Schlagwort: Indie Pop/Rock

Hans Maria Richter – Die Welt zu Gast beim Feind

Aktuell verzichtet Knut Stenert auf Samba und widmet sich viel lieber großer Solo-Kunst unter neuem Namen. Während Zeitgenossen mit alten Großtaten durch die Lande touren, startet der Veteran der deutschen Indie-Szene als Hans Maria Richter neu durch. Auf „Die Welt zu Gast beim Feind“ geht musikalische Entschlackung mit nüchternen bis zynischen Alltagsbeobachtungen einher, die Versöhnlichkeit mit Fatalismus kollidieren lassen.

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All We Are – Sunny Hills

Pop war früher mehr als nur Hintergrundmusik – markige Worte, die das neue Album von All We Are begleiten. Das Trio aus Liverpool debütierte vor zwei Jahren mit einer mal funkigen, dann wieder leicht psychedelischen Platte, einem Sammelsurium aus fünf Jahrzehnten Genre-Geschichte mit kuriosen Ohrwürmern und unorthodoxem Ansatz. Nun steht „Sunny Hills“ in den Startlöchern, die Zuwendung zu organischeren Klängen, Technicolour und Avantgarde, ohne dabei auf unverschämt eingängige Melodien zu verzichten.

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Day Wave – The Days We Had

Musik statt Krankenbett: Als Jackson Phillips mit einer schweren, schmerzvollen Erkrankung zu kämpfen hatte, steckte er seine ganze Energie in die Musik. Daraus entstand Day Wave, ein Soloprojekt, das zumindest auf der Bühne längst zur Band geworden ist. Nach zwei gefeierten EPs veröffentlicht der US-Amerikaner nun sein Debütalbum „The Days We Had“, das geschickt zwischen weichen Surf-Harmonien und 80s-Wave-Melancholie pendelt.

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Hoops – Routines

Was gibt es Schöneres an einem lauen Sommerabend als… Verletzlichkeit und Melancholie? Wenn es nach Hoops aus dem US-Bundesstaat Indiana geht, ist poppige Schwerfälligkeit das Nonplusultra. Ihr leichtfüßiger und doch erdrückender Sound zwischen Wave-Twang, Dream-Pop und Indie erinnert schon mal an die Landsleute Real Estate und wird mit gleich drei Sängern entsprechend unberechenbar wie vielfältig umgesetzt. Das Debütalbum „Routines“ ist der Lohn jahrelanger harter Arbeit.

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Maxïmo Park – Risk To Exist

Von der legendären ‚Class of 2005‘, wie die große britische Retro-Indie-Welle vor zwölf Jahren gerne mal genannt wird, sind heute nur noch wenige Bands übrig. The Libertines sind wieder da, die Kaiser Chiefs poppig geworden, Art Brut liegen seit Jahren mehr oder minder auf Eis. Und Maxïmo Park? Laufen weiter und weiter wie Duracell-Häschen. In punkto Verkaufszahlen backt das Quartett um Mann mit Hut Paul Smith mittlerweile zwar kleinere Brötchen, musikalisch spielen sie aber immer noch vorne mit. Das mittlerweile sechste Studioalbum „Risk To Exist“ verfeinert den Kurs noch weiter.

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San Fermin – Belong

San Fermin sind so etwas wie eine Indie-Big-Band – sieben MusikerInnen und ebenso vielfältige wie bunte Einflüsse. Von Songwriter und Mastermind Ellis Ludwig-Leone gegründet und zusammengehalten, wurde aus dem einstigen Soloprojekt mit Sitz in Massachusetts längst eine unwahrscheinlich spannende Band, die immer wieder für Überraschungen gut ist. Zwei SängerInnen, Trompete, Violine und Saxophon sorgen neben dem typischeren Teil des Line-ups für ungewöhnliche Arrangements. Das bereits dritte Album „Belong“ sprüht nur so vor Spielfreude.

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Real Estate – In Mind

Werden Real Estate erwachsen? Interviews und PR-Texte lassen entsprechende Entwicklungsschritte vermuten. Der leicht verträumte, sehnsüchtige Indie-Sound des Quintetts aus Ridgewood, New Jersey klang immer schon wie von einer anderen Welt, irgendwo in Suburbia zwischen Kindheit und Auszug aus dem Elternhaus gestrandet. Während die Musiker nach und nach heiraten und Eltern werden, deuten sich, parallel dazu, thematische Änderungen an. Eines bleibt jedoch gleich: Auch „In Mind“ verspricht hohe Qualität zwischen Kuschelkurs und schwerer Melancholie.

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The Shins – Heartworms

Neben Soundtrack-Arbeiten, Schauspielerei und den Broken Bells fand der äußerst umtriebige James Mercer endlich wieder Zeit für The Shins. Vom Lineup des bis dato letzten Band-Albums „Port Of Morrow“ (2012) ist einzig er übrig geblieben. Musikalisch fühlt sich der Mittvierziger nun wieder stärker mit den Anfangstagen der Indie-Institution verbunden und trat bei der Gelegenheit auch erstmals als Produzent in Erscheinung. Mit einem Ego-Trip hat „Heartworms“ aber herzlich wenig zu tun.

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Grandaddy – Last Place

Anfang 2006 hatte Jason Lytle, erschöpft vom Touralltag, Grandaddy aufgelöst. Fortan probierte sich der Einzelgänger an Solo-Material, unterbrochen von einer kleinen Reunion-Tour im Jahr 2012. Damals entstanden erste Ideen für ein neues, gemeinsames Album der Band. Nun sind die Indie-Ikonen tatsächlich wieder da, um ihren gleichermaßen verschrobenen wie unverschämt eingängigen Sound unter die erwartungsvollen Fans zu bringen. „Last Place“ klingt, als wäre die Zeit in den letzten elf Jahren stehen geblieben.

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Declan McKenna – Isombard

Gerade erst 18 Jahre alt geworden, blickt der Brite Declan McKenna wohl dem spannendsten Jahr seiner noch jungen Karriere entgegen. Bereits seit geraumer Zeit schreibt der Teenager hochgradig intelligente und sozialkritische Songs, darunter „Brazil“, eine kritische Auseinandersetzung mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 zwischen Unruhen und sozialer Ungerechtigkeit. Nun steht er auf der BBC-Longlist für die illustre „Sound of 2017“-Auswahl. Grund genug, auf seine aktuelle Single „Isombard“ zu blicken.

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