Destroyed But Not Defeated – Deluxe Redux
Zwei Alben und zwei EPs binnen sieben Jahren: Destroyed But Not Defeated waren zuletzt fleißig, wollten aber nicht in Formelhaftigkeit verfallen. So nahm sich das Wiener Trio kurzzeitig zurück, holte ein wenig aus und startete neu durch. Musikalisch noch eine Spur frischer und abwechslungsreicher, dazu von einer langen Latte an Gästen (u.a. aktuelle und ehemalige Mitglieder der Sofa Surfers, Heinz aus Wien und DAWA) begleitet, steht nun das Indie-Kaleidoskop „Deluxe Redux“ in den Startlöchern.
In 13 überwiegend kurz und knackig gehaltenen Kapiteln geht es durch so manche musikalische Überraschung. Aus diesem bunten Strauß ragt der Schwersinn von „The Wrong Turn“ hervor. Vom semi-balladesken, melancholischen Aufbau über die Distortion-Hecke bis zum noisigen Solo geht es hier richtig schön beklemmend vor sich. Dafür tauchen im leichtfüßigen Opener „Never Afraid“ plötzlich Country-Gitarren und sogar ein Akkordeon auf, dazu herrlich fragile Backing-Vocals – komplettes Kontrastprogramm und zugleich einfach nur schön.
Diese herrliche Vielschichtigkeit trägt durch die gesamten 42 Minuten. In „Four Days In The Sun“ scheinen frühe Ash freundlich in die Kamera zu winken, das leichtfüßige „Led Zeppelin“ arbeitet mit Theremin und Maultrommel, während das AEW-taugliche „The Marks Meet Nick In Jackson“ gleichermaßen nüchtern und aufwühlend wirkt – understatet und doch voller Esprit. Zwischen der angenehmen Schwere von „Cats Are Company“ samt urplötzlicher Dinosaur Jr.-Verneigung und dem schemenhaft nachgezeichneten Post Punk von „Sky Is Beating“ ist immer wieder Platz für kleine Überraschungen.
Beklemmend und lebensbejahend zugleich: Was sich wie ein Widerspruch in sich liest, funktioniert hervorragend. „Deluxe Redux“ reist mit wachsender Begeisterung durch Zeiten, Genres und Gemütszustände, wechselt diese wie andere ihre Unterwäsche. Zwischen prägnantem Songwriting, kleinen Hits und wohliger Ungemütlichkeit gelingt Destroyed But Not Defeated eine weitere Punktlandung mit Grower-Faktor.
Deluxe Redux
VÖ: 25.01.2019
Wohnzimmer Records (Rough Trade)
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