Sebastian Wurth – Hard To Love You

Sebastian Wurth

Um manche Castingshow-Kandidaten tut es einem fast Leid, dass sie im Quotenwirbel schnell verbraten und letztlich mit ihrem Talent kaum wahrgenommen werden. Sebastian Wurth lief in eine solche Gefahr. Während seine DSDS-Kollegen Pietro Lombardi und Sarah Engels nun ihr Liebesduett stöhnen und hauchen, überrascht der eigentlich „nur“ Fünftplatzierte der großen Castingshow mit einer sehr raschen Veröffentlichung seines eigenen Titels  „Hard To Love You“. Doch nicht nur der Zeitpunkt ist daran bemerkenswert.

Mit erst blutjungen 16 Lenzen schien Sebastian Wurth die Rolle des Kükens bei der letzten DSDS-Staffel sicher.  Dieser wurde er jedoch kaum gerecht, denn stets konnte er durch Talent, Leistung und Charme überzeugen. Mehrfach bereits auf dem Titel der Bravo abgebildet, wurde er zunächst schon als deutscher Justin Bieber gefeiert. Allerdings beruht dies wohl eher auf der Optik des Gymnasiasten. Nach dem eher unerwarteten Aus folgt bald schon ein Aufatmen der Fans: „Hard To Love You“ steht nämlich in den Startlöchern.

Beschwingt swingt und singt der Gitarre spielende Teenager darin über Problemchen mit der Liebsten. Gerade stimmlich punktet die Nummer, die so gar nicht nach Castingshow klingen will. Skandinavische Autoren (Erik Nyholm, Tom Hugo) fabrizieren eben nicht den altbekannten Bohlensound. Viel mehr erinnert „Hard To Love You“ etwas an James Blunt oder Sebastians Vorbild Milow aus Belgien. Und tatsächlich könnte man sich den kurzweiligen Popsong ohne Weiteres im Radio vorstellen. Unbekümmerter Sommersound eines symathischen Knaben, der mit Können anstatt Klatsch Aufsehen erregt – sehr gerne.

Selbst wenn es nicht nach bombensicherer Nummer Eins klingen mag und man dem Sänger freilich noch deutlich größere Nummern zutrauen würde – wie er es im TV bereits unter Beweis stellen durfte – so bleibt der Gesamteindruck, dass man mit der wirklich netten Debütsingle nichts verkehrt gemacht hat. Der Startschuss ist getan: Sebastian Wurth traut man durchaus mehr zu als nur die erste Etappe zu überstehen. Bitte am Ball bleiben!

3/5
VÖ: 24.06.2011
Polydor Records (Universal Music)

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