Freternia – The Gathering

Freternia
(c) ROAR! Rock Of Angels Records

Erinnert sich noch Jemand an Freternia? 1998 gegründet, standen die Schweden mit ihren beiden durchweg gutklassigen Alben „Warchants & Fairytales“ (2000) und „A Nightmare Story“ (2002) stets im Schatten von angesagteren skandinavischen Bands wie Hammerfall, Nocturnal Rites, Stratovarius oder Sonata Arctica. Danach wurde es für ganze 17 Jahre ruhig um die Band, ehe sie sich nun, wie Phönix aus der Asche, mit ihrem Drittwerk „The Gathering“ zurückmeldet. Und damit liefert das Quartett gleich mal, soviel sei vorweg genommen, das beste Album seiner Geschichte ab.

Dass die Zeichen auf Sturm stehen, beweist bereits der auf ein kurzes Intro folgende Opener „Reborn“. Flotte Doublebass-Rhythmen: Check. Harte Strophen plus hymnischer Refrain: Check. Auch gesangstechnisch wurde alles richtig gemacht, Pasi Humppi gibt sich hier wirklich eine Blöße und legt sich mächtig ins Zeug. Und Freternia können dieses hohe Niveau halten – man höre sich nur die Midtempo-Bombe „Last Crusade“ und die hochmelodische Bombasthymne „The Escape“ an.

Auch für Abwechslung ist gesorgt, was Freternia mit der leicht an Dragonforce erinnernden High-Speed-Hymne „Eye-The Shadow Of Your Sins“ und der Halbballade „Change Of Life“ unter Beweis stellen. Trotz allem sind 13 Songs einfach zu viel, so dass die Band die Spannung nicht bis zum Ende aufrechterhalten kann. Hätte man die drei durchschnittlichen Songs „In Solitude“, „Last Fragments Of Sanit““ und „Dark Vision“ einfach weggelassen, wäre unter dem Strich ein kompakteres und ungleich besseres Album herausgekommen.

Doch auch in der vorliegenden Form kann „The Gathering“ überzeugen – und das dieses Mal auch in produktionstechnischer Hinsicht. Litten die beiden ersten Scheiben noch unter einer dünnen Produktion – Plastik-Keyboards inklusive -, so kann auf „The Gathering“ Entwarnung gegeben werden. Hier wurde wirklich alles richtig gemacht und die hymnischen Melodic Metal-Perlen der Band haben die fette Produktion bekommen, die sie benötigen. Auch live dürften die neuen Songs sicher sehr gut funktionieren, doch leider werden Freternia in diesem Jahr nur innerhalb Schwedens die Bühne betreten. Nichtdestotrotz: Comeback gelungen, gerne mehr davon.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 14.06.2019
Erhältlich über: ROAR! Rock Of Angels Records (Soulfood Music)

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