Foals – Total Life Forever

Das Album nach dem Hype – gerade die Vertreter der britischen Post Punk-Welle sind Anfang des Jahrtausends regelmäßig an dieser Hürde gescheitert. Auch die Foals durften sich über großartige Kritiken für das mit Hits gespickte Debüt „Antidotes“ freuen. Von Indie-Disco und Radiohits ist auf „Total Life Forever“ kaum etwas zu hören. Stattdessen gibt es ein homogenes Album, das Parallelen zu Bloc Party zulässt.

Wirklich überschwänglich oder gar aufdringlich wird es kaum. Einzig „This Orient“ (mit Jónsi-Gedächtnis-Intro) und „Miami“ wirken etwas aufbrausender, leben von ihren eingängigen Refrain und orientieren sich stark am Zweitling eben jener Bloc Party, ohne dabei die verspielte Math-Note vermissen zu lassen, die so typisch für Foals geworden ist. Die Vorabsingle „Spanish Sahara“ – vor allem in der knapp siebenminütigen Album-Version – bietet hingegen Kontrastprogramm, schält sich und seinen überaus dichten Basslauf erst sehr spät aus dem minimalistischen Dickicht hervor.

Auf ihrem zweiten Album rufen Foals das Zeitalter des Understatements aus, lassen den Opener „Blue Blood“, den Titeltrack „Total Life Forever“ und das charmante „2 Trees“ erst über Umwege zu Songs anwachsen, bemühen sich um Feinsinn, samten strukturierte Tanzbarkeit und gelegentlich aufbrandende Gitarren-Einsätze. Beinahe umständlich und doch so zielorientiert wächst „Total Life Forever“, nimmt mit jedem Durchlauf monumentalere Dimensionen an. Für Foals bedeutet der Abkehr vom hitorientierten Denken eine eindrucksvolle Demonstrtion ihres Songwriting-Talents; eine Leichtigkeit, die man zuletzt auf „A Weekend In The City“ hören durfte.

VÖ: 07.05.2010
Transgressive Records (Warner Music)
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