Schlagwort: Art-Pop

Franz Ferdinand

Franz Ferdinand – The Human Fear

Wer über zwei Jahrzehnte nach einem umjubelten, millionenfach verkauften ersten Album immer noch gut im Geschäft ist und nicht nur in der Heimat regelmäßig die Top 3 erobert, muss etwas richtig machen. Und doch sind sieben Jahre seit dem Release von „Always Ascending“ vergangen. Untätig waren Franz Ferdinand aber keineswegs. Die Veröffentlichung eines Best-of-Albums ließ Alex Kapranos umdenken. Anstatt umfassend zu jammen, legte man den Fokus auf den Schreibprozess und erstellte ein umfangreiches Songbook, bevor auch nur eine Note aufgenommen worden war. „The Human Fear“ will die Essenz des bisherigen Schaffens einfangen und als Basis für elf neue, unterhaltsame wie vielfältige Tracks heranziehen.

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AWKWARD i

AWKWARD i – Unalaska

Pläne für ein neues Album von AWKWARD i hatte Djurre De Haan schon lange. Dass es letztlich fast sieben Jahre dauern sollte, ist, wie so oft, verschiedenen äußeren Umständen geschuldet. Unter anderem galt es zuletzt vor allem, eine Fülle an Auftrags- und Soundtrackarbeiten für Theater- und Filmproduktionen abzuarbeiten. Dennoch gab es stets eine gewisse Sehnsucht, sich einen Freiraum, einen anderen kreativen Ort zu schaffen, um zu den musikalischen Wurzeln zurückzukehren. Im eigenen Studio aufgenommen, widmet sich „Unalaska“ der De Haan’schen DNA und betont eine gewisse, nach wie vor schillernde und sympathisch bunte Idylle.

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School Of X

School Of X – Seventh Heaven

Sehr plötzlich und unvermittelt fand sich Rasmus Littauer in einer kreativen Sackgasse wieder. Nach zwei spannenden Alben wollte er musikalische Wiederholungen vermeiden, verwarf das bisherige Material und beschloss, sein School Of X-Team zu erweitern. Unter anderem holte sich der Däne dieses Mal bewusst produzierende Hilfe von außen, zudem ließ er sich im Studio von einer neuen Band begleiten, die das Live-Feeling einfangen sollte. „Seventh Heaven“ möchte sich hingegen mit dem Zustand des reinen Glücks befassen, ob dieser überhaupt möglich ist und wie man diesen erreichen kann.

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Geordie Greep

Geordie Greep – The New Sound

Ob aufgelöst oder nur in einer Pause auf unbestimmte Zeit: Seit zwei Monaten ist das zumindest vorläufige Ende von Black Midi bekannt. Geordie Greep preschte direkt voran und kündigte nur zehn Tage später ein erstes Soloalbum an. Bewusst wollte er etwas anderes machen, ohne sich komplett von Vertrautem zu distanzieren. Mit über 30 Studiomusikern auf zwei Kontinenten aufgenommen, teils sogar mehrfach, entstand ein eklektischer musikalischer Mix, begleitet von launigen bis bizarren bis bewusst unbequemen Abhandlungen über die männliche Vorstellungskraft. Gewissermaßen setzt „The New Sound“ Greeps bisherigen ‚Everything Goes‘-Ansatz fort und ringt diesem dennoch neue Dimensionen ab.

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Asger Techau

Asger Techau – Candour

Während die kurze, letztlich leicht verzögerte Live-Reunion von Kashmir leider schon wieder vorüber ist, widmet sich Asger Techau einmal mehr seinem Solo-Schauplatz. Hier orientiert er sich teilweise am kunstvollen Sound seiner Hauptband, poppig bis anspruchsvoll arrangiert, schreckt aber ebenso wenig vor Singer/Songwriter-Klängen zurück und schafft damit eine hochgradig spannende Mixtur. Zwei Jahre nach „Levels“ meldet sich der Däne nun mit „Candour“ zurück und schlägt die Brücke zwischen ausladender bis semi-orchestraler Instrumentierung und intimen, emotionalen Momenten.

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Sam Morton

Sam Morton – Daffodils & Dirt

Eine singende Schauspielerin, deren musikalisches Duo ihren Namen trägt – was sich nach Papierform wie ein furchtbarer Ego-Trip liest, mutiert zu einer kleinen Offenbarung. Die mehrfach für einen Oscar nominierte Samantha Morton trifft auf Richard Russell, der unter anderem bereits Gil Scott-Heron und Bobby Womack produzierte. Russell hörte Mortons Ausgabe von ‚Desert Island Discs‘ und war von ihrer Musikauswahl und Erzählweise kombiniert. Eines ergab letztlich das andere, und so darf sich die britische Schauspielerin nun ihren Traum von der Musik verwirklichen. Gemeinsam nennt man sich Sam Morton, „Daffodils & Dirt“ ist der kunstvolle gemeinsame Auftakt.

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Eivør

Eivør – ENN

Das Wandeln zwischen musikalischen Welten liegt Eivør Pálsdóttir quasi im Blut. Kunststück, denn in einer so übersichtlichen und doch erstaunlich kreativen Szene wie auf den Färöer Inseln muss man quasi alles können und spielen, um Anschluss zu finden. Neben den zarten Folk-Pop-Anfängen spielte Pálsdóttir in ihrer Jugend in Jazz- und Rock-Bands, studierte später im Ausland und entwickelte ihren Sound weiter – elektronisch, gerne mal avantgardistisch und kunstvoll, doch nie komplett von den folkloristisch angehauchten Heimatklängen entfernt. Nunmehr beim Metal-Label Season of Mist unter Vertrag, verzichtet „ENN“ auf vermutete donnernde Härte und verbindet stattdessen die Rückkehr zu klassischer Musik mit einem neuen Faible für beateske Klänge.

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Everything Everything

Everything Everything – Mountainhead

Die intensive, geradezu intime Auseinandersetzung mit Technologie, KI und vielen weiteren Aspekten der vermeintlichen Moderne gehört für Everything Everything sozusagen zum guten Ton. Für ihr letztes Album „Raw Data Feel“ entwickelten sie sogar ein eigenes KI-Tool und fütterten dieses mit Unmengen an Daten. Nun schlägt das Quartett eine deutlich dystopischere Richtung ein. Eine Technologie der Zukunft stürzt die Menschheit in eine tiefe Krise. Auf der gesellschaftlichen Leiter thront eine Elite, während die Menschen am anderen Ende gezwungen sind, sie zu erhalten. „Mountainhead“ findet in dieser albtraumhaften Vision Parallelen zur Gegenwart. Und zarte Ansätze von Hoffnung.

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i Häxa

i Häxa – Part 1

Ein avantgardistisch veranlagtes Album, auf vier Sätze aufgeteilt, die in ebenso vielen Teilen über einen Zeitraum von nahezu neun Monaten erscheinen: i Häxa haben herzlich wenig Bock auf Bekömmlichkeit und stellen ihre Hörer auf die Probe. Das Projekt um Sänger/Songwriterin und Visual Artists Rebecca Need-Menear (Anavae) und Produzent Peter Miles präsentiert seine Musik jeweils zu den vier saisonalen Sonnwenden, begleitet von nicht minder anspruchsvollen, herausfordernden Cinematics. Mit „Part 1“ landet nun der Auftakt, ein Boxset des gesamten Albums soll schließlich am 1. November landen.

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Marika Hackman

Marika Hackman – Big Sigh

Endlich ist sie fertig, ihre ‚härteste Platte‘. So nennt Marika Hackman ihr neuestes Werk, und das kommt nicht von ungefähr. Der Kontrollverlust während der Pandemie traft die 31jährige Britin hart, und so musste sie sich intensiv mit ihren Angstzuständen auseinandersetzen. Das Ergebnis war eine kapitale Schreibblockade, die sich erst nach Aufhebung der Beschränkungen löste. Plötzlich war der Bann gebrochen, Hackman bemühte sich zugleich um musikalische Öffnung und stellte ihren gerne mal kunstvollen Pop-Ansatz breiter auf. „Big Sigh“ darf als Seufzer der Erleichterung verstanden werden, trägt aber auch viele andere Emotionen in sich.

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