Deichkind – Luftbahn
Eine schockierende, tragische Meldung traf Ende Februar ganz überraschend die Musikwelt. Sebastian „Sebi“ Hackert, Produzent und Mitbegründer des Varieté-Wanderzirkus Deichkind, wurde im Alter von 32 Jahren tot in seiner Hamburger Wohnung aufgefunden. Er hinterlässt Frau und Kind. Dennoch wollen seine (ehemaligen) Bandkollegen kommende Festivaltermine wahrnehmen und erst danach über die gemeinsame Zukunft entscheiden.
Als eine Art Erinnerung an die gemeinsame Zeit erscheint nun die Single „Luftbahn“, mit der ursprünglich eine Teilnahme am Bundesvision Song Contest geplant war. „Das Schlimmste ist jetzt hinter dir“ – nicht nur diese Textzeile bekommt in Angesicht der persönlichen Trägodie eine neue, zusätzliche Bedeutung. Viel besser kann man einem engen Freund und Weggefährten nicht Tribut zollen.
Musikalisch ist „Luftbahn“ ebenfalls anders. Kein durchgeknallter Electro-Rap, kein C64-Partywahn – Synthie-Pop mit durch Vocoder stark verzerrtem Gesang brennt sich zu herrlich pathetischen 80s-Synthis langsam aber sicher im Hirn ein. Natürlich ist auch diese Deichkind-Single wieder kaputt, allerdings auf eine charmante, unaufdringliche Art. Dazu passt auch das überaus eigenwillige Video mit vielen schönen Menschen. Ohrwurm, ja bitte. R.I.P.
4/5
VÖ: 20.03.2009
Vertigo Berlin (Universal Music)
Deichkind @ Amazon
Klasse Track, der erste der Band seit „Weit weg“, der mir richtig gut gefällt. Der Tod von Sebastian “Sebi” Hackert ist ein echter Schock, in dem Alter und mit Familie ist das traurig und ungerecht. Trotzdem weiterhin alles Gute für Deichkind.