Armin van Buuren – Universal Religion Chapter 4

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Gratulation, der Hattrick ist geschafft! Zum dritten Mal in Folge sich Armin van Buuren beim alljährlichen Voting des renommierten DJ Mags gegen Konkurrenten wie Tiësto und David Guetta durchsetzen, und darf sich nun weiterhin „No. 1 DJ” nennen. Eine gute Gelegenheit um Armins Fähigkeiten noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen, kommt in Form des vierten Kapitels seiner „Universal Religion”-Serie. Wieder ein Set aus Ibizas legendärem Club Amnesia – bereits im August live aufgenommen und für die Nachwelt festgehalten.

Dementsprechend versprüht die CD von Anfang an eine mitreißende Live-Atmosphäre, die eine im Studio gemixte Compilation natürlich nicht bieten kann. Die Menge jubelt erwartungsvoll, ihr Held betritt sein DJ-Pult und legt endlich mit den ersten Beats des Openers los. Und bereits der hat es in sich: Armins exklusiver Remix von BT feat. Jes „Every Other Way” zieht die Fans sofort in seinen Bann – der perfekte Start in die Clubnacht im Amnesia. Nic Chagalls Progressive-Stück „This Moment” kann den Standard problemlos halten, genauso wie die verträumten Vocal-Trancer „Here For Me” von Julian Vincent (wieder mit der zauberhaften Cathy Burton) und „Perfect Sky” von Espen Gulbrandsen (mit Maria Nayler, der Stimme von Robert Miles’ „One And One”). Für „Beggin’ You”, der neuen Single von Cerf, Mitiska & Jaren, produzierte Armin sogar höchstpersönlich einen Remix – aus Zeitmangel übrigens größtenteils im Flieger!

Nach fünf Vocal-Tracks in Folge ist es dann Zeit für die instrumentale Seite des Genres. Daniel Kandi macht mit „Venice Beach” im typischen Anjunabeats-Sound den Anfang, Gareth Emery verleiht Armins Gaia-Hit „Tuvan” die nötigen Ecken und Kanten, während es Lange & Andy Moor bei „Stadium Four” krachen lassen. Die Kollaboration von Roger Shah & Signum, „Healesville Sanctuary”, entpuppt sich als epische Uplifting-Hymne mit Gänsehaut-Break und könnte, wenn man es nicht besser wüsste, bereits locker als Trance-Klassiker durchgehen. Einer der Höhepunkte des Sets! Weitere Melodien zum Dahinschweben liefern u. a. RAM mit „RAMsterdam” und tyDi & Dennis Sheperd mit „Somehow”, bevor Armin die Partymenge mit dem wuchtigem Rex Mundi Remix von Dakotas „Sin City” am Ende noch einmal richtig zum Kochen bringt.

Armin van Buuren versteht es zweifelsohne, sein Publikum mitzureißen. Auf „Universal Religion Chapter 4” sind es Ibiza-typisch natürlich die warmen, balearischen Klänge, die begeistern – zunächst mit, später dann komplett ohne Gesangseinlagen. Wobei genau diese strikte Trennung gewöhnungsbedürftig ist, nicht zuletzt wegen des enorm starken Vocal-Auftakts. Zwischenzeitlich flacht die Spannungskurve nämlich trotz mehrerer Highlights leider ein wenig ab. Die gelegentlichen Live-Geräusche und erfreulicherweise nicht immer steril-perfekten Übergängen machen „Universal Religion Chapter 4” insgesamt aber doch zu einer stimmigen Angelegenheit, selbst wenn „Chapter 3” in puncto Trackauswahl, Setaufbau und Live-Feeling unerreicht bleibt.

VÖ: bereits erschienen
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