Schlagwort: Post-Hardcore

URGE

URGE – Noiseversity

Anfang der 90er Jahre schien Hannover die alternative Musikwelt zu gehören. Gleich mehrere Bands im härteren Umfeld gründeten sich, der Begriff ‚Hardcorehausen‘ war geboren. Auch URGE entstiegen dieser Bewegung, veröffentlichten 1990 eine erste EP, legten im Folgejahr ein Album nach und begleiteten die legendären Fugazi auf Europa-Tournee, nur um kurz danach von der Bildfläche zu verschwinden. 30 Jahre später entflammte der Bock auf die Musik neu, nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Studio. „Noiseversity“ nimmt den Sound und den Elan dieser vermeintlich längst vergangenen Epoche mit und mischt aktuelle gesellschaftliche sowie politische Themen hinzu.

Weiterlesen
Leto

Leto – Leben und tot

Keine Zeit für Floskeln, für Verstecken, für unklare Verhältnisse: Nach ihren starken ersten beiden Alben orientieren sich Leto neu und lassen ihren Bandnamen zugleich in den Titel ihres neuesten Werks einfließen. Verwirrende und verschachtelte Textfragmente haben hier definitiv nichts mehr zu suchen, zudem bricht man mehr und mehr aus gängigen Post-Punk-Erwartungen aus, während sich der lyrische Blick weiter auf das Selbst und die eigene Umgebung legt. „Leben und tot“ stellt in jeder Hinsicht eine kräftige, beherzte Öffnung dar, härter und deutlicher auf allen Ebenen, was dem Quartett aus Hamburg wunderbar bekommt.

Weiterlesen
Crime In Stereo

Crime In Stereo – House & Trance

Mit einem Wort: endlich. Endlich sind Crime In Stereo auch im Studio wieder da. Zwar fand man nach der zwischenzeitlichen Auflösung schnell wieder zusammen, abgesehen von einem Compilation-Beitrag 2021 ist das letzte musikalische Lebenszeichen, das letzte Album, aber bereits über 13 Jahre her. Das ändert sich nun endlich und zeigt zugleich eine Band, an der die lange Pause zwar nicht spurlos vorübergegangen ist, die dennoch nichts an Stärke und Strahlkraft einbüßte. Das in Eigenregie aufgenommene „House & Trance“ setzt sich mit der Gegenwart auseinander, wurde ungewollt politisch und fragt sich, welche Rolle Vernunft in Zeiten wie diesen haben kann.

Weiterlesen
Koyo

Koyo – Would You Miss It?

Erst 2020 gegründet, gelten Koyo bereits als heiße Aktie im Emo-, Punk- und (Post-)Hardcore-Sektor. Ihre bisherigen EPs wurden mehr als wohlwollend aufgenommen und legten die Grundstein für mehrere Konzertreisen (im Dezember geht es als Support von Stick To Your Guns nach Deutschland). Das erste reguläre Album wurde über sechs Wochen in einer Scheune im ländlichen New Jersey aufgenommen, von ordentlich Arbeit und einer spürbaren Liebe fürs Detail begleitet. „Would You Miss It?“ hat das Zeug zum nächsten großen Schritt und orientiert sich in Richtung Durchbruch.

Weiterlesen
Fiddlehead

Fiddlehead – Death Is Nothing To Us

Auf dritten Alben stellt sich, zumindest vermeintlich, so etwas wie musikalische Routine ein. Die eigentlich als One-Off-Projekt geplante Band Fiddlehead um allerlei Punk-, Emo- und Hardcore-Prominenz will davon allerdings nichts wissen und hat erst recht nicht vor, auch nur im Ansatz netter und braver zu klingen. Für den Nachfolger von „Between The Richness“ schraubt das Quintett den Härtefaktor nach oben und taucht zugleich tiefer denn je in den Schmerz und den Widerspruch der Trauer ein, ohne dabei auch nur ansatzweise seicht und gefühlsduselig zu werden.

Weiterlesen
Billy Talent

Billy Talent – Live At Festhalle Frankfurt

Endlich wieder auf die Bühne, endlich wieder Vollgas: Nachdem sie den Release ihres jüngsten Albums „Crisis Of Faith“ bereits zurückgehalten hatten, bis eine Konzertreise möglich war, gestaltete sich die jüngste Tour von Billy Talent als überaus umjubelte Angelegenheit. Deutschland gilt seit jeher als zweite musikalische Heimat der Kanadier, hier feiern sie seit Jahren und Jahrzehnten große Erfolge und spielen regelmäßig in ausverkauften Häusern. So war es auch im November des Vorjahres, als man Frankfurt einen Besuch abstattete und den Gig für die Nachwelt festhielt. Das recht kurzfristig angekündigte „Live At Festhalle Frankfurt“, ihre erste Live-Platte seit mehr als 15 Jahren, zeigt das Quartett in Bestform.

Weiterlesen
Versus The World

Versus The World – The Bastards Live Forever

Acht Jahre nach „Homesick/Roadsick“ melden sich Versus The World zurück. Abermals hat sich das Line-up kräftig verändert, unter anderem ging mit Mike Davenport ein Gründungsmitglied verloren, doch büßte das Quintett um Mitglieder von Lagwagon und Good Riddance seine musikalischen Qualitäten keinesfalls ein. Mehr noch, für ihre neue Platte wuchs das musikalische Spektrum weiter. Melodischer bis poppiger Punk, Alternative Rock, letzte Post-Hardcore-Rest sowie eine ordentliche Dosis Emo schwingen auf „The Bastards Live Forever“ mit und legen den Grundstein für das bislang vielfältigste Werk der US-Veteranen.

Weiterlesen
Kind Kaputt

Kind Kaputt – Morgen ist auch noch kein Tag

Die Eskalation klopft an und hat Durst. Nach dem Release ihres ersten Albums „Zerfall“ gingen Kind Kaputt auf Headliner-Tour, veröffentlichten in der erzwungenen Downtime mehrere, später zu einer EP zusammengefasste Singles und machten sich schließlich an eine neue Platte. Wut, Enttäuschung und Hoffnung spielen auf „Morgen ist auch noch kein Tag“ eine zentrale Rolle. Stets greifbare Schwere, eskalierende Gefühlswelten und wertvolles Verständnis legen den Grundstein für das bislang vielfältigste Werk des Quartetts.

Weiterlesen
Two And A Half Girl

Two And A Half Girl – Evidence Of A Broken Mind

Ihren Namen erhielten sie eher zufällig, aber das ist schon alles, was sich bei Two And A Half Girl einfach so ergab. Das niederländische Quintett versteht sich auf beißende Härte mit Gefühl und sozialem Bewusstsein, irgendwo zwischen Hardcore, Punk und Rock angesiedelt. Erst 2018 gegründet, verbrachte man die Downtime mit Streaming-Konzerten und einer EP, später mietete man sich in einem Haus am Land in Frankreich ein, um das erste Album zu schreiben und einen Teil der Instrumente aufzunehmen. Nun ist „Evidence Of A Broken Mind“ gelandet und leuchtet besonders hell.

Weiterlesen
Palps

Palps – Black Heart

Einfach geht anders: Nur zwei Jahre nach ihrer ersten EP und vier Jahre nach Gründung stellen sich Palps einem Mammutprojekt. Das Quartett aus Essex nahm nicht etwa nur ein Album auf, es sollte ein Konzeptwerk mit multimedialer Begleitung werden. Zu jedem der acht Songs gibt es ein Video, das die Geschichte dahinter Schritt für Schritt erklärt. In „Black Heart“ geht es um eine Person, die mit ihrer psychischen Gesundheit zu kämpfen hat, was sich entsprechend auf das Umfeld auswirkt. Der Kampf mit der eigenen Gedankenwelt scheint nicht nur eine neue Beziehung auf die Probe zu stellen.

Weiterlesen

Wir verwenden Cookies. Cool?