Schlagwort: Alternative Pop

Rum Jungle

Rum Jungle – Recency Bias

Was soll man bloß tun, wenn jeder Song besser als der vorangegangene klingt, auch wenn man sich das vielleicht nur einbildet? Diese verzerrte Form der Wahrnehmung begleitete Rum Jungle bei den Arbeiten an ihrem ersten Album. Nach mehreren EPs begannen die Australier mit der Arbeit an frischem Stoff, begleitet von allerlei Unsicherheiten. Und doch verzichtete das Quartett letztlich auf den großzügigen Umgang mit dem Rotstift, sondern konzentrierte sich auf eigene Qualitäten – hymnischer, energischer Indie Rock, sonniger Pop mit Alternative-Untertönen und, natürlich, eine gesunde Portion Surf. „Recency Bias“ trägt die verunsichernde Entstehungsgeschichte bereits im Titel.

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The Wombats

The Wombats – Oh! The Ocean

Nach gut zwanzig Jahren im Geschäft haben The Wombats endlich ihr erstes Nummer-Eins-Album im Gepäck. „Fix Yourself, Not The World“ eroberte die Spitzenposition in der britischen Heimat, während es hierzulande einmal mehr für die Top 40 reichte. Mehrere starke Tourneen und Festival-Auftritte, darunter ein aus allen Nähten platzendes Radio One Tent beim Reading Festival im Vorjahr, sprechen für die ungebrochene Popularität des Trios. Nun legen die Herren aus Liverpool einen drauf: „Oh! The Ocean“ traut sich noch mehr, klingt poppiger und verspielter, ohne sich vom bisherigen Schaffen zu distanzieren.

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Rikas

Rikas – Soundtrack For A Movie That Has Not Been Written Yet

Ein Gefühl der Rastlosigkeit, aber auch der Gemeinschaft begleitete die Arbeiten am zweiten Album der Stuttgarter Alt-Pop-Feinschmecker Rikas. Das Debüt „Showtime“ hat fünf Jahre auf dem Buckel, zwischenzeitlich erschienen zwei EPs, zudem fühlte man sich zwischen verschiedenen Orten hin- und hergerissen. Entsprechend entstanden die Songs an verschiedenen Plätzen, unter anderem Los Angeles und Amsterdam, bevor letztlich in Berlin aufgenommen wurde. Und doch fällt „Soundtrack For A Movie That Has Not Been Written Yet“ charmant, sonnig und bewegend aus, getrieben und sanftmütig zugleich.

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School Of X

School Of X – Seventh Heaven

Sehr plötzlich und unvermittelt fand sich Rasmus Littauer in einer kreativen Sackgasse wieder. Nach zwei spannenden Alben wollte er musikalische Wiederholungen vermeiden, verwarf das bisherige Material und beschloss, sein School Of X-Team zu erweitern. Unter anderem holte sich der Däne dieses Mal bewusst produzierende Hilfe von außen, zudem ließ er sich im Studio von einer neuen Band begleiten, die das Live-Feeling einfangen sollte. „Seventh Heaven“ möchte sich hingegen mit dem Zustand des reinen Glücks befassen, ob dieser überhaupt möglich ist und wie man diesen erreichen kann.

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Pom Pom Squad

Pom Pom Squad – Mirror Starts Moving Without Me

Eine kalte Hand fährt durch den Erdboden, die Cheerleaderin ist noch nicht ganz tot. Mit ihrem spannenden ersten Album „Death Of A Cheerleader“ machte Mia Berrin aka Pom Pom Squad vor drei Jahren ordentlich von sich hören. Die kurzweilige Mischung aus Punk, Pop, Grunge und etwas Rock war eine rohe und doch harmoniebedürftige Überraschung gewesen. Gleichzeitig war es für Berrin gar nicht so einfach, sich laufend mit den Meinungen anderer – positiv wie negativ – befassen zu müssen. Diese kreierten verschiedene Versionen ihrer selbst, die sogar im Kopf der Protagonistin herumzugeistern begannen. Der Zweitling „Mirror Starts Moving Without Me“ geht mit diesem bizarren Phänomen offensiv um und bemüht zugleich spannende Weiterentwicklung.

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Asger Techau

Asger Techau – Candour

Während die kurze, letztlich leicht verzögerte Live-Reunion von Kashmir leider schon wieder vorüber ist, widmet sich Asger Techau einmal mehr seinem Solo-Schauplatz. Hier orientiert er sich teilweise am kunstvollen Sound seiner Hauptband, poppig bis anspruchsvoll arrangiert, schreckt aber ebenso wenig vor Singer/Songwriter-Klängen zurück und schafft damit eine hochgradig spannende Mixtur. Zwei Jahre nach „Levels“ meldet sich der Däne nun mit „Candour“ zurück und schlägt die Brücke zwischen ausladender bis semi-orchestraler Instrumentierung und intimen, emotionalen Momenten.

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Alfie Templeman

Alfie Templeman – Radiosoul

Will Joseph Cook. Declan McKenna. Alfie Templeman. Aus Großbritannien kommen in letzter Zeit viele junge, talentierte Singer/Songwriter, die mit wachsender Begeisterung die imaginäre Grenze zwischen Pop und Rock mit starker Musik torpedieren und dabei mit jedem Release gefühlt wachsen. Erst vor zwei Jahren legte Templeman sein erstes komplettes Album „Mellow Moon“ vor, aufgenommen in einem mentalen und gesundheitlichen Ausnahmezustand, der ihn mehr oder minder an sein Zimmer kettete. Seither konnte sich der nunmehr 21jährige aus Bedfordshire freier bewegen und kreativ weiterentwickeln. Die Experimentierfreude hört man dem Zweitling „Radiosoul“ an.

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Marika Hackman

Marika Hackman – Big Sigh

Endlich ist sie fertig, ihre ‚härteste Platte‘. So nennt Marika Hackman ihr neuestes Werk, und das kommt nicht von ungefähr. Der Kontrollverlust während der Pandemie traft die 31jährige Britin hart, und so musste sie sich intensiv mit ihren Angstzuständen auseinandersetzen. Das Ergebnis war eine kapitale Schreibblockade, die sich erst nach Aufhebung der Beschränkungen löste. Plötzlich war der Bann gebrochen, Hackman bemühte sich zugleich um musikalische Öffnung und stellte ihren gerne mal kunstvollen Pop-Ansatz breiter auf. „Big Sigh“ darf als Seufzer der Erleichterung verstanden werden, trägt aber auch viele andere Emotionen in sich.

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Locate S,1

Locate S,1 – Wicked Jaw

Seit nunmehr fünf Jahren sucht, findet und erkundet Christina Schneider als Locate S,1 alternative Pop-Routen mit Bravour. Ihr kunstvoller, bunter, schillernder Ansatz dreht Radio-Erwartungen durch ein überdimensionales Kaleidoskop und grinst dabei schelmisch. Ihr drittes Werk, an dem sie im Sommer 2020 zu arbeiten begann, trägt zwar die Grundzüge eines Pandemie- und Lockdown-Albums in sich, nützte derlei Ansätze jedoch als Ankerpunkte für eingehende Analysen des Selbst und der eigenen Rolle in der Gesellschaft. „Wicked Jaw“ symbolisiert Öffnung und musikalische Freiheit.

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Gus Dapperton

Gus Dapperton – Henge

Die Lockdown-Jahre waren für Gus Dapperton unerwartet spannend. Mit „Orca“ erschien ein betont ungeschöntes, introvertiertes Soloalbum, zudem landete er mit BENEE einen Überraschungshit: „Supalonely“ konnte seither mehr als eine Milliarde Streams verzeichnen und wurde mit Doppel-Platin ausgezeichnet. Nach diversen Tracks und Kolllaborationen, u. a. mit Surf Mesa, Easy Life und Foster The People, unterschrieb Dapperton bei Warner Records für sein drittes Album. „Henge“ nimmt etwas Abstand von Live-Instrumentierung und bemüht sich zugleich um konzeptuelle Kunst, die dennoch das Einzelsong-Format unterstützt.

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