Schlagwort: Indie Folk

Sufjan Stevens

Sufjan Stevens – Javelin

Erstmals seit drei Jahren meldet sich Sufjan Stevens mit einem Soloalbum zurück. Seine letzte Singer/Songwriter-Platte ist sogar noch länger her, wobei es dieses Mal dennoch nicht so ganz puristisch vor sich geht. Auf dem neuesten, überwiegend zuhause aufgenommenen Streich werden die Dinge recht persönlich angegangen, begleitet von zahlreichen Gästen aus dem Freundeskreis und einem Sound, der wie ein kunstvoller und zugleich intimer Streifzug durch das illustre Schaffen des Detroiters wirkt. „Javelin“ tankt sich durch Stevens‘ 25jährige Karriere mit frischen Impulsen.

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Angelo De Augustine

Angelo De Augustine – Toil And Trouble

Die Rückkehr zur eigenen Solo-Musik dauerte für Angelo De Augustine etwas länger, nicht zuletzt aufgrund einer gemeinsamen Platte mit Sufjan Stevens. Und dann sollte dieser neue Alleingang komplett alleine geschrieben, arrangiert, aufgenommen, produziert und abgemischt werden. Zudem spielte De Augustine gleich 27 unterschiedliche Instrumente ein, darunter Kuriosität wie ein Xylophon aus Glas. Was sich wie schwerfällige, chaotische Überladung liest, bleibt jedoch so federleicht wie immer. „Toil And Trouble“ denkt den Lo-Fi-Ansatz des Kaliforniers weiter und drängt Indie-Folk-Konzepte in ätherische bis kunstvolle Gefilde.

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Ben Howard

Ben Howard – Is It?

Im Frühling des Vorjahrs erlitt Ben Howard zwei Mini-Schlaganfälle, während denen er weder klar denken noch verständliche Sätze formulieren konnte. Nach einem Monat im Krankenhaus mit Tests ohne eindeutigem Ergebnis zog es ihn samt Band nach Frankreich, um neue Musik aufzunehmen. Es war brütend heiß, die Klimaanlage gab den Geist auf, und aufgrund der gesundheitlichen Belastung der letzten Monate verbrachte der britische Singer/Songwriter viel Zeit schlafend. Das hört man dem Nachfolger seines zweiten britischen Nummer-Eins-Albums „Collections From The Whiteout“ (das dritte Top-20-Werk in Deutschland in Folge) jedoch kaum an. „Is It?“ setzt sich mit der Absurdität einer beängstigenden Zeit offensiv und zugleich fragmentiert auseinander.

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Accidental Bird

Accidental Bird – the old news shrug

Jahrelang tourte Stefan Honig mit seiner ursprünglich als Soloprojekt gegründeten Band Honig durch die Lande, veröffentlichte mehrere sympathische Alben, bevor kurz vor Weihnachten 2019 Schluss war. Danach investierte er Zeit in einen neuen Schauplatz, der einiges zu sagen hat. Denn Honig, so erfährt man, ist der Geduldsfaden gerissen. Mit Accidental Bird macht er Musik gegen Ohnmacht und Desinteresse ob gewaltiger (politischer, sozialer oder Umwelt-) Hiobsbotschaften und kleidet diese in schmucken Indie Folk, der durchaus als Fortsetzung des bisherigen Schaffens durchgeht. „the old news shrug“ ist ein mehr als sympathischer Einstand geworden.

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Dawes

Dawes – Misadventures Of Doomscroller

Nach über einem Jahrzehnt im Dienste von Americana, Folk und Indie brauchten Dawes einen Tapetenwechsel. Dabei ging es weniger um einen veränderten Sound als um einen frischen Ansatz. Wo man bislang nach eigenen Angaben minimalistisch unterwegs war, ist nun das Gegenteil der Fall. Die Songs sollen leben und atmen, ohne dabei über die klassische LP-Länge hinauszuschießen. Heißt also, dass das Material deutlich länger und lebendiger ausfallen soll, mit ’nur‘ sieben Songs auf der Tracklist und durchaus epischen Spielzeiten. „Misadventures Of Doomscroller“ bleibt dennoch dem eigenen Grundsound treu.

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Calexico

Calexico – El Mirador

In jüngerer Vergangenheit bemühten Calexico neue Aspekte, daunter gitarrenlastige Americana-Exkurse, folkige Kollaborationen und festliche Töne. Davon verabschieden sich Joey Burns und John Convertino auf ihrem zehnten Album keinesfalls, rücken jedoch den Latin-Aspekt ihres Sounds wieder deutlicher in den Mittelpunkt. Allerlei Gäste, Mariachi-Einschübe, Slide-Gitarre, Zapateado und noch viel mehr begleiten „El Mirador“, ein wunderbarer Schritt zurück in die Vergangenheit, der trotzdem so zeitlos und verzaubernd wie immer klingt.

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Bodi Bill

Bodi Bill – I Love U I Do

Sie sind wieder da, und keine Minute zu spät: Tatsächlich hat die letzte Platte von Bodi Bill schon wieder stattliche elf Jahre auf dem Buckel. In der Zwischenzeit widmete man sich diversen Projekten, darunter The/Das und UNMAP. Sänger und Produzent Fabian Fenk wurde zu Beginn der Pandemie erstmals Vater und nahm das zum Anlass, sich in eine Fantasiewelt zurückzuziehen. Das Ergebnis hört auf den Namen „I Love U I Do“ und holt den spannenden, gewohnt eigentümlichen Mix aus Indie, Folk und Electronica endlich wieder zurück ins mehr als verdiente Rampenlicht.

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Black Country, New Road

Black Country, New Road – Ants From Up There

Anfang 2021 waren Black Country, New Road plötzlich in aller Munde. Der Art-Kollektiv lebte mit seinem Album-Einstand „For The First Time“ den kunstvollen Wahnsinn der Alternative-Rock-Möglichkeiten vor, wiewohl der Begriff bestenfalls eine sehr ungefähre Orientierungshilfe darstellt. Stilistische Pluralität, unheimlich Bock auf Experimente und die Dynamik eines spielfreudigen Septetts machten den Live-Hype zum Studio-Leckerbissen. Höchstbewertungen und sogar eine Mercury-Prize-Nominierung waren die logische Folge. Fast auf den Tag genau ein Jahr später landet der Nachfolger „Ants From Up There“. Ein Schnellschuss?

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Admiral Fallow

Admiral Fallow – The Idea Of You

Fast wollte man meinen, Admiral Fallow wären in den letzten Jahren ein wenig von der Bildfläche verschwunden gewesen. Ihr letztes reguläres Studioalbum erschien 2015, zuletzt gab es unter anderem Nebenprojekte sowie den Soundtrack zu Gareth Williams‘ Oper „Navigate The Blood“, die im November 2018 durch Schottland tourte. Kurz danach entstanden weite Teile von „The Idea Of You“, eine Platte über Wachstum und Aufblühen, fast schon sorglos und euphorisch wirkend, bevor alles den sprichwörtlichen Bach runterging. Eine andere Zeit scheint zu grüßen.

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Skinny Lister

Skinny Lister – A Matter Of Life & Love

Gemeinsam ist man stärker, das ist nach den letzten eineinhalb Jahren klarer denn je. Skinny Lister besannen sich schon immer auf ihre Beobachtungen aus dem Alltag, ihre Lieder über die bzw. von der Straße, von Solidarity, Spaß und beseelter Euphorie. Und so braucht es nun eine Platte, die Energie spendet, die Bock auf bessere Zeiten macht und alles vereint, was das Sextett zum Kultact reifen ließ. Das mittlerweile fünfte Album „A Matter Of Life & Love“ orientiert sich an den Anfangstagen zwischen Folk und Shanty, und setzt zugleich die Evolution zwischen Indie Pop, Ska und Folk Punk gekonnt fort.

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