Ivy Quainoo – You Got Me
Als Gewinnerin der ersten Staffel von „The Voice of Germany“ hat sich Ivy Quainoo bereits bestens in der nationalen Musiklandschaft eingelebt. Die erste Single „Do You Like What You See“, eine Art Bond-Song, hat es bis auf die Zwei geschafft, das dazugehörige Debütalbum „Ivy“ landete in den Top 5. An diese Erfolge will der Cowboy-Schützling nun anknüpfen: „You Got Me“, das bereits seit über einem Monat durch Radio und TV-Werbung ausgiebig beworben wird, erscheint, wohl ein wenig spät, als zweite Single.
Was als mächtiger Soul-Pop-Track mit Clap-Beats, mächtigem Bass und Piano-Einsatz beginnt, entwickelt sich schnell zu einem musikalischen Wechselspiel. Gerade in den souligen Strophen kann Ivy Quainoo ihre stimmliche Kraft ausspielen, bedient sich ihrer „afrikanischen Wurzeln“, wie es im dazugehörigen Pressetext so schön heißt. Mit der Bridge wird jedoch ein ganz anderes Bild gezeichnet. Die Vorbereitung auf einen großen Pop-Moment läuft, der Sprung von beseelter Strophe über eine balladeske Bridge hin zu einem gigantischen Refrain, der beide Welten miteinander verbindet und dabei gleichzeitig unverschämt eingängig ist, gelingt problemlos. Noch ein kurzes Breakdown und kleinere Wiederholungen hinzugefügt, fertig ist ein weiterer Ivy-Hit.
Die Zutaten wirken so einfach und sind doch so clever arrangiert. Gerade das poppig-balladeske Umschalten entpuppt sich als fantastisches Stilmittel, der nachdenkliche Abgang mit Streichern ist wie das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem I. Auf der 2-Track-Single findet sich überdies eine akustische Version, in der die Gitarre entfernt an „Boulevard Of Broken Dreams“ erinnert – eine eigenartige, dennoch aber interessante Wendung. Was es mit dem eigenartigen Video auf sich hat, bleibt jedoch offen. Selbst von der Decke hängende Blumen können die Klasse von „You Got Me“ nicht mindern, das mindestens in einer Liga mit der ersten Single spielt, wenn nicht sogar noch eine Spur besser ist.
VÖ: 08.06.2012
Universal Music
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