Kreator – Iron Destiny
Kreator, die unermüdlichen Veteranen des Teutonen-Thrash, gehen Ende November abermals auf Europa-Tour. Unterstützt werden sie dabei von Arch Enemy, die sich erst kürzlich äußerst erfolgreich mit ihrer neuen Sängerin Alissa White-Gluz (ehem. The Agonist) zurückmeldeten, nachdem sich Angela Gossow ins Band-Management zurückzog. Gemeinsam veröffentlicht man zur Einstimmung eine 7″. Während Arch Enemy den Judas Priest-Klassiker „Breaking The Law“ covern, ist der rare Kreator-Track „Iron Destiny“ auch als separate Download-Single erhältlich. „Iron Destiny“ war bislang der japanischen Auflage des aktuellen Albums „Phantom Antichrist“ als versteckter Bonus-Track vorbehalten. Dabei hätte der Song auch wunderbar auf die reguläre Platte gepasst, marginale Andersartigkeit hin oder her.
Das Gaspedal klemmt ausnahmsweise, stattdessen setzen Kreator vornehmlich auf Melodik. Mit klassischen Metal-Leads legt der Song los, bevor sich die Strophen etwas nüchterner gestalten, Mille Petrozzas Vortrag in den Mittelpunkt rücken, der ebenfalls etwas lockerer, direkter als sonst klingt. Erst im stampfenden, bissigen Refrain wechselt er in typischere, höhere Register – eine marginale Steigerung, geschickt gesetzt ohne besondere Effekthascherei. Richtig stark wird es erst in der zweiten Songhälfte. Nach einem ausgedehnten Soloteil wird es zunächst ganz leise – Milles Flüstern erinnert an Lordi – dann bekommt der Refrain einen zweiten, überdrehten, aggressiven Part, klassischer Kreator-Schrei inklusive.
Mit diesem Nachtrag aus den „Phantom Antichrist“-Sessions zäumen Kreator das sprichwörtliche Pferd von hinten auf, lassen Geschwindigkeitsrausch, Gift und Galle weitestgehend beiseite für eine melodische Hymne mit kleinen, feinen Widerhäkchen und hervorragender klassischer Gitarrenarbeit. „Iron Destiny“ ist ein weiterer guter Song einer Band, die aktuell nichts falsch machen kann und sich seit mittlerweile zehn Jahren auf einem fast durchgehenden kreativen Hoch befindet.
Iron Destiny
VÖ: 14.11.2014 (DL-Single)
Nuclear Blast
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