Schlagwort: Alternative Rock

Statues

Statues – Dopamine

Seit Jahren stehen Statues für schrammeligen Punk der unverschämt eingängigen Sorte, der wieder und wieder in Richtung Indie und Alternative abzweigt. Das brachte bislang drei hochkarätige Alben sowie diverse Kleinformate hervor, ruht aber vor allem auf dem blinden Verständnis zwischen Johan und Magnus, die seit 34 Jahren gemeinsam Musik machen. Mit einem frischen Line-up geht es in die nächste Runde: „Dopamine“ serviert Vertrautes in bekömmlichen Portionen, wird tatsächlich noch einen Tacken lauter und vergisst doch zu keiner Zeit auf seine Hooks und seine prominent vertretene Melancholie.

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Would

Would – Thrash

Fünf Alben mit drei Bands / Projekten binnen zwölf Monaten: Matthias Schwettmann lässt seiner Kreativität aktuell freien Lauf. Neben Palila und seiner Electropunk-Band Rotze gibt es nun wieder Nachschub seines Solo-Schauplatzes Would … und das ganz anders als erwartet. Ein gebrochener Mittelfuß setze ihn wochenlang außer Gefecht, also wurden Songs ohne Ende geschrieben. Die fallen laut, wild und energisch aus, ganz untypisch und doch hochspannend. „Thrash“ setzt unter anderem auf Stoner-Riffs, dicke Alternative-Weisheiten und sogar feiste Punk-Action mit dezenten Hardcore-Untertönen im XXS-Format.

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Militarie Gun

Militarie Gun – God Save The Gun

Raus aus dem Tunnel und ab zum Licht: Nach zwei starken Releases brauchten Militarie Gun eine kleine Frischzellenkur. Mehrere Line-up-Wechsel, neue Co-Autoren und die Selbsterkenntnis von Ian Shelton, dass die Stilisierung von Traumata und Abhängigkeit zur eigenen Realität geworden war, erforderten ein Umdenken. Die Arbeiten am neuen Album wurden für ihn letztlich zum Impuls, etwas zu ändern. Und doch bleibt der Funken Hoffnung stets erhalten. „God Save The Gun“ fördert die private und musikalische Evolution mit deutlich mehr Rock und Melodie, ohne die punkige Energie einzubüßen.

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Ash

Ash – Ad Astra

Nur wenige Bands schaffen es, über einen derart langen Zeitraum so spannend, relevant und zugleich zuverlässig zu bleiben, wie das Ash scheinbar mit Leichtigkeit tun. Seit über drei Jahrzehnten setzt es Power Pop, Alternative Rock und mehr von den Nordiren, die sich im Laufe der Zeit gerne mal häuteten, sich auf Raten neu erfanden und doch immer ablieferten. Die Pläne, eine Synth-Pop-Platte abzuliefern, verwarf das Trio allerdings (vorerst), gestärkt durch den Erfolg und die Beliebtheit von „Race The Night“ vor zwei Jahren. Das könnte immer noch kommen, doch brauchte es zunächst ein relativ ‚klassisches‘ Ash-Album. Und „Ad Astra“ könnte letztlich exakt das sein.

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Pain Magazine

Pain Magazine – Violent God

Mitten im Winter gingen das französische Post-Hardcore-Trio Birds In Row sowie das französisch-amerikanische Industrial-Techno-Duo Maelstorm & Lousiahhh gemeinsam ins Studio. Einfach mal machen und schauen, was dabei rauskommt, das war der ursprüngliche Plan. Aus einem ersten Track wurde schnell ein gemeinsames Album. Pain Magazine klingen in etwa so, wie man sich das ob der beteiligten Musiker erwartet – laut, aufbrausend, heavy, aber auch unterkühlt und synthetisch. All das wird schon bald auf die Bühne gebracht. Bis dahin hält der Einstand „Violent God“ bei Laune.

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Coach Party

Coach Party – Caramel

Erst ein Paukenschlag von einem ersten Album, nun das energische Follow-up: Binnen kürzester Zeit haben sich Coach Party von der Isle of Wight in die kollektive Herzen von Rock- und Punk-Fans gespielt. Auf ihre bereits umjubelten drei EPs folgte mit „Killjoy“ der Einstieg in die britischen Top 75, selbstverständlich auf betont kompromisslose Weise. Irgendwo zwischen Indie-Charme, Riot-Grrrl-Wucht, noisigem Punk und poppigen Songs für die große Bühne baute sich das Quartett schnell seine Identität auf. Der Zweitling könnte kaum besser zum Hier und Jetzt passen, denn „Caramel“ beleuchtet Isolation und Einsamkeit trotz konstanter Erreichbarkeit, aber auch den Weg zurück ins Leben dank Freunden.

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Donots

Donots – Schwert aus Holz

Akustik-Platten haben gerne mal einen Beigeschmack, von Cash Grab bis Ideenlosigkeit. Das wissen auch die Donots und wollten die Sache bewusst anders angehen. Anstatt ihre Songs einfach nur nachzuspielen, wurde kräftig umarrangiert, ums Eck gedacht und zudem eine lange Gästeliste voller bekannter Namen und Wegbegleiter aus nunmehr über 30 Jahren Punk aus Ibbenbüren gebastelt. „Schwert aus Holz“ deckt sämtliche Karrierephasen ab, betritt gerne mal Neuland und – das darf gerne vorab verraten werden – kann problemlos mit dem ohnehin illustren, vielfältigen Katalog der Band mithalten.

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Wednesday

Wednesday – Bleeds

Eine gewisse Unvorhersehbarkeit begleitet Wednesday seit ihrem ersten, Anfang 2018 erschienenen Album. Wohin die Reise geht, ist nie so ganz eindeutig, aber immer hochgradig spannend. Zuletzt ließ das US-Quintett auf „Rat Saw God“ vermehrt Alternative, Gaze und sogar ein bisschen Noise in den Vordergrund rücken. Davon verabschiedet man sich nur bedingt, holt aber wieder vertraute Country-, Americana- und Slacker-Ansätze hinzu. „Bleeds“ entstand unter besonderen Vorzeichen: Bereits vor den ersten Sessions hatten sich Sängerin/Gitarristin Karly Hartzman und Gitarrist MJ Lenderman nach sechs gemeinsamen Jahren getrennt. Das verschwiegen sie der Band jedoch bis zum Ende der Aufnahmen, um die gemeinsame Chemie nicht zu stören.

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Mule Jenny

Mule Jenny – Take Enough Leeway

Vor fünf Jahren rief Etienne Gaillochet (u. a. We Insist!, Zarboth, Harmonic Permanent Drive) sein Soloprojekt Mule Jenny ins Leben und veröffentlichte ein erstes, hochgradig eklektisches Album. Mit Max Roy und Théo Guéneau von Lysistrata wurde daraus eine komplette Band und zugleich ein kleiner kreativer Neustart. Umfassende Probe- und Songwriting-Sessions, bloß drei Tage im Studio und ein Mut zum Risiko brachte den nun generalüberholten Mix aus Prog, Noise, Pop, Post-Hardcore, Math und Alternative hervor. „Take Enough Leeway“ traut sich etwas und stellt Hörgewohnheiten mit wachsender Begeisterung auf die Probe.

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Palila

Palila – Later

Rund um den Release ihres aktuellen Albums hatten Palila ein echtes Luxusproblem: zu viel Musik. Das angenehm vielschichtige „Children Will Be Furious“ zeigte zahlreiche neue Facetten der Indie-Multitalente, doch schaffte es längst nicht jeder Track auf die fertige Platte. Anstatt das Material im Archiv verschimmeln zu lassen, musste nachgelegt werden. Und so landet, nur fünf Monate später, eine EP mit vier weiteren Perlen aus den fruchtbaren Sessions. „Later“ bringt in aller gebotenen Kürze auf den Punkt, was diese Band so stark und so sympathisch macht.

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