Miley Cyrus – Breakout
Der Trend vieler noch junger amerikanischer Schauspielerinnen, Musicaldarstellerinnen oder anderen Künstlerinnen, sich neben der Karriere auf der Bühne ein zweites Standbein namens Musik zu verschaffen, ist nicht neu. Wie bereits ihre Kolleginnen des „High School Musical“ Ashley Tisdale und Vanessa Hudgens, wagt sich die erst 15-jährige Miley Cyrus in die professionelle Musikbranche vor – ist aber kein unbeschriebenes Blatt auf diesem Gebiet. Zur Disney-Serie „Hannah Montana“, in der sie selbst die Rolle der gleichnamigen Hauptfigur spielt, steuert sie bereits seit zwei Jahren Songs zu den entsprechenden Soundtracks und Compilations bei. Als „Debütalbum“ lässt sich „Breakout“, welches im Übrigen wie im Sturm Platz 1 der amerikanischen Albumcharts erobern konnte, daher nur bedingt bezeichnen – zumindest als ersten „ganz ohne Disney“ entstandenen Longplayer.
Weniger Plastikpop, mehr pop-rockiger Girlie-Sound à la Veronicas oder Avril Lavigne? Ein mögliches Teilkonzept für „Breakout“, allerdings in einem nicht zu übertriebenen Maße. Der titelgebende Track des Albums erfüllt seine Opener-Funktion und lädt zum Weiterhören ein. In gewissem Maße sticht die erste Single aus dem Album, „7 Things“, durch ihre Dynamik und Progressivität aus dem Gesamtkonzept hervor. Für die Freunde des guten, alten Pop/Rock im Stile von Lindsay Lohan und den alten Zeiten von Ashlee Simpson werden die Tracks „The Driveway“, „Full Circle“, „Simple Song“ und „Wake Up America“ sicherlich ein Ohrenschmaus sein, denn hierbei handelt es sich um langsamere bis mittelschnelle Nummern, die größtenteils vom Sound der Instrumente bestimmt werden. Doch auch die „romantische“ Seite soll nicht zu kurz kommen. Die zum Teil melodiösen Balladen „Bottom Of The Ocean“, „These Four Walls“ und „Goodbye“ repräsentieren die ruhige Seite des Langspielers. Ein aktueller Trend in der Musikszene macht allerdings auch vor der jungen US-Amerikanerin keinen Halt: Was Britney Spears kann, kann Miley Cyrus schon lange: Vor allem im Refrain von „Fly On The Wall“ lassen sich elektronisch verzerrte Klänge vernehmen und somit wird dieser Song noch einmal zu einem ganz besonderem Stück des zwölf Titel zählenden Albums. Wer nun denkt, alles und wirklich alles sei nun ein schönes Werk von Miley, der täuscht sich. Mit „Girls Just Wanna Have Fun“ wagt man sich an eine gewagte Coverversion. Einen über 20 Jahre alten Lappen in das Kleid des vom Teen-Pop geprägten 21. Jahrhunderts stecken? Schwierig, aber nicht unmöglich und in der Version der „Hannah Montana“-Darstellerin sogar passabel umgesetzt. Für die besonderen Fans gibt es zum Abschluss als kleines „Bonus-Leckerli“ noch einen neuen Mix der bereits 2007 veröffentlichten und in Amerika sehr erfolgreichen Single „See You Again“ auf die Ohren.
Sicherlich anders als von vielen erwartet entpuppt sich „Breakout“ als überraschend passabler Longplayer von Miley Cyrus. Die gut gelungene Mischung aus nicht zu stark übertriebenem Girlie-Pop/Rock, träumerischen Balladen und auch dynamischen Stücken rechtfertigt ein positives Gesamturteil und garantiert eine große künstlerische Zukunft!
VÖ: 26.09.2008
Universal Music
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