Schlagwort: Electro

Fujiya & Miyagi

Fujiya & Miyagi – Slight Variations

Sie sind gefühlt schon immer dabei, haben immer wieder kleine Kulthits und bleiben dennoch ein recht übersichtlich gehaltenes Phänomen: Seit über zwei Jahrzehnten befassen sich Fujiya & Miyagi mit Elektronik, mit Dance, Psychedelia und Kraut, zuweilen eingängig und doch weltoffen für Wahnsinn. Das Gründungsduo David Best und Steve Lewis ist weiterhin an vorderster Front dabei, das Line-up veränderte sich mehrfach, es gab bislang acht Alben sowie diverse Platzierungen in TV-Serien und Videospielen. Mit ihrem neuesten Werk wollen die Briten nun zugleich eine Rückschau und Vorschau bieten: „Slight Variations“ ist das wohl vielfältigste Werk der Elektroniker.

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Totally Enormous Extinct Dinosaurs

Totally Enormous Extinct Dinosaurs – When The Lights Go

Zurück aus der Versenkung? Zehn Jahre nach seinem ersten Album „Trouble“ meldet sich Orlando Higginbottom zurück. Eigentlich war der als Totally Enormous Extinct Dinosaurs auftretende Elektronik-Experte nie weg, bloß ignorierte er das Longplayer-Format. Der Brite produzierte freilich, tourte um die Welt, legte auf und gründete ein eigenes Label. Zudem erschienen immer wieder einzelne Songs und EPs. Nun ist also „When The Light Go“, eine Art Bestandsaufnahme, endlich da. In diesen 17 Tracks findet sich alles, was Higginbottom erlebte, von zerbrochenen Beziehungen über Mental Health bis zum persönlichen Glück.

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Franc Moody

Franc Moody – Into The Ether

Es mag mit der erhofften Tour nicht geklappt haben, doch das Anfang 2020 veröffentlichte „Dream In Colour“ führte tanzend durch düstere Zeiten und machte Franc Moody zu verdienten Streaming-Königen. Ursprünglich aus Lagerhaus-Partys entstanden, verpasst das Kollektiv aus Tottenham dem Dance-Genre einen frischen Retro-Anstrich mit Funk, Soul, Disco und House nebst zig anderen Einflüssen. Für ihre zweite Platte stellte man sich eine gewaltige Odyssee in einem blechernen Tourbus, eine verlassene Tankstelle sowie allerlei skurrile Charaktere vor. „Into The Ether“ bestätigt das im besten Sinne eigenwillige Debüt höchst souverän.

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Hot Chip

Hot Chip – Freakout/Release

Nach gut zwanzig Jahren im Geschäft darf es schon mal etwas Nostalgie sein. Wobei, so ganz verklärt geht es bei Hot Chip selbstverständlich nicht vor sich. Während der unfreiwilligen Downtime richtete man sich ein eigenes Studio ein, wo man jederzeit nach Lust und Laune loslegen kann und konnte. Die elf neuen Songs, so die Vorwarnung, befassen sich mit einer Zeit, als Musik noch als Eskapismus diente, während man ihr heute kaum entkommen kann. Entsprechend widmet sich „Freakout/Release“ verschiedensten poppigen und elektronischen Klängen der letzten Jahrzehnte, die dennoch im typischen Bandkontext verhaftet sind.

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Aua

Aua – The Damaged Organ

In einer Gegenwart, die Distanzierung auf vielen Ebenen förmlich erzwingt, kommt eine Platte über Entfremdung gerade recht. Das semi-elektronische Krautrock-Duo Aua konnte bereits im Herbst 2020 mit seinem Debüt „I Don’t Want It Darker“ einen verdienten Achtungserfolg einfahren. Nun bemühen sich die von Radare bekannten Fabian Bremer und Henrik Eichmann um zusätzliche klangliche Öffnung, für die man extra ausgefallene elektronische Instrumente auftrieb. „The Damaged Organ“ treibt die Suche nach der eigenen Identität in einer sich konstant verzerrenden Welt auf die Spitze.

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Kinnship & Pablo Nouvelle

Kinnship & Pablo Nouvelle – Stones & Geysers

Gesucht und gefunden, so oder so ähnlich lässt sich die musikalische Zusammenarbeit von Kinnship und Pablo Nouvelle zusammenfassen. Der britische Sänger und Produzent sowie der Schweizer Klangschmied und klassische Pianist erkundeten im Laufe von vier Studio-Sessions an verschiedenen Orten ihre Liebe für warmherzige Elektronik und die Kraft der Natur. Volle kreative Freiheit – Kinnship jammte und befeuerte Nouvelle mit Ideen, der aus diesen Klangcollagen bastelte – und stets neue, frische Energie dank wechselnder Szenerie treiben das wunderbar lässige „Stones & Geysers“ an.

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Jungle

Jungle – Loving In Stereo

Nach eineinhalb miesen Jahren wäre ein Besuch in der Disco gar nicht mal verkehrt. Ob man nun unter Menschen möchte oder nicht, Jungle holen den stilvollen Retro-Tanzschuppen in die eigenen vier Wände. Das britische Produzentenduo Josh Lloyd-Watson und Tom McFarland erreichte mit den beiden bisherigen Platten die Top 10 in der Heimat, das selbstbenannte Debüt war sogar für den prestigeträchtigen Mercury Prize nominiert. Für „Loving In Stereo“ schlossen sich Jungle mehr oder minder ein Jahr lang im Studio ein, mit ein paar ausgewählten Freunden, und schrieben den passenden Soundtrack für die große Post-Lockdown-Euphorie.

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Zement

Zement – Rohstoff

Nach all den Jahren und Jahrzehnten bleibt die Faszination für Krautrock ungebrochen. Neue Generationen entdecken den motorisch-experimentellen Sound am Tellerrand von Psychedelic, Prog, Electro und x-weiteren Genres mit Jam-Schlagseite. Zu den krautigen Königen der Gegenwart zählen Zement. Das Duo entstammt eigentlich der DIY-Punk-Szene Würzburgs, bevor man sich auf bislang zwei Platten den langen, durchaus technoiden Visionen von Kraftwerk und Neu! zuwandte. Auf „Rohstoff“ intensivieren Christian Büdel und Philipp Hager ihre rein instrumentalen Exkurse nun gekonnt.

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Lea Porcelain

Lea Porcelain – Choirs To Heaven

Längst sind Lea Porcelain eine ernstzunehmende Größe. Das Duo um Produzent Julien Bracht und Sänger Markus Nikolaus entwuchs den vermeintlichen Grenzen des Frankfurter Nachtclubs in Windeseile, siehe und höre diverse Kleinformate sowie das wunderbare Debütalbum „Hymns To The Night“. Der Titel des Nachfolgers ist hingegen Programm: „Choirs To Heaven“ sieht die Zusammenarbeit mit verschiedenen Chören sowie die Umdeutung von diversen Synths auf entsprechende Klänge. Zudem steht die Transzendenz auf der Schwelle zwischen Leben und Tod dick auf dem thematischen Programm des Duos.

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All diese Gewalt

All diese Gewalt – Andere

So stark Die Nerven auch sind: Max Rieger wollte immer schon etwas haben, das nur ihm gehört. Deswegen entstand 2013 All diese Gewalt, ein Soloprojekt für den rastlosen Musiker, der Stress und Hektik schätzt, der nicht durchatmen will. Zuletzt kramte er diesen Nebenschauplatz vor vier Jahren hervor, als sich „Welt in Klammern“ ins semi-konzeptuelle Chaos stürzte und daran große Freude fand. „Andere“ brauchte laut Rieger geraume Zeit, um sich zu finden und zu sortieren. Das Ergebnis wirkt geräumiger und konkreter zugleich.

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