächlich klingen die Kanadier so gut wie seit Jahren nicht mehr. Ein gespenstisches Intro eröffnet „Mechanical Mind“, bevor chaotische, aggressive Gitarren einsetzen, die die „Crack The Skye“-Mastodon in Erinnerung rufen, aber natürlich VoiVod durch und durch symbolisieren. Was zunächst ein wenig wirr klingt, nimmt in den Strophen Konturen an. Snake knurrt, röhrt und heult gewohnt verstörend, wirkt vor allem in den gedoppelten Passagen stark. Kleinere Breaks und Tempo-Verschärfungen verleihen dem Track die nötige Würze. Away verprügelt in diesen kurzen Ausflügen sein Drumkit, die Gitarrenwände nehmen an Dichte zu, die Nackenwirbel werden überstrapaziert. So schnell diese Einschübe gekommen sind, so plötzlich verschwinden sie auch wieder. Ellenlange Solopassagen, mächtige Prog-Jams und ein furioser, dezent angethrashter Schlusspart runden dieses Monster entsprechend ab.
In siebeneinhalb Minuten Spielzeit machen VoiVod Hoffnungen auf die Zukunft. „Mechanical Mind“ hätte wohl auch auf „Dimension Hatröss“ funktioniert. Die Trauerarbeit ist abgeschlossen, der Blick nach vorne funktioniert offensichtlich. Neuzugang Chewy wurde perfekt in die Band integriert und liefert als Langzeit-Fan der Kanadier feinste Gitarrenarbeit, die sich nahtlos in den klassischen Piggy-Backkatalog einfügt. In dieser Form muss man mit VoiVod wieder rechnen. „Target Earth“ könnte verdammt groß werden.
VÖ: 05.10.2012 (DL-Single)
Century Media (EMI Music)
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