Schlagwort: Noise Rock

Coma System

Coma System – Wired Machines

Das Spiel mit Klängen und Klangräumen zählt zu den großen Stärken von Coma System. 2018 in der steirischen Landeshauptstadt Graz gegründet, widmet sich das Trio verschiedenen Spielweisen des Rock, gerne in düstere bis noisige, ja sogar psychedelische Gefilde abdriftend. Zwischen emotionalen Live-Auftritten und ausdauernder Studioarbeit erarbeiteten sich die Österreicher in kürzester Zeit einen starken Ruf als kommende Meister alternativ-experimenteller Klänge mit 90er- und Früh-00er-Einschlag. „Wired Machines“ ist bereits ihr zweites Album und bestätigt die bestechende Frühform gar souverän.

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Mutes

Mutes – …buried where you stand

Einmal mehr nehmen Mutes Anlauf für den ganz großen Wurf. Das Trio aus Birmingham steht für allerlei Post-Charme, der sich weit über den Punk erstreckt. Noise- und Alternative-Weisheiten gehören für die Meister der rohen Zugänglichkeit ebenso dazu und machen sie seit geraumer Zeit zum Geheimtipp. Vielleicht ändert sich das nun, denn auf „…buried where you stand“ dürfen mehr Ideen und Einflüsse denn je aktiv mitmischen, während sich die Briten außerdem eingängiger und doch kratzbürstiger als zuletzt zeigen.

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Sooma

Sooma – Drü

Keine Sprachverwirrung, dafür mit ordentlich Konsequenz nach vorne: Sooma aus Zürich hatten immer schon Bock auf etwas sperrigere Klänge, im Großen und Ganzen rund um Post Punk und Noise Rock angesiedelt. Ihr drittes Album sollte musikalisch nicht nur etwas ausladender, proggiger gestaltet werden, sondern zugleich die sprachliche Vielfalt ihrer Heimat reflektieren. Die drei Herren nennen den Drittling „Drü“ (Schweizerdeutsch für ‚Drei‘) und halten alle Texte auf … Französisch. Noch Fragen?

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Metz

Metz – Up On Gravity Hill

Es hat sich angekündigt, im besten Sinne: Bereits auf „Atlas Vending“ wagten Metz zumindest kleine Zugeständnisse hinsichtlich Eingängigkeit, ohne dabei auf ihren räudigen, angepunkten Noise-Sound zu verzichten. Davon wollen sich die drei Kanadier auch keinesfalls entfernen, zeigen sich nun aber deutlich breiter aufgestellt, fast schon ‚erwachsener‘, um dieses böse Wort zu verwenden. Dass hier Alex Edkins‘ Erfahrungen mit seinem poppigeren Soloprojekt Weird Nightmare sowie den diversen Arbeiten an Soundtracks zumindest eine gewisse Rolle spielen, lässt sich nicht von der Hand weisen. Und doch ist „Up On Gravity Hill“ ein vielschichtiges, persönliches und gewohnt kaputtes Bandalbum geworden.

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USA Nails

USA Nails – Feel Worse

Schadenfreude als Leitmotiv für ein Album, das sich Konsumkritik, der britischen Sparpolitik sowie zunehmendem Autoritarismus widmet: USA Nails machen es weder sich noch ihrem Publikum einfach. Das war aber so und so nie das Ding der vier Londoner, die sich im Noise Rock besonders heimisch fühlen, ebenso gerne mal den Ausbruch in Richtung Post-Hardcore wagen und sich liebend gerne mit experimentelleren Klängen auseinandersetzen. Der sarkastische Wunsch „Feel Worse“ bemüht sich um zunehmende Verrohung, gepaart mit giftiger Rhetorik, die nicht nur unter den Nägeln brennt.

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The Fourth Wall

The Fourth Wall – Return Forever

The Fourth Wall nennen ihren Sound ‚Melodic Noise Rock‘ und liegen damit gar nicht so verkehrt. Das Quintett aus Portland, Oregon verbindet die eingängigen Sensibilitäten von Arcade Fire zwischen Folk, Alternative und Pop mit übermäßig lauten, gerne mal kratzbürstigen und elektronisch angehauchten Zwischenwelten, die sich letztlich nur auf dem Papier widersprechen. Mit ihrem bereits vierten Album ist die Band bei DevilDuck gelandet. Auf „Return Forever“ thematisiert das Quintett um Stephen Agustin die Erfahrungen von Einwanderern in neun Kapiteln, wobei der Mastermind dafür unter anderem auf seine eigene Familiengeschichte zurückgreift.

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Bachratten

Bachratten – Durch dich durch

Spannender Name, noch spannendere Band: Bachratten aus Kassel werden mit neuer Musik vorstellig. Nach diversen Mini-Alben gibt es nun … ein Maxi-Album? Wie auch immer man das Format nennen mag, das Quartett hat eine Platte mit Herz und Hirn aufgenommen, die ihren Rock-Sound gerne in den 90ern verankert und dabei die Brücke von Noise, Grunge und Alternative gerne mal in Richtung deutschsprachige Indie-Szene schlägt. Auf „Durch dich durch“ versuchen sie mit Verbindung und Liebe auf abstoßende, spaltende Zeiten zu reagieren, ohne sich dabei in Schmalz und Schleim zu verlieren.

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The Brotherhood Of Sonic Love

The Brotherhood Of Sonic Love – Golden Spells

Es mag bereits vier Jahre auf dem Buckel haben, doch „Satellite Heart“ hallt immer noch nach. Der Einstand der Dänen stellte retrolastigen Rock aus der Garage neben noisige und psychedelische Ungetüme, so treibend wie abgedreht, an einen gewissen Motorradclub erinnernd. Die Arbeiten an einem Nachfolger zogen sich ein wenig, nicht zuletzt aufgrund der turbulenten letzten Jahre im Leben des Quintetts, geprägt von Tod und Veränderung. Exakt das schlägt sich auf die energischen, eingängigen und doch düsteren neuen Songs auf „Golden Spells“ nieder.

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HEALTH

HEALTH – Rat Wars

In der emotional wohl schwierigsten Phase der Bandgeschichte suchen HEALTH nach neuen Wegen inmitten vertrauter Muster. Eineinhalb Jahre nach dem Abschluss ihrer „Disco4“-Serie meldet sich das Trio lautstark zurück und vertont die chaotische, zermürbende, zugleich inspirierende Erfahrung der Pandemie-Jahre auf einer Platte, die sich sogar noch weiter als zuvor hinauswagt – für eine Band, die liebend gerne mit Noise- und Industrial-Erwartungen spielt, ein Kunststück. Mehr noch, auf „Rat Wars“ geht es lauter und zugleich leiser, poppig-eingängiger denn je vor sich.

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ORT

ORT – Maschinenhafen

Ellenlange Songs ohne Gesang erzählen Geschichten – das sollte Freunden diverser Post-Präfix-Genres bestens bekannt sein. ORT haben damit zwar nur wenig am Hut, verfolgen aber ein ähnliches Konzept – etwas noisiger und kratziger, zugleich dem Drone nicht abgewandt. Kein Wunder, denn neben Simon Dümpelmann und Dennis Müller, die beide über ordentlich Sludge-Erfahrung verfügen, wirkt hier Drone-Veteran N aka Hellmut Neidhard mit. Nach einem Album und mehreren 7″-Singles legt das Trio aus Dortmund nun nach. „Maschinenhafen“ besteht aus zwei ellenlangen Tracks, jeweils über 20 Minuten, die hinter vermeintlicher Statik einiges an Klasse offenbaren.

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