Santigold – Disparate Youth

Santigold

Aus dem „o“ ist mittlerweile ein „i“ geworden, doch davon abgesehen ist Santi White aka Santigold ganz die Alte. Mit ihrem eponymen Debütalbum sorgte sie 2008 für einen Sturm im Indie-Wasserglas, die Singles „L.E.S. Artistes“ und „Say Aha“ rotieren auch heute noch auf alternativen Radiostationen. Die Zeit zwischen ihren Solo-Veröffentlichungen verbrachte die 35jährige US-Amerikanerin unter anderem mit Kollaborationen verschiedenster Natur (Jay-Z, Basement Jaxx, Beastie Boys) und arbeitete immer wieder an „Master Of My Make-Believe“, das am 4. Mai in die Läden kommt. Als mittlerweile dritte Vorab-Single erweist sich „Disparate Youth“ als potentieller Crossover-Hit, vergleichbar mit den bereits erwähnten ‚Klassikern‘.

Einmal mehr entzieht sich Santigold konsequent jeglicher Kategorisierung. Die verspielte Melodie zu Beginn bewegt sich in Richtung Electro-Pop, bevor der dezent verschachtelte Beat und die grollende Bassline gen Dub drängen. In den Strophen hingegen setzen weiche Backings und wütend geschrammelte E-Gitarren ein, passend zu Santigolds herrlich lässig und emotionslos gesungenem Beitrag, der entfernt an „Hiphopper“ von Thomas Rusiak erinnert. Ein echter Refrain ist kaum auszumachen, auch das einsetzende Piano mit einem Hauch von Reggae im Abgang verschwindet im Gesamtbild regelrecht. Zwischenzeitlich wird die hibbelige Melodie des Intros erneut aufgegriffen, während das Outro von Chant-artigen Vocals und einem Hauch New Wave durchzogen ist. Geht’s noch?

Die hier gezeigte stilistische Pluralität ist typisch für das Schaffen von Santigold, die sich liebend gerne zwischen den Stühle platziert und mit diesem Reggae-Electro-Dub-Bastard einmal mehr punktet. „Disparate Youth“ hat durchaus das Potential, in einer Liga mit „L.E.S. Artistes“ zu spielen, steigert sich mit jedem Durchlauf und lässt in den lakonisch runtergesungenen Vocals tatsächliches Gold vermuten. Gesegnet mit einem etwas verworrenen Video und dem dazugehörigen starken Remix-Paket (Switch, The 2 Bears und Amateur Best glänzen mit durchwegs starken Neuinterpretationen), lässt sich bei Santigolds drittem Teaser zu „Master Of My Make-Believe“ eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Das Album kann kommen, die Latte liegt verdammt hoch.

VÖ: 13.04.2012 (DL-Single)
Atlantic Records (Warner Music)

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