Cara Dillon – Hill Of Thieves

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Irish Folk gehört sicherlich nicht zu den Musiksparten, die man im Radio oder in den Charts wahrnimmt, und doch erfreuen sich die traditionellen Klänge unbeirrt von kurzlebigen Trends größter Beliebtheit – und zwar weltweit, wie etwa die „Riverdance”-Show in den 90ern bewiesen hat. Abseits des Mainstreams gehört Cara Dillon zu den Vorzeigekünstlerinnen der Szene, musste allerdings nach der Frühgeburt ihrer Zwillinge im Jahr 2006 erst einmal pausieren. Mit ihrem vierten Soloalbum „Hill Of Thieves”, dem ersten Release auf ihrem eigenen Label, meldet sie sich endlich zurück.

Den Schwerpunkt setzten sie und musikalischer Partner, Ehemann Sam Lakeman, dieses Mal eindeutig auf den Interpretationen traditioneller Songs. Bis auf den selbstgeschriebenen Titeltrack „The Hill Of Thieves”, verlässt sich Cara Dillon ganz auf die Magie der schon mehrfach und auf ganz unterschiedliche Art und Weise interpretierten Traditionals. Getreu dem Motto „Weniger ist mehr“ sind die elf Songs akustisch gehalten, oft sparsam und gezielt instrumentiert, sodass die glasklare, zarte Stimme der Nordirin nie in den Hintergrund gerät. Zwar geht es in Stücken wie „P Stands For Paddy (Lament For Johnny)” zwischendurch auch mal ewas beschwingter und lebhafter zu, besonders berührend sind jedoch die ganz leisen, melancholischen Momente. Bei „The Parting Glass” oder „She Moved Through The Fair” kommt Caras Gesang einfach am besten zur Geltung, das gälische „Fil, Fil A Run Ó” ist sogar als pure A-cappella-Version zu hören.

Man sollte natürlich ein gewisses Faible für die typisch irischen Instrumente wie Whistles, Fiddles oder Uillean Pipes haben, ansonsten kann „Hill Of Thieves” gerade durch seinen sehr ruhigen Charakter auf Dauer eintönig wirken. Wer aber Sängerinnen wie Katie Melua oder Sarah McLachlan mag und musikalisch einmal über Tellerrand schauen möchte, darf gerne reinhören und sich von den irischen Traditionals, speziell aber von Cara Dillons gefühlvoller Engelsstimme verzaubern lassen.

VÖ: 20.02.2009
Charcoal Records (rough trade)
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