The Wolf Howls When I Scream Your Name – To Be Where There Is Pale Light

The Wolf Howls When I Scream Your Name
(c) The Wolf Howls When I Scream Your Name

Ursprünglich als Soloprojekt von Sänger und Gitarrist Matthew Awbery angedacht, merkte der Brite schnell, dass seine Songs besser im Bandformat funktionieren würden. Harry Woodrow (Bass) und Sam Johnson (Drums) schlossen sich The Wolf Howls When I Scream Your Name an, eine erste EP war schnell aufgenommen. „To Be Where There Is Pale Light“ erinnert mit seinem angenehm schroffen, emotional aufwühlenden Alternative Rock ein wenig an Thrice und Radiohead.

Das eröffnende „Alive & All So Well“ braucht eine halbe Minute, um halbwegs in die Gänge zu kommen. Awbery scheint zunächst gegen die Echokammer anzusingen und wirkt im Minimalismus gefangen, erst spät blüht der Track auf. Aus der Leisetreterei wird eine aufwühlende Hymne mit singender Gitarre und überraschenden Post-Grunge-Untertönen. Im direkten Anschluss geht „Migraine“ direkt in die Vollen. Von den kauzigen, selbstzerstörerischen Strophen landet man schnell im pointierten, scharfkantigen Refrain. Man möchte mitsingen, weiß aber nicht so recht wie.

Diese gekonnte Platzierung zwischen den Welten bekommt den Herren aus Manchester richtig gut. Auch „No Alibi“ wächst immer weiter über sich hinaus und entwickelt sich zum gleichermaßen zittrigen wie hochtrabenden Powerhouse. „It Hurts Me“ zäumt das Pferd hingegen von hinten auf. Yorke’sche Gesangsakrobatik in der leicht avantgardistischen Strophe, gewisse Noise-Anteile und pointierte Schwere geben sich die Klinke in die Hand, bevor „Endless Sky“ den ruhigen, akustischen Abgang wagt. Awbery scheint hier plötzlich alleine zu sein, den Gedanken vom Soloprojekt kurzzeitig aufgreifend.

Unbequem und doch so mitreißend: „To Be Where There Is Pale Light“ will sich trotz vertrauter Referenzen nicht so recht in eine Schublade zwängen lassen und bringt a little bit of everything mit. Große Hymnen, verstörende Gitarrenwände, große Gefühle und brachliegende Gefühle geben sich die Klinke in die Hand. The Wolf Howls When I Scream Your Name offenbaren unheimliches Potenzial mit diesem Einstand, ein komplettes Album wäre mehr als willkommen. Auf das Trio aus Manchester sollte man künftig ein Auge werfen. Oder gleich mehrere.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 19.04.2019 (DL-EP)
Erhältlich über: Eigenvertrieb

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