Schlagwort: Indie Pop

Travis – Mother

Travis? Da war doch was! Zugegeben, es ist schon eine Weile her, dass Travis zuletzt Chartehren in Deutschland genossen haben. Ohnehin werden die vier Schotten eher als Albumband gehandelt, ab und an sprang aber auch mal ein adäquater Hit ab. 1999 etwa überraschten sie mit „Why Does It Always Rain On Me“, 2001 folgte „Sing“ und auch „Closer“ wusste 2007 zu überzeugen. Das letzte Album „Ode To J. Smith“, 2008 erschienen, floppte jedoch, und so ist die Rückkehr der Band nach fünf Jahren eine angenehme Überraschung, zumal ihr siebtes Album „Where You Stand“ in Deutschland die Top 10, in Großbritannien gar die Top 3 erreichen konnte. Singlemäßig sah es dagegen eher mau aus, der vorab veröffentlichte Titelsong und „Moving“ schrammten phänomenal an sämtlichen Charts vorbei, und so soll es nun die dritte Single „Mother“ richten.

Weiterlesen

Satellite Stories – Pine Trails

Vier Finnen versuchen die ersten November-Tage einigermaßen zu erhellen. Satellite Stories debütierten im vergangenen Herbst mit „Phrases To Break The Ice“, gingen medial ein wenig in der Veröffentlichungsflut baden, konnten sich dafür über anständige Blog-Werte und ansehnliche Gigs freuen. Wenige Monate später zog sich das Quartett nach Schweden aufs Land zurück, um zehn neue Songs zu schreiben, die bei Sessions in London und Manchester vollendet wurden. Einige Festival-Gigs erscheint nun „Pine Trails“, das locker an seinen Vorgänger anknüpft.

Weiterlesen

Caviare Days – Caviare Days

Zwei Schwedinnen gefangen in den 60s: Caviare Days haben nichts mit Dekadenz und dicken Klötzen zu tun. Hinter diesem protzigen Namen stecken die Schwestern Lina und Maja Westin aus Gävle, die 60s-Garage-Pop mit Psychedelia und einer Prise Rock mischen. Was auf dem beigelegten Bildmaterial ein wenig nach Hippietum aussieht, schlägt sich auch in der musikalischen Ästhetik der beiden nieder. Dabei verstehen sich die Westins als Designerinnen, Regisseurinnen und Schöpferinnen einer eigenen visuellen Welt, eines eigenen Universums. Jenseits des daraus resultierenden Diskurses über Schein und Sein geizt das Debütalbum „Caviare Days“ nicht mit seinen Reizen.

Weiterlesen

Empire Escape – Colours

Ikaria hatten sich verrannt. Nach ihren beiden starken Alben „Repair My History“ und „Luxembourg“ ging es für das Quintett nicht weiter – man wollte in andere musikalische Gefilde vorstoßen. Seit 2011 gibt es nun Empire Escape, die Post Rock ins stille Kämmerchen gejagt haben. Ihre Mischung aus Post Rock, Indie Pop und depressiver Düsternis erinnert ein wenig an Joy Division, Interpol und die jüngere Editors-Vergangenheit – ein Weg, der sich zuletzt auch für Tusq als lohnenswert erwies. Das Debütalbum „Colours“ weiß zu unterhalten.

Weiterlesen

Goldfrapp – Tales Of Us

Goldfrapp sind stets für eine Überraschung gut. Als sich das britische Duo um Alison Goldfrapp und Will Gregory nach ihrem entspannten, geradezu Ambient-haften Debüt mit „Black Cherry“ quasi aus dem Nichts tanzbaren Disco-Klängen zugewandt hatten, war die Verwunderung groß. Nachdem im vergangenen Jahr die Werkschau „The Singles“ erschien, entdeckten die Briten offensichtlich die butterweiche Anfangszeit um „Felt Mountain“ wieder. „Tales Of Us“ widmet sich wieder dem Sound des Erstlings und betont jene Schizophrenie, für die Goldfrapp seit Jahren stehen.

Weiterlesen

Moby with Wayne Coyne – The Perfect Life

Die weltweiten Chart-Erfolge mögen zwar (momentan?) der Vergangenheit angehören, doch das Moby hindert nicht daran, weiterhin ansprechende Musik zu fabrizieren. Seine letzten beiden Alben „Wait For Me“ und „Destroyed“ überraschten mit Karriere umspannender Bandbreite, die Gästeliste für das am 27. September erscheinende „Innocents“ lässt ähnliches erwarten. Skylar Grey, Mark Lanegan und Cold Specks werden unter anderem dem elften Studioalben des US-Amerikaners ihre Stimme leihen. Für die Single „The Perfect Life“ bricht Moby mit einer alten Tradition.

Weiterlesen

Hey Ocean! – Make A New Dance Up

Erfolg erlangen, ist manchmal regelrecht mit Arbeit verbunden. Nur selten hat Kollege Zufall beim Durchbruch einer Band seine Finger im Spiel, z.B. bei erfolgreichen Werbeuntermalungen (siehe Vodafone-Hits). Bei Hey Ocean!, einem kanadischen Indie-Pop-Trio, das auf seinem Weg nach oben noch einige Schritte vor sich hat, steckt beispielsweise jede Menge Reisebereitschaft dahinter – 13.162 Kilometer hat die Truppe schon mit ihrem Tour-Van zurückgelegt. Ganz im Stich gelassen vom glücklichen Zufall wurde die Band dann aber doch nicht, da Sängerin Ashleigh Balls Synchronarbeit bei der unlängst zum Internet-Kult gewordenen Zeichentrickserie „My Little Pony: Freundschaft ist Magie“ die Fanschar ein gutes Stück vergrößert hat. Das Interesse an der neuen Single „Make A New Dance Up“ dürfte somit nicht nur in Kanada vorhanden sein.

Weiterlesen

Pinkunoizu – The Drop

In Dänemark trägt Lärm offensichtlich die Farbe Rosa. Die Musik von Pinkunoizu ist sicherlich vieles, bloß nicht orthodox. Nach dem Debüt „Free Time!“ nahm man erstmals gemeinsam in Kopenhagen auf und verbrachte einige Zeit in der Freistadt Christiana, um sich vom Geist dieser speziellen Kommune anstecken zu lassen. Herausgekommen ist ein verträumtes Stück Popmusik im XXL-Format, das auf den Namen „The Drop“ hört und Bezug auf als klangliche Erscheinungen wiederkehrende Tonschwankungen nimmt.

Weiterlesen

Glitches – Only Time Will Tell

Ein Glitch, das wissen vor allem Zocker, ist eine Störung, ein kurzer Störungsimpuls, der etwas unbrechen und/oder durcheinander bringen kann. Wollen Glitches aus Whitechapel in East London somit bloß stören? Bestenfalls bringt das Trio die musikalische Gefühlswelt seiner Ersthörer durcheinander. In ihrem Glitches HQ – man lebt und musiziert gemeinsam – tummelten sich unter anderem bereits We Have Band und NZCA/Lines für Live-Sessions. Mit „Only Time Will Tell“ drängen die Briten nun auch auf den deutschen Markt.

Weiterlesen

The xx – Fiction

Während den drei Jahren zwischen dem Release des prämierten Debütalbums „xx“ und seinem Nachfolger profilierte sich in einer kleinen Bandpause ausgerechnet mit Jamie Smith aka Jamie xx das ruhigste Mitglied von The xx. Die Texte von Gil Scott-Heron brachte er zurück ins Rampenlicht, für Drake produzierte er einen Song auf „Take Care“ und erarbeitete einen Remix von Adeles „Rolling In The Deep“. Seit September 2012 steht aber wieder die Band im Mittelpunkt mit dem starken zweiten Album „Coexist“. Die neue Auskopplung „Fiction“ eignet sich perfekt als Antithese zu Strandfeten jeder Art.

Weiterlesen

Wir verwenden Cookies. Cool?