The Black Eyed Peas – Just Can’t Get Enough

The Black Eyed Peas

Die Black Eyed Peas sind seit Jahren eine der erfolgreichsten Bands der Welt und gehörten vor allem in den Anfangsjahren mit ihren Alben „Behind The Front“, „Bridging The Gap“ und besonders „Elephunk“ zu den einflussreichsten HipHop-Formationen. Seit ihrer 2009er Platte „The E.N.D.“ setzen Will.I.Am, Fergie, Taboo und Apl.De.Ap vermehrt auf Electro-Elemente, was ihnen einerseits noch größere Erfolge, andererseits aber auch viel Kritik einbrachte. Mit der zweiten Single „Just Can’t Get Enough“ aus dem aktuellen Longplayer „The Beginning“ scheint man sich auf alte Zeiten zurückzubesinnen – ohne jedoch auf ein elektronisches Finale zu verzichten.

So beginnt der Song mit einem gänzlich autotunefreien Solo von Fergie, das nur vom Piano begleitet wird. Nach 20 Sekunden ist die Herrlichkeit allerdings schon wieder vorbei und Big Boss Will.I.Am betritt die Bühne, um uns gebetsmühlenartig die vier Worte des Titels einzubläuen. Die anschließende erste Strophe fällt durch einen angenehmen HipHop-Beat auf, wirkt aufgrund der langgezogenen Versenden („Honey got a sexy all steaminnnnnn‘, she givin‘ hotness a new meaninnnnnnn'“) aber doch ein wenig cheesy. Im Refrain weichen die Pianoklänge dann einer ruhigen Synthetikmelodie, diese wird jedoch von Fergies Gesangspart wettgemacht.

Die zweite Strophe unterscheidet sich vom Schema her kaum von der ersten. Dankbarerweise verzichtet Taboo hier auf die überlangen Wortenden und rappt seine Verse gekonnt herunter, wobei auch diverse Soundspielereien, wie z.B. eine ca. dreisekündige Gameboyartige Melodie schonungslos verwurstet werden. Unmittelbar nach dem erneuten Chorus folgt der Umbruch zu bereits bekannten und BEP-typischen Electro-Beats, zu denen schließlich Apl.De.Ap auch noch seinen Teil beitragen darf. Doch kaum scheint der Song richtig Fahrt aufzunehmen, wird er durch ein kurzes „Switch off“ jäh beendet. Hier wäre durchaus noch mehr drin gewesen. Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass Fergies unbearbeitete Stimme deutlich besser in Szene gesetzt wird.

„Just Can’t Get Enough“ stellt als Nachfolger von „The Time (Dirty Bit)“, das vor dröhnenden Technopassagen kaum zu ertragen war, so ziemlich das Gegenteil dar. Besonders der erste Teil ist Balsam für die Seele aller Fans, die sich die gute alte „Elephunk“-Zeit zurück wünschen. Der auf Dance getrimmte Schluss wirkt dagegen wie gewollt, aber nicht gekonnt, und lässt Parallelen zum wesentlich besser arrangierten Mashup „Imma Be Rocking That Body“ erkennen. Trotzdem dürfte sich das Teil in den Charts durchsetzen und auch wieder einige potenzielle Käufer, die durch die Vorgängersingle in die Flucht geschlagen wurden, zurückgewinnen.

3,5/5
VÖ: 25.02.2011
Interscope Records (Universal Music)

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