Shura – Forevher

Shura
(c) Hollie Fernando

BKLYNLNDN. Was im ersten Moment wie eine wilde Aneinanderreihung von Buchstaben aussehen mag, ist in Wahrheit eine Kurzform von Brooklyn London – und eine gute Umschreibung, worum es auf Shuras neuem Album „Forevher“ geht. Kürzlich ist die gebürtige Britin nämlich von London nach Brooklyn gezogen, um näher bei ihrer Liebsten zu sein, die sie über eine Dating-App kennen lernte. Weite Teile der Platte handeln von dieser intensiven Liebe, und eben drauf bezieht sich auch eine weitere Kurzform innerhalb des Albumtitels: „Forevher“ bedeutet nämlich nicht weniger als „Forever (With) Her“.

Wer Shuras Erstlingswerk „Nothing’s Real“ kennt, weiß schon ungefähr, was ihn auf „Forevher“ erwartet. Denn auch das neue Werk enthält eine gelungene und abwechslungsreiche Mischung aus Synthiepop, R&B, New Wave und alternativer Pop-Musik. Dennoch sind auch Unterschiede zu vernehmen, die möglicherweise im romantischen Thema begründet sind. Die neue Scheibe ist nämlich doch eine Ecke ruhiger als der Vorgänger ausgefallen, was sich bereits beim kurzen Opener, der Pianoballade „That’s Me, Just A Sweet Melody“, und der smoothen, teils Autotune-unterlegten R&B-Nummer „Side Effects“ bemerkbar macht.

Am ehesten an das Debütalbum, insbesondere an dessen Titelsong „Nothing’s Real“, erinnern die groovige Synthiepop-Nummer „Religion (U Can Lay Your Hands On Me)“ und der ebenfalls ziemlich synthielastige Alternative Pop-Song „The Stage“. Was dieses Mal hingegen leider komplett fehlt, ist eine eingängig-tanzbare Uptempo-Nummer im Stil des genialen „What’s It Gonna Be“. Dafür gibt es aber weitere sehr gelungene, aber eben eher ruhige Titel, wie die oben erwähnte R&B-Ballade „BKLYNLNDN“, das 70er-lastige „Princess Leia“ und das zu gleichen Teilen ruhig-entspannte wie auch groovige „Forever“. Gegen Ende des Albums sorgt das ungemein funkige „Control“ dann aber zum Glück noch einmal für Abwechslung.

Insgesamt war „Nothing’s Real“ zwar klar zwingender und abwechslungsreicher als „Forevher“. Aufgrund des ungewöhnlichen Konzepts, der gebotenen musikalischen Tiefe vieler Songs und der entspannten Atmosphäre ist auch „Forevher“ als Gesamtwerk sehr zu empfehlen. Live wird Shura nicht nur in Brooklyn und London, sondern ab 05.11.2019 für vier Konzerte auch in Deutschland für Begeisterung sorgen.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 16.08.2019
Erhältlich über: Secretly Canadian (Cargo Records)

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