Ash – Kablammo!

Ash

Nach der Veröffentlichung von „Twilight Of The Innocents“ 2007 hatten Ash dem Album-Format abgeschworen und wollten sich künftig auf Singles konzentrieren. Im Rahmen der „A-Z Series“ wurden 26 solcher Releases, verteilt über ein Jahr, veröffentlicht, die später – Bonus-Material inklusive – dennoch den Weg auf Silberlinge fanden. Offensichtlich revitalisiert von dieser Herangehensweise, entdecken die nordirischen Power-Popper ihre alte Liebe wieder. „Kablammo!“ kehrt nun zum klassischen Album zurück.

Ihren Biss und das Händchen für große Melodien hat das Trio keineswegs eingebüßt. Bereits die eröffnende Single „Cocoon“ öffnet die Schleusen und stürmt mit wuchtigen Drumrolls voran. Die Arctic Monkeys grüßen stellenweise, dazu gesellen sich ein paar Selbstzitate. Ash haben über die letzten beiden Jahrzehnte ihren Sound gefunden und kultiviert. Diese kompakte, bissige Hymne mit geheultem Refrain ist der beste Beweis dafür. „Let’s Ride“ variiert das Tempo ein wenig, setzt ein Garage-Riff ein und nimmt schließlich alle zum großen Mitsing-Part mit – gewohnt große Kunst.

Typische Power-Pop-Hymnen säumen den Weg dieser 40 Minuten Album-Comeback: „Hedonism“ beginnt vergleichsweise unschuldig, packt dafür einen weiteren jener großartigen Refrains aus, die Ash weit über das Vereinigte Königreich bekannt gemacht haben. „Machinery“ überrascht mit klassischen Rock’n’Roll-Einflüssen und Strokes-Melodik, während „Shutdown“ den hektischen Rock der Anfangstage zitiert. Mit „Go! Fight! Win!“ hat sich sogar eine Subways-taugliche Party-Hymne eingefunden.

Einzig in den ruhigen Momenten schwächeln Ash, und das nicht zu knapp. Während „For Eternity“ mit Ach und Krach die Kurve kriegt, werden „Moondust“ und, mit Abstrichen, „Free“ und „Bring Back The Summer“ zur semi-belanglosen Geduldsprobe. Einst Spezialität der Nordiren, muss „Kablammo!“ ohne ein zweites „Starcrossed“ auskommen. Immerhin stimmt das Drumherum mit klassischen Power-Pop-Hymnen und einigen veritablen Hits. Natürlich wäre mehr möglich gewesen, letztlich zeigen sich Ash auf ihrem Album-Comeback aber auf Kurs und wissen gewohnt souverän zu unterhalten.

Ash - Kablammo!

Kablammo!
VÖ: 22.05.2015
earMUSIC (Edel Music Distribution)

Ash @ Home | @ Facebook
„Kablammo!“ @ Amazon kaufen