Pascal Finkenauer – Unter Grund

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Pascal Finkenauer mag bei Stefan Raabs Bundesvision Songcontest nur einen Platz im hinteren Mittelfeld ergattert und damit nicht gewonnen haben, das wichtigste hat er an diesem Abend allerdings mitgenommen: die Aufmerksamkeit neuer Zuhörer und zukünftiger Fans seiner Musik. Und das mit einem Song, der auf poppige Melodien weitgehend verzichtet: „Unter Grund“. Den gleichen Namen trägt auch der neue Langspieler, auf dem Pascal Finkenauer zwölf Songs präsentiert, die auf unterschiedlichen Art und Weise überzeugen können.

Los geht es mit der ruhigen Pop-Ballade „Ich blicke an Dir vorbei“, welche gleichzeitig die erste Single darstellte. Auf sehr glaubwürdige und gefühlvolle Weise schildert Pascal wie der Protagonist versucht eine durchlebte Trennung zu verkraften und weiter zu existieren. So nachvollziehbar und verständlich sind die Texte jedoch nicht oft auf „Unter Grund“. Oftmals beschreibt Finkenauer in seinen Songs abstrakte, teilweise sehr abstruse oder auf den ersten Blick zusammenhangslose Bilder, die den Hörer zum Nachdenken bewegen. Gute Beispiele hierfür sind die abgedrehte Power-Nummer „Zu Glatt“ oder das stark akustische „Verrosteter Revolver“. Damit das Zuhören dabei nicht zu anstrengend wird, bemüht sich Pascal immer wieder um ein melodiöses Klanggerüst, das oft überraschend harmonisch, beinahe poppig daher kommt. Wunderschöne Melodien bieten zum Beispiel die Songs „Nebenan“, „Euer Wort“ und vor allem das dunkle „Und wieder kommt die Nacht“. Musikalisch krasse Gegensätze bietet dagegen „Ich will verdammt sein“, in dem sehr energische Rock-Elemente durchschlagen. Der Track könnte so beinahe als deutsche Variante von the Prodigy durchgehen.

Pascal Finkenauer, der durch die Fettes-Brot-Hits „An Tagen wie diesen“ und „Ich lass Dich nicht los“ bereits hohe Chart-Luft schnuppern durfte, bietet mit seinem dritten Studioalbum “Unter Grund“ erneut einen Schwung gute Musik, die teilweise einige Durchläufe benötigt und oftmals keine leichte Kost darstellt. Dabei ist sowohl textlich als auch akustisch für Abwechslung gesorgt.

VÖ: 06.02.2009
Pascal Finkenauer Tonträger (Indigo)
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