Rihanna – California King Bed

Rihanna

Wandlungsfähigkeit ist eins der wichtigsten Attribute im Musikbusiness, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Und kaum eine andere Künstlerin stürzt sich so chamäleonartig in immer neue Gefilde wie die 23jährige Rihanna. Von bravem RnB-Pop über heiße Reggae-Rhythmen bis hin zu knallhartem Dancefloor hat die barbadische Schönheit bereits sämtliche Stilrichtungen abgegrast. Nach ihren mitreißenden Disco-Titeln „Only Girl (In The World)“ und „S&M“ überrascht sie auf ihrer neuen Single „California King Bed“ nun mit einer astreinen Powerballade voller Ausdruck und Emotionen.

Besonders angenehm fällt das sanfte Gitarrensolo zu Beginn auf, das einen minimalistisch wie atmosphärischen Einstieg in den Song liefert. Die Strophen sind ebenfalls verhältnismäßig ruhig gehalten und lassen jede Menge Spielraum für Rihannas samtweiche Stimmfarbe, die mit der verträumten Melodie förmlich zu verschmelzen scheint. Aufschwung erfährt der Song kurz vorm Refrain, wo es tonal einige Oktaven nach oben geht. Während Drums und Bassgitarren den Chorus dominieren, kehrt man in der zweiten Strophe wieder ins gleiche Muster zurück und versetzt die Ballade erneut in eine 30-sekündige Trance. Der Mittelteil besteht aus einer fesselnden Symbiose aus leidenschaftlichen Vocals und klassischen Saiteninstrumenten, die teilweise sogar rockige Züge durchscheinen lassen. Nach einem energiegeladenen Schlussrefrain endet der Song ohne großes Tamtam und konterkariert somit sämtliche Vorurteile gegenüber schwer verdaulichen Liebesliedern.

In „California King Bed“ ruft Rihanna ihre gesanglich beste Leistung seit langem ab und überzeugt sowohl bei den hohen Tönen als auch in den ruhigen Passagen. Unweigerlich fühlt man sich an die Zeit früherer Erfolge mit balladesken Nummern wie „Unfaithful“ oder „Take A Bow“ zurückerinnert, hinter denen sich die mittlerweile vierte Single-Auskopplung aus ihrem Album „Loud“ keinesfalls verstecken muss. Der Song wirkt ihr wie auf den Leib geschneidert und tritt einmal mehr den Beweis an, dass in ihr nicht nur die Queen der wummernden Beats und verruchten Lyrics steckt. In der Chartlandschaft jedenfalls stellt „California King Bed“ eine mehr als willkommene Abwechslung dar, was ihre Fans sicherlich goutieren werden.

4/5
VÖ: 24.06.2011
Def Jam Recordings (Universal Music)

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