Black Honey Cult – Black Honey Cult

Währt lange, wurde dafür richtig gut: Der Grundstein für Black Honey Cult wurde bereits in den frühen 90er Jahren gelegt, als sich Johnny DeVilla und Jake Cavaliere bei einem Festival trafen, damals noch in unterschiedlichen Bands. Später gründete man The Lords Of Altamont, 2003 durch Spencer Robinson erweitert. Dieses Trio bildet seit nunmehr 15 Jahren das Rückgrat von Black Honey Cult, wenngleich die Herren aus Los Angeles sehr lange brauchten, um ein stabiles Line-up zu finden. Gemeinsam mit Garey Snider und Travis Peterson widmet man sich nun psychedelisch-krautigen Klängen, die mit Post Punk und frühem Gothic Rock kollidieren. Ihr erstes Album „Black Honey Cult“ entpuppt sich als bekömmliche Zeitreise.
Der Underground-Charme dieser Platte breitet sich bereits mit der ersten Note aus, wenn „Operation“ gemächlich seine krautigen Stärke zeigt und den etatmäßigen Motor aktiviert. Nach und nach nimmt das Geschehen Fahrt auf, verliert sich in endlosen Schleifen und hat doch (noch) wenig zu sagen. Das geschieht dafür im folgenden „Golden Dragon“, das Cavalieres Vocals tief im Arrangement einbettet und mit ordentlich Hall belegt, während TOY und der Black Rebel Motorcycle Club gefühlt gemeinsame Sache machen. Beeindruckender Drive, abgehangene Gitarren und psychedelische Effekte lassen den Track weiter und weiter anschwellen.
Hingegen fühlt sich „LSD And Me“ auf ganz andere Weise berauscht, lebt seine Lässigkeit mit massig Distortion aus und widmet sich der Gothic-Echokammer, die ebenso Bizarres ans Tageslicht befördert wie „Black Eyed Soul“, dessen Rock-Drive aus der Garage sich prima mit fuzzigem Post Punk der abgehangenen Sorte verbindet. Das macht eigentlich null Sinn, ist aber mindestens so unterhaltsam und bekömmlich wie der Finster-Elan des abschließenden „Roller Coaster“, dessen gespenstische Achterbahnfahrt die 80er romantisiert, nur um Nebelschwaden krautig-psychedelisch zu entfremden. Das sollte nicht funktionieren, macht aber richtig viel Spaß.
In diesen endlosen Schleifen und magischen, bizarren Wendungen verlieren sich Black Honey Cult gerne, tauchen aber immer wieder und im richtigen Moment auf. Eine wunderbar kaputte bis abgefuckte halbe Stunde entpuppt sich als sympathisches und zugleich verstörendes Debüt, das gekonnt mit den Erwartungen Schlitten fährt. Psych und Kraut klingen eigentlich nicht so finster, möchte man meinen, während Post Punk und Gothic Rock eigentlich dieser verwaschene Drive fehlt. Und doch passt „Black Honey Cult“ prima zusammen, weil dieser Spagat letztlich bekömmlich und unterhaltsam ausfällt, weil die Energieleistung unterhält, weil sich die eigentümliche Mischung einbrennt. Es mag sehr lange gedauert haben, doch das starke Ergebnis spricht für sich.
Wertung: 4/5
Erhältlich ab: 02.05.2025
Erhältlich über: Heavy Psych Sounds Records (Cargo Records)
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