Mozes And The Firstborn – Dadcore

Mozes And The Firstborn

Warum eine Platte aufnehmen, wenn man gleich ein Mixtape basteln kann? So oder so ähnlich scheinen sich das Mozes And The Firstborn im Vorfeld ihres dritten Studioalbums gedacht zu haben. Die Power-Pop-Fans mit Faible für Grunge-Riffs arbeiteten mit verschiedenen Produzenten zusammen, vermischten diverseste Stilrichtungen und spickten diese Tracks mit einer Reihe an Interludes, welche den Albumtitel buchstabieren: „Dadcore“ zeigt die Niederländer von ihrer Schokoladenseite.

Der Titelsong dient als Mantra für diese Platte und zeugt vor einer Band, die auch nach acht Jahren immer noch hin und wieder vor einem Dutzend Leute spielt und dabei eine Heidenfreude hat. Gemeinsam mit ihren ehemaligen Tour-Partnern Together PANGEA setzt es herrlich weirden, poppigen Rock mit Surf-Harmonien und einem herrlich verschmitzten Lächeln. „If I“ hangelt sich hingegen über waschechte Gitarren-Breitseiten in den Song, wirkt im besten Sinne entstellt und doch angenehm harmonisch. Der Spagat zwischen eingängig und wuchtig gelingt nahezu perfekt.

Im Übrigen trifft das auch für den Rest der Platte zu. Wie nahe Genie und Wahnsinn gelegentlich beisammen liegen, illustriert das gemeinsam mit Kelsey Reckling eingespielte „Scotch Tape / Stick With Me“ wohl am besten. Während die erste Hälfte des Sechsminüters einmal mehr mit mächtigen Melodien und pointierten Weezer-Riffs punktet, verwirrt die psychedelisch angehauchte zweite Hälfte im besten Sinne. Mit „Fly Out II“ hat sogar eine kitschige Power-Ballade Platz gefunden – eine nette Idee, die neben dem scharfkantigen Power-Pop-Volltreffer „Sad Supermarket Song“ allerdings ein wenig verblasst.

Seltsam ist es ja schon geworden, das dritte Studioalbum der Band, aber hinter so viel Weirdness steckt letztlich Methode. „Dadcore“ wechselt binnen Sekunden zwischen mitreißenden Melodien, totaler Weirdness und treibenden Riffs hin und her, beeindruckend souverän und sämtliche Klippen weitestgehend umschiffend. Auch wenn Mozes And The Firstborn nicht immer 100%ig ins Schwarze treffen, macht dieses Mixtape im Album-Format dennoch Spaß und hat so manchen kleinen Hit im Gepäck. Eben eine Platte zum Gernehören.

Mozes And The Firstborn - Dadcore

Dadcore
VÖ: 25.01.2019
Mozes And The Firstborn VOF (LAB)

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