Primitai – Violence Of The Skies

Primitai
(c) Andrew Rakkan

Die britischen Metaller von Primitai dürften für viele Fans schwermetallischer Klänge hierzulande, obwohl beileibe keine Newcomer mehr, noch ein unbeschriebenes Blatt sein. 2003 gegründet, hat das Quintett aus Sandhurst bereits fünf Alben und einige EPs veröffentlicht – in Deutschland, wenn überhaupt, aber nur auf digitalem Wege. 2021 ändert sich dies endlich und „Violence Of The Skies“, das sechste Studioalbum der Truppe um Sänger Srdjan Bilic, kommt bei uns ganz regulär in die Läden – ein Grund mehr also, sich dieses Werk einmal genauer anzuhören.

Der Opener „Stars Are My Guide“ hinterlässt schon mal einen guten Eindruck davon, was den Hörer bei Primitai erwartet. Extrem klassischen, an die NWOBHM erinnernden Metal, der hier und da aber auch mit modernen Keyboard-Sprengseln aufwarten kann, präsentieren die Briten hier – und das auf durchaus ansprechendem, hohen Niveau. „The Uprising“ ist ein schnörkelloser Uptempo-Banger, während der Titelsong „The Violence Of The Skies“ etwas epischer und dank seiner melodischen Keyboard-Untermalung auch deutlich verspielter daherkommt. Dass Primitai sich aber auch im klassischen Hard Rock-Setting behaupten können, beweisen sie mit „Valley Of Darkness“.

Bis hierhin kann „Violence Of The Skies“ somit voll überzeugen und auch im weiteren Verlauf des Albums lassen Primitai kaum nach. Klassische, britisch geprägte Metal-Kracher wie „Innocent“ und „Put To The Sword“, bei dem sie von Saxon-Gitarrist Paul Quinn verstärkt werden, wechseln sich mit eher an Helloween erinnernde Melodic Power-Hymnen wie „Warriors Of Time“ und „The Cold Surface Of The Moon“ ab. Dass sich mit „I’ll Live Again“ und „Huntress“ auch zwei schwächere Songs eingeschlichen haben, ist schade, aber verschmerzbar, zumal Primitai mit dem abschließenden, über sieben Minuten langen Bombastsong „Prophecies“ ein wahres Meisterwerk abliefern, das alle anderen Songs des Albums noch einmal deutlich überstrahlt.

Abschließend lässt sich festhalten, dass sich jeder, der nur annähernd auf klassischen Heavy Metal steht, eingehender mit Primitai beschäftigen sollte. „Violence Of The Skies“ ist insgesamt ein gutklassiges, sehr rundes Album und somit der ideale Einstieg in das Schaffen dieser Band. Vielleicht greift ja der eine oder andere nach dem Hören dieser Scheibe anschließend auch auf ein weiteres Werk aus dem Backkatalog zu.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 26.03.2021
Erhältlich über: ROAR! Rock of Angels Records (Soulfood Music)

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