Schlagwort: Noise Rock

DITZ

DITZ – Never Exhale

Drastische Atemlosigkeit führt DITZ seit dem Ende der Lockdowns um den Globus. Sie spielen im Schnitt mindestens 100 Shows im Jahr, veröffentlichten eine umjubelte Platte sowie das eine oder andere Bühnendokument, und das obendrein weitestgehend in Eigenregie. Die Aufnahmen am Zweitling dauerten ein wenig – unter anderem ergab sich die Möglichkeit, mit Idles zu touren. Auf „Never Exhale“, dessen Songs teilweise bereits seit Jahren live gespielt werden, geht es um das Gemeinsame und um Spaltung, um umnötigen Hass und den eigenen Platz in der Welt.

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Lambrini Girls

Lambrini Girls – Who Let The Dogs Out

Massig Alkohol und Zeitdruck, das waren die nicht ganz so geheimen Zutaten für das erste Album von Lambrini Girls. Phoebe Lunny (Gesang, Gitarre) und Lilly Macieria (Bass) aus dem britischen Brighton konnten sich binnen kürzester Zeit einen herausragenden Ruf als Live-Band erspielen, begleitet von zwei nicht minder kurzweiligen EPs, die unterschiedliche noisige Punk-Spielarten mit sehr pointierten Kommentaren zur anti-romantischen sozialen Gegenwart verbanden. Gerade in ihrer Heimat entwickelte sich ein kleiner Hype um das Duo. Tatsächlich geht „Who Let The Dogs Out“ mit dem Druck ganz locker um und schüttelt ein Statement Piece aus dem Ärmel.

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Thank

Thank – I Have A Physical Body That Can Be Harmed

Wenige Bands schaffen es, den Wahnsinn des Alltags so exquisit auf Platte zu bannen wie Thank. Die Truppe aus Leeds erspielte sich mit ihrem ersten Album sowie diversen Kleinformaten ein kleines, aber sehr feines Publikum, das den zynischen, unbequemen und unberechenbaren Post Punk zu schätzen weiß. Bitterböse Auseinandersetzungen mit kleinen und großen persönlichen sowie gesellschaftlichen Themen, begleitet von einem nicht minder komplexen Sound, der gerne mit Noise Rock, aber auch mit beatesker Tanzbarkeit arbeitet – so funktioniert fokussierte Überforderung. Mit ihrer zweiten Platte „I Have A Physical Body That Can Be Harmed“ landen sie nun bei Big Scary Monsters.

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Grundeis

Grundeis – Every Second An Ocean

Bloß kein Geheimtipp mehr sein, das hätten sich Grundeis eigentlich schon vor drei Jahren verdient, als ihr erstes Album „Amygdala“ erschien. Die bekömmliche Düsternis wurde positiv aufgenommen und brachte in weiterer Folge mehr als 100 Konzerte und Festival-Auftritte mit sich, zudem musste die vergriffene Platte erst kürzlich neu aufgelegt werden. Und jetzt? Zeigt das Quartett dem schweren zweiten Album den Stinkefinger, streckt sich musikalisch deutlich und erreicht damit Großes: „Every Second An Ocean“ entwächst den Post-Punk-Wurzeln mehr und mehr, ohne sich der Beliebigkeit hinzugeben, und überzeugt durch süßlich-melancholisches Selbstbewusstsein.

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Hathors

Hathors – When The Sun Is Out / When Skies Are Grey

Seit mehr als einem Jahrzehnt sind Hathors Garanten für kernigen, noisigen Rock mit Grunge- und Pop-Schlagseite. Viereinhalb Jahre nach „Grief, Roses & Gasoline“ zeigen sich die Schweizer einmal mehr personell verändert, zudem gibt es mit Noise Appeal Records eine neue Plattenfirma im Rücken. Am Sound hat sich allerdings herzlich wenig verändert, begleitet von einer Fülle an ernsten bis deprimierenden Themen, deren Sorgen nach und nach in Leichtigkeit umgewandelt werden sollen. „When The Sun Is Out / When Skies Are Grey“ spielt mit den schönen und schlimmen Seiten des Lebens, abermals in kernige Riffs und kleine Hits gekleidet.

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Das Format

Das Format – Das Format

Hier ist eine Band von Format – das erste von vermutlich unzähligen Wortspielen. Dabei gibt es über Das Format auch jenseits schlechter Witze so viel zu sagen. Das Trio um Bruno Teschert (Herr Polaris), Maximilian Stephan (u. a. Carpet) und Maximilian Wörle (als Produzent und Sound-Engineer tätig) versteht sich auf noisigen, kratzigen Post Punk, dessen doppelter Boden erst freigelegt werden muss. Clevere literarische und soziokulturelle Referenzen, pointierte Analysen des Status Quo nebst unbequemen Abrechnung und im Handumdrehen erzeugten, erstaunlich präzisen lyrischen Bildern im Kopf wecken unter anderem Erinnerungen an britische Größen. „Das Format“ ist zugleich der Name ihres ersten Albums.

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SAFI

SAFI – Groteske

Ja, es dauert. Ja, man muss warten. Ja, es lohnt sich. Tatsächlich hat „Janus“ bereits mehr als neun Jahre auf dem Buckel, hallt als wahnwitziges und zugleich unfassbar eingängiges Noise-, Art- und Industrial-Statement aber immer noch nach. Wie nur wenige andere Künstlerinnen macht SAFI ihre außerordentliche Stimme zum Instrument, begleitet von komplexen und doch so spannenden Klängen. Dieses Mal saß mit Moses Schneider ein Mann für das feine Grobe hinter den Reglern, der das neue Material live einspielen ließ und somit die unvergleichliche SAFI-Energie perfekt einfangen konnte. Als sympathische Bonus holt sich „Groteske“ zudem einiges an Prominenz unterstützend hinzu.

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Billy Zach

Billy Zach – Interferer

Ein kleines Lebenszeichen von Billy Zach ist mehr als willkommen, gerade nach zwei kurzweiligen Alben in Folge, auf denen das Quartett aus Hamburg seinen Post Punk-Sound konsequent und sehr unterhaltsam weiterentwickelte. Tauchte der Erstling „Struggle On“ immer wieder in der Wave-Garage unter, so wurde es auf „A Momentary Bliss“ eine Spur noisiger und ruppiger. Diesen Weg setzt die neue EP „Interferer“ nun im weitesten Sinne fort und bemüht sich nach eigener Auskunft um den direkten Umgang mit Wut, mit Melancholie und mit bedachter Aggression inmitten unwirklicher bis schauriger Atmosphäre.

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Bongloard

Bongloard – DYTYR?

Die eigenen Gefühle, der stete Drang nach Glücksmomenten und Nervenkitzel, das stete Wandeln am Abgrund der Existenzkrise und des negativen Selbstbilds – Bongloard hatten in den letzten Jahren mit einem kreativen wie persönlichen Auf und Ab zu kämpfen. Das niederländische Trio landete mit „People Overreacting To My Behaviour“ einen Achtungserfolg, benötigte für den Nachfolger aber einen kleinen Tapetenwechsel. In Gent, gemeinsam mit Produzent Sebastian Omerson (Ramkot, Slow Crush, The Haunted Youth) war das perfekte Umfeld für den wahnwitzigen Mix aus Noise, Alternative, Post- und Garage Punk gefunden, das „DYTYR?“ mit wachsender Entgeisterung auf die Spitze treibt.

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Tramhaus

Tramhaus – The First Exit

Fünf Musiker*innen aus Rotterdam und das Spiel mit Riffs und Stimmungen: Tramhaus spuckten sechs Singles in 18 Monaten aus und erspielten sich damit nicht nur in ihrer niederländischen Heimat einiges an Aufmerksamkeit. Dabei entstand ein störrischer, gerne mal bizarrer Mix, der die stete Abgründigkeit von Post Punk ebenso mitnahm wie widerborstigen Noise Rock und experimentell bis eingängig veranlagten Alternative. Ihr erstes Album „The First Exit“ erscheint nun in Eigenregie und findet eine spannende Balance zwischen schier endloser Vorarbeit, um Verschnitt auszusortieren, und betont spontanen One-Take-Aufnahmen.

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