Half Moon Run – Full Circle

Half Moon Run

Wenn Mumford & Sons Anfang April für drei Konzerte nach Deutschland kommen, werden sie von drei jungen Kanadiern begleitet, die hierzulande noch weitestgehend unbekannt sind. Half Moon Run kommen aus Montreal und passen mit ihrer Mischung aus Indie, Folk und Pop vermeintlich perfekt ins Vorprogramm der Grammy-Gewinner. Einen Major-Vertrag haben sie mittlerweile in der Tasche, wann ihr Debütalbum „Dark Eyes“ auch in Deutschland erscheinen wird, ist jedoch noch unbekannt. Immerhin: die erste Single „Full Circle“ gibt es ab sofort.

Nach einem akustischen, düsteren Intro packen Half Moon Run schnell ihre Geheimwaffe aus. Es ist nicht – besser gesagt: nicht nur – Devon Portieljes fragiler und doch bestimmter Gesang, es sind die dreistimmigen Passagen, die gemeinsam mit den Mitstreitern Dylan Phillips und Conner Molander intonierten Abschnitte, die zur folkigen Magie beitragen. Wer nun jedoch schmuckes Beiwerk zu Mumford & Sons erwartet, wird möglicherweise enttäuscht, denn dafür ist „Full Circle“ zu kauzig. Die Drums, spärlich eingesetzt, rumpeln laut, wirken unkontrolliert und ungestüm. Unterstützt wird die eigenwillige, unbequeme Stimmung durch kurze, rockige Einschübe, die in ihrer Kauzigkeit und Experimentierfreude an Radiohead erinnern.

Es ist kein typischer Hit, kein Wohlfühlsong, keine auf das Wesentliche reduzierte Folk-Magie, mit der Half Moon Run in hiesigen Gefilden vorstellig werden. „Full Circle“ basiert zwar auf akustischen Klänge, ist in seiner Gesamtheit, in seiner Mischung aus vokaler Süße und instrumentaler Schwere ein schwer verdauliches Stück Musik, das sich erst nach mehreren Durchläufen erschließt. Für einen ersten Teaser ist das sehr ordentlich, das dazugehörige Album soll obendrein elektronische Elemente und noch mehr Harmonien enthalten. Klingt nach einem Erlebnis.

Half Moon Run - Full Circle

Full Circle
VÖ: 15.03.2013 (DL-Single)
Glassnote Entertainment (Universal Music)

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