The Subways – Money And Celebrity
„Girls & Boys“, „Oh Yeah“, „Rock & Roll Queen“ – die Hits der Subways kann man immer noch mitsingen, zumal sie in jedem Rockschuppen und auf sämtlichen Festivals zu hören sind. Abgenutzt hat sich das gemischte britische Trio (zwei Brüder und eine Ex-Freundin) immer noch nicht, das schwierige zweite Album bravourös gemeistert und eine dritte Platte mit dem Titel „Money And Celebrity“ aufgenommen, die nahtlos an seine Vorgänger anknüpft, weiteren Nachschub für diverse Live-Auftritte bereithält und in einem kleinen aber feinen Moment gerade den deutschen Fans ein kleines Geschenk bereitet.
Ohne spezielle Intros oder großes Tam-Tam feuern die Subways gleich zu Beginn Hits satt ab. „It’s A Party“ kennt man als bissigen Hype-Track mit ruhiger Strophe und energischem Refrain, der vor allem von Charlotte Coopers Shouts lebt. Hier schwingt eine gewisse Frechheit mit, die perfekt zu Billy Lunns malträtierten Stimmbändern passt. Der ersten Single „We Don’t Need Money To Have A Good Time“ kann man sowieso nicht entkommen – flotter Garage Rock, wütende Drums und ein gewisses Wir-Gefühl lassen diesen Track zu einem veritablen Nachfolger der eingangs erwähnten Subways-Hits werden. „Celebrity“ hingegen überrascht mit Bloc Party-Gitarren, einer Prise Punk und einer kleinen aber feinen Geschichte über das angehende, allein gelassene Starlet; sozusagen die coole Antithese zu Britney Spears‘ „Lucky“.
Es sind nicht, zumindest nicht ausschließlich, Partynummern wie „Like I Love You“ (feiner Rock’n’Roll-Throwback), „Kiss Kiss Bang Bang“ und die Wochenendhymne „Friday“, mit denen die Briten überzeugen. Abseits der bestens bekannten Pfade findet sich zum Beispiel das luftig leichte „Popdeath“ mit einem überaus sanften Refrain, der den Indie-Sommer für einige wenige Minuten zurückzubringen verwag. In „Down Our Street“ erzählt Billy Lunn von seiner seltsamen Nachbarschaft mit einem gewissen Augenzwinkern, während „Leave My Side“ semi-balladeske Pop-Punk-Klänge anschlägt, die ein wenig an blink-182 zu Zeiten von „Adam’s Song“ erinnern.
Als Bonus Track gibt es erneut die Single „We Don’t Need Money To Have A Good Time“. Klingt nicht gerade kreativ, wurde aber ein wenig aufgepeppt. Lunn und Cooper singen den Refrain nun in deutscher Sprache. ‚Wir brauchen kein Geld um zu feiern‘ heißt es da mit starkem Akzent. Witzig, charmant, eben eine ganz spezielle Hommage an die hiesigen Fans. Die bekommen mit „Money And Celebrity“ den dringend benötigten Subways-Nachschub an Live-Hits und kleineren Rock-Ausflügen mit Refrains, die man binnen kürzester Zeit problemlos mitsingen kann. So einfach kann eingängiger, zweckdienlicher Garage Rock sein; so sympathisch ebenso.
VÖ: 16.09.2011
Warner Music
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