The BossHoss – Liberty Of Action

The BossHoss

Binnen kürzester Zeit haben sich The BossHoss etabliert, indem sie Welthits im Country- und Western-Gewand gecovert haben. Mittlerweile schreiben die Deutschen aber auch eigene Songs und sind damit ebenso erfolgreich, zuletzt mit „Do Or Die“ auf Platz 4 der deutschen Albumcharts und der Orchester-Platte „Low Voltage“ auf der #7. Auf „Liberty Of Action“, ihrem bereits fünften Studioalbum innerhalb von sechseinhalb Jahren, gibt es elf Eigenkompositionen, vier Coverversionen und eine Reihe durchaus prominenter Gäste zu hören.

Das rockige Auftreten der letzten Platte ist omnipräsent, vor allem im eröffnenden Titeltrack „Liberty Of Action“ – ein Powerhouse mit dezenter White Stripes-Schlagseite und druckvollen Gitarren. Ohne Frage haben sich The BossHoss hiermit einen weiteren Livehit gezaubert. Von einem ähnlichen Schlag ist das mächtige „My Way“, trotz des vorbelasteten Titels eine Eigenkomposition. Hier bekommt der Nashville-Sound seine Bühne, während man zum Refrain ordentlich mitwippen kann. Ganz anders hingegen die erste Single „Don’t Gimme That“: Mariachis im Saloon (The Tijuana Wonderbrass machen Laune), betonte Coolness und ein verhältnismäßig reduziertes Arrangement lassen den Track sorgen für charmante Lässigkeit.

Gewöhnungsbedürftig fällt neben dem etwas orientierungslosen „Sex On Legs“ hingegen die kommende Single „L.O.V.E.“ aus. Für das Nat King Cole-Cover konnte man Nena zwar ein prominenter Gast gewonnen werden, doch der Swing-Track mit X-Mas-Schlagseite will nicht so recht zu den Urban Nashville Cowboys passen. Dann doch lieber das flotte „Killers“ von Motörhead oder die aktuelle Rammstein-Single „Mein Land“, hier als „My Country“ arschcool unterwegs. In „Still Crazy ‚Bout Elvis“ verneigt man sich gemeinsam mit der ehemaligen Tito & Tarantula-Toursängerin Patricia Vonne vor Elvis, auf „Run Run Devil“ sorgt Rea Garvey für Laune und selbst Jesse ‚The Devil‘ Hughes zieht sich für die Neuauflage des Klassikers „Money (That’s What I Want)“ seine Eagles-Stiefel wieder an.

13 von 15 Songs rocken, auch mit über 50 Minuten Spielzeit fühlt sich „Liberty Of Action“ keineswegs zu lang an. Was The BossHoss in kürzester Zeit an neuem Material zu bieten haben, weiß zu gefallen. Die Cover-Versionen machen größtenteils Laune – vor allem „My Country“ – die Gästeliste liest sich imposant, mit „Liberty Of Action“, „My Way“ und der ersten Single „Don’t Gimme That“ setzt es Hits satt. Ohne Frage haben sich die teutonischen Cowboys längst in der heimischen Musiklandschaft etabliert, vor allem als gute Songwriter und hervorragende Live-Band. „Liberty Of Action“ ist der nächste Schritt in die richtige Richtung.

VÖ: 25.11.2011
Island Records (Universal Music)

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