Schlagwort: Gothic

Empyrium

Empyrium – Über den Sternen

2014 war ein besonderes Jahr für die Fans mystisch-emotionaler Musik im Spannungsfeld zwischen Neofolk, Gothic und Doom Metal. Nach zwölfjähriger Pause meldeten sich die stilistischen Vorreiter Empyrium zurück und überzeugten mit „The Turn Of The Tides“ auf ganzer Linie. Wer damals allerdings eine Rückkehr zur musikalischen Linie des 1997er Meisterwerks „Songs Of Moors And Misty Fields“ erwartete, zeigte sich ob der stilistischen Bandbreite von Folk über dezente Doom-Anleihen bis hin zu Post und Progressive Rock doch etwas enttäuscht. Sieben Jahre später stehen die Zeichen im Hause Empyrium aber voll auf Retro: „Über den Sternen“ markiert die Rückkehr zu den glorreichen Bandzeiten Ende der 90er.

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Empyrium – The Turn Of The Tides

Als Empyrium 2002 nach Veröffentlichung ihres starken „Weiland“-Albums ihre Auflösung bekannt gaben, brach für die Fans ihres unverwechselbaren, naturverbundenen Musikstils  eine Welt zusammen. Immerhin gelten Empyrium neben Ulver als Vorreiter einer eigenen Musiksparte, angesiedelt irgendwo zwischen Doom, Gothic Metal und Neofolk . Markus Stock alias Ulf Theodor Schwadorf und Thomas Helm waren seitdem zwar alles andere als unproduktiv, doch die besondere Magie der Empyrium-Alben erreichte weder ihre Zusammenarbeit unter dem Namen Noekk noch die Horror Metal-Scheiben von Schwadorfs Zweitband The Vision Bleak. Als 2010 die Rückkehr Empyriums bekannt gegeben wurde, stiegen die Erwartungen an ein neues Werk folglich schnell ins Unermessliche, zumal sich die Band vier Jahre Zeit für die Fertigstellung ihres fünften Albums „The Turn Of The Tides“ genommen hat.

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Nadine Shah – Aching Bones

Ein Blick in die Musik-Blogosphäre zeigt: Während die BBC ihre „Sound of…“-Nominierten noch nicht bekannt gegeben hat, läuft in der Online-Welt die Suche nach potentiellen Kandidaten bereits auf Hochtouren. Neben Laura Mvula taucht auch immer wieder der Name Nadine Shah auf. Shah hat norwegische und pakistanische Wurzeln, stammt aus dem Norden Englands und wird bevorzugt mit PJ Harvey, Marianne Faithfull und Nick Cave verglichen, ist eine Singer/Songwriterin mit einem Händchen für düstere, ungewöhnliche Klänge. Ihre Debüt-EP „Aching Bones“ zählt zu den interessantesten Genre-Releases des Jahres.

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Cold Specks – I Predict A Graceful Expulsion

Als der mit vier Grammys ausgezeichnete Produzent Jim Anderson auf einem Tape, das sein jüngerer Bruder besaß, die Stimme von Al Spx – ein Bühnenname, den die Kanadierin (vergeblich) wählte, damit ihre streng religiösen Eltern nichts von ihrer musikalischen Nebenbeschäftigung erfahren würden – hörte, überredete er sie, nach Großbritannien zu kommen, um mit ihr an Songs zu arbeiten. Für Spx, die mittlerweile mit Band als Cold Specks auftritt, eine ganz spezielle Erfahrung, hatte sie sich doch alles, was sie über das Singen wusste, selbst beigebracht und noch nie mit anderen Musikern zusammengearbeitet. Nach und nach kam man auf einen gemeinsamen Nenner, der auf den Namen „I Predict A Peaceful Expulsion“ hört und düsteren Soul mit Gothic- und Gospel-Elementen verbindet.

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ASP – Wechselbalg

Er durchflog einst die seelische Schwere, tanzte mit der Finsternis und kehrte doch immer wieder heim – denn es gab kein Entkommen. Der Flügelschlag des schwarzen Schmetterlings trug ASP bis ins helle Bühnenlicht. Ein Zyklus von fünf Alben war ihm beschert. Ihr viel(ge)schichtiges Liedgut prägte die Frankfurter Band nachhaltig in der Szene. Durchaus elektronisch, meist rockend oder vornehmlich akustisch. Wie in der anschließenden Interpretation der Krabat-Sage. So zurückhaltend wie überraschend, so eigen, so emotional und fantastisch. Doch: von vielen Gesichtern blieb nach diesem Frühjahr nur noch eins – der Split beider Gründungsmitglieder ließ Alexander Spreng zurück. Es folgte seine Verkündung einer dritten Gothic Novel, dem „Fremder-Zyklus“. Sehnlich erwartet, steht an ihrem Anbeginn eine Geburt. Jener des „Wechselbalg“.

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She Wants Revenge – Valleyheart

Mit kreativer Freiheit zurück in die Zukunft: She Wants Revenge haben sich nach zwei starken Alben nicht nur von ihrem Dark Wave- / Post Punk-Gebräu losgesagt, sondern auch ihren Major-Deal aufgegeben und sich eine etwas längere Auszeit genommen. In der Zwischenzeit haben Justin Warfield und Adam Bravin ordentlich aufgestockt und eine echte Band aus dem gemeinsamen Projekt gemacht, dazu die düsteren Untertöne mit dezenten Gothic-Referenzen in einen neuen, deutlich rockigeren Sound eingepflanzt. Das Ergebnis hört auf den Namen „Valleyheart“ und ist ein echter Befreiungsschlag, der eindrucksvoll beweist, dass She Wants Revenge auch abseits von „Tear You Apart“ zu glänzen vermögen.

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Kirlian Camera – Ghlóir Ar An Oíche

Seit 31 Jahren gibt es das italienische Dark Wave- / Electro-Projekt Kirlian Camera inzwischen schon. Bisherige Höhepunkte der Karriere waren die Erfolge von Titeln wie „Blue Room“ oder „Heldenplatz“ in den 80ern innerhalb der Wave-Szene, sowie später in den 90ern das Album „Todesengel“ und die Single „Schmerz“ in der sich damals gerade bildenden Gothic-Szene. Als bisheriger Tiefpunkt sind dagegen die völlig unhaltbaren Nazi-Vorwürfe auszumachen, welche glücklicherweise schnell widerlegt werden konnten. Danach wurde es etwas ruhiger um Kirlian Camera, obwohl weiterhin in unregelmäßigen Abständen neue Alben veröffentlicht wurden. Nachdem zuletzt hauptsächlich Sampler mit älteren Stücken erschienen sind, gibt es nun endlich wieder neues Material der Kultband.

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Amorphis – You I Need

1994 revolutionierten Amorphis das Death Metal-Genre, indem sie auf ihrem Album „Tales From The 1000 Lakes“ ihren im Death Metal verwurzelten Sound mit Keyboards und Folk-Elementen vermischten und so mal eben zu den Mitbegründern des Melodic Death Metals wurden. Von Album zu Album entwickelte sich die Band aber immer mehr zu einer völlig eigenständigen Institution im Metal-Bereich. Der Grunzgesang wurde kaum noch eingesetzt, stattdessen fanden zunehmend progressive Elemente im Amorphis-Klanggerüst ihren Platz. Erst in letzter Zeit besann sich die Band auch wieder verstärkt ihrer Wurzeln.

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Interview mit Deathstars-Sänger Andreas „Whiplasher Bernadotte“ Bergh

Während Kiss alt und fett werden, treten die Deathstars ihr Erbe auf Raten an. Die Schweden um den ehemaligen Dissection Drummer Ole Öhman konnte mit den bisherigen Alben „Synthetic Generation“ und „Termination Bliss“ eine ordentliche Gefolgschaft für ihren glammigen Industrial Metal begeistern. Hinter dem Make-Up und all der Ironie stehen aber fünf erste Menschen, die auf „Night Electric Night“ neben musikalischer Weiterentwicklung über die Schattenseiten des Lebens philosophieren. Frontmann Andreas „Whiplasher Bernadotte“ Bergh erklärt, dass nicht immer alles eitel Sonnenschein ist.

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Deathstars – Death Dies Hard

Ernst genommen wurden die Deathstars jenseits der schwarzen Szene bisher nicht wirklich. Außenstehende Magazine und Schreiberlinge äußerten sich teils doch eher amüsiert angesichts der durchaus abnormen Bandoptik, auch die musikalische Verwurzelung wurde ab und an aufs Korn genommen: Nicht ironisch genug für Rammstein-Verhältnisse, nicht grotesk genug für Marilyn Manson-Vergleiche. Mag man möglichweise so auslegen – dennoch hat die Band aus Stockholm einiges auf dem Kasten, bandinterne Hits wie „Synthetic Generation“ oder „Cyanide“ erweisen sich bei näherer Betrachtung als höchst eingängige Werke, die geschickt im Zwischenraum zwischen Industrial und Gothic Rock agieren und dazu eine schmonzig-dicke Lasur Glam aufgelegt haben. Ganze drei Jahre mussten die Fans der Truppe nun auf neues Material warten – die gute Nachricht vorweg: 2009 gibt es musikalischen Nachschub.

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