Moke – The Long & Dangerous Sea

Während es mit Kane eine hervorragende Rockband nie so recht über die niederländische Grenze geschafft hat, scheinen sich Moke längst zu etablieren. Klar, wer von Paul Weller und Karl Lagerfeld geschätzt wird, muss einiges richtig machen. Auf ihrem zweiten Album „The Long & Dangerous Sea“ versuchen sie ihre eigene Vision der Britpop-Reminiszenz zu perfektionieren – mit gemischtem Erfolg.

Gerade das eröffnende Trio macht „The Long & Dangerous Sea“ zu einer Kaufempfehlung. Der Titeltrack rockt weich und reduziert, während „Switch“ mit Wave-Anteilen hibbelig und tanzbar macht – euphorische Editors, wenn man so will. Und „Love My Life“? Ist eine semi-romantische Stadion-Hymne, für die sich wohl auch Coldplay sämtliche vierzig Finger ablecken würden.

Hernach wandeln die Niederländer auf einem schmalen Grat zwischen Pathos und Pastete. Gerade in „Nobody’s Listening“ und dem Rausschmeißer „Lament“ scheinen sie sich in Phrasendrescherei zu verlieren, während beispielsweise „Terrible End“ zur labilen Hymne mutiert – letztere Momente sind glücklicherweise in der Überzahl und lassen „The Long & Dangerous Sea“ zu einem charmanten Zweitling werden.

Man merkt Moke die gemachten Erfahrungen und ihr Drängen nach Wachstum an. Mehr noch, der Durchbruch will mit der Brechstange befeiert werden. Das bringt einige Hits mit sich, ebenso aber auch eine gewisse Menge an Füllmaterial, die sich (noch) in überschaulichen Dimensionen hält. Hollands Britpop-Lebemänner sind auf dem Sprung. Mit ein wenig mehr Gelassenheit wird ihnen dieser auch sehr bald gelingen.

VÖ: 30.04.2010
Island Records (Universal Music)
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