Schlagwort: Krautrock

Jolle

Jolle – Wirtschaft Arbeit Technik

Irgendwo zwischen Genie, Wahnsinn und herrlich eigentümlichem Humor bäumt sich das Duo Jolle aus Potsdam auf. Martin Mann und Enrico Semler sind im weiten Noise-Mikrokosmos zuhause, erweitern diesen jedoch nach Belieben um verschiedenste Klangwelten. Intellektuelle Texte über die Rolle des Arbeiters in einer post-industrialisierten Welt treffen auf eine besondere Art von Witz, die sich nahezu unbemerkt anschleicht und angenehm überwältigt. Exakt das und noch so viel mehr spielt sich auf dem ersten Album „Wirtschaft Arbeit Technik“ ab.

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Kaskadeur

Kaskadeur – Phantom Vibrations

Das Album nach dem Album hebt ab. Vor zweieinhalb Jahren meldeten sich Kaskadeur mit neuem Namen und neuem Sound. „Uncanny Valley“ war dem retrolastigen Stoner-Spektrum der alten Band entwachsen und wilderte gefühlt überall, nahm Prog und Psych, Fuzz und Kraut hin zu. Dieser überaus eigentümliche wie unterhaltsame Mix geht nun in eine nicht minder ansprechende neue Runde: „Phantom Vibrations“ – das Phänomen, wenn man glaubt, das Handy summen zu hören – zieht die titelgebende Halluzination für ein ebenso verstörendes wie im besten Sinne verwirrendes Werk zwischen analogen und digitalen Sphären heran.

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Teksti-TV 666

Teksti-TV 666 – Vapauden tasavalta

Großkampftag für Gitarrenfreude: Teksti-TV 666 sind wieder zurück. Die mittlerweile acht Finnen verfügen, je nach Aufstellung, über bis zu fünf Musiker, die gleichzeitig in die Saiten hauen. Straighten Rock gibt es aber weiterhin nicht, sondern eine etatmäßig verwirrende wie mitreißende Mischung aus Post Punk, Kraut, Gaze, Alternative, Psych und Synthetik. Fast viereinhalb Jahre nach „Aidattu tulevaisuus“ setzt es endlich Nachschub in Form von „Vapauden tasavalta“, was auf Deutsch so viel wie „Republik der Freiheit“ bedeutet. Entsprechend befreitet spielen die Nordlichter auf.

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Rotor

Rotor – Sieben

Weiterhin zählen Rotor fleißig durch und lassen die Musik für sich sprechen. Über sich haben die vier Berliner auch nach mehr als 20 Jahren herzlich wenig zu sagen und rücken dafür in den Mittelpunkt, worauf es wirklich ankommt. Die Mischung aus Heavyness und Stoner, Psych und Kraut erfährt aktuell neuen Rückenwind zwischen Groove-Maschine und filigraner Feinmechanik, so komplex wie faszinierend. Ihr siebtes Album, das selbstverständlich den Titel „Sieben“ trägt, wurde in einem alten Tanzsaal in Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen und profitiert von einer kräftigen Portion mehr (Frei-)Raum.

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Klimaforandringer

Klimaforandringer – Mørket på solens krop

Was verleitet eine Band aus dem hohen Norden dazu, sich mit Afrobeat und Afro-Rock zu befassen? Klimaforandringer aus Kopenhagen verpassen ihrem Sound ein internationales Flair, das zusätzlich Psychedelic, Kraut, Prog, Desert und Wave mitnimmt, um zumindest ein paar weitere Anhaltspunkte zu liefern. Das dänische Sextett veröffentlichte bislang zwei kurzweilige Platten und touren mit wachsender Begeisterung, wenn sie nicht gerade bei diversen anderen Projekten – u. a. Svin, Under Byen und Bisse – eingespannt sind. „Mørket på solens krop“ drückt seinen Unmut über globale Missstände aus.

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Ghost Woman

Ghost Woman – Anne, If

Ob solo oder nicht, wenn Evan Uschenko zur Gitarre greift, wird es magisch. Das galt bereits vor einem halben Jahr, als er sein erstes Album als Ghost Woman veröffentlichte. Der Retro-lastige Sound mit Folk-, Alternative- und Kraut-Noten funktioniert zumindest auf der Bühne als Band, begleitet von allerlei langjährigen Mitstreitern – seiner kreativen und romantischen Partnerin Ille van Dessel (Poolface) an den Drums sowie Nick Hay an sämtlichen Saiteninstrumenten. Von Performances und neuen Erfahrungen bestätigt, soll „Anne, If“ nun etwas deutlicher und genauer demonstrieren, was Ghost Woman eigentlich ausmacht.

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Les Big Byrd

Les Big Byrd – Eternal Light Brigade

Mitten im dunklen, trostlosen Winter trafen sich Les Big Byrd, um gemeinsam zu musizieren. Das schwedische Trio gehört seit seiner Gründung vor elf Jahren zur jungen Psych-Speerspitze, stets auf dem Sprung in neue Sphären. Für den Nachfolger von „Iran Iraq IKEA“ packte man einen Mietbus voller Instrumente und nahm die Fähre nach Gotland. In dieser neuen Umgebung fand man den perfekten kreativen Rahmen. Zudem hielt die besondere Szenerie Einzug in das Songwriting und drückte „Eternal Light Brigade“ einen überdimensionalen Stempel auf.

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Fujiya & Miyagi

Fujiya & Miyagi – Slight Variations

Sie sind gefühlt schon immer dabei, haben immer wieder kleine Kulthits und bleiben dennoch ein recht übersichtlich gehaltenes Phänomen: Seit über zwei Jahrzehnten befassen sich Fujiya & Miyagi mit Elektronik, mit Dance, Psychedelia und Kraut, zuweilen eingängig und doch weltoffen für Wahnsinn. Das Gründungsduo David Best und Steve Lewis ist weiterhin an vorderster Front dabei, das Line-up veränderte sich mehrfach, es gab bislang acht Alben sowie diverse Platzierungen in TV-Serien und Videospielen. Mit ihrem neuesten Werk wollen die Briten nun zugleich eine Rückschau und Vorschau bieten: „Slight Variations“ ist das wohl vielfältigste Werk der Elektroniker.

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Pale Blue Eyes

Pale Blue Eyes – Souvenirs

Die zeitlose Schleife als Magie des eingängigen Seins: Pale Blue Eyes bewegen sich grundsätzlich in Indie Pop/Rock-Gefilden, haben mit den Erwartungen an dieses Genre jedoch herzlich wenig zu tun. Das britische Trio um das Ehepaar Lucy (Schlagzeug, Elektronik) und Matt Board (Gesang, Gitarre) sowie Bassist Aubrey Simpson schätzt epische Gemütlichkeit und taucht mit tiefenentspanntem Elan in psychedelische, synthetische, zuweilen sogar leicht krautige Gefilde ein. Seit ihrer ersten Single im vergangenen Jahr folgt ihnen verdiente Aufmerksamkeit, nun landet das erste Album „Souvenirs“.

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Ghost Woman

Ghost Woman – Ghost Woman

Als Teil von Michael Raults Tross tourte Evan John Uschenko mit allerlei Granden, darunter Jacco Gardner und King Gizzard & The Lizard Wizard. Irgendwann reifte der Wunsch, selbst etwas zu basteln, und Ghost Woman waren geboren. Herzschmerz und falsche Erwartungen begleitet seine Band, die sich nach einigen Rückschlagen – ein Proberaumfeuer zerstörte einen Teil des Equipments, andere Gitarren und Verstärker wurden aus dem verschlossenen Van geklaut – nun musikalischen Schlagzeilen widmen. Auf die ausverkaufte 7″-Single „Lost Echo“ folgt das erste Album, schlicht „Ghost Woman“ betitelt.

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