I Am Giant – I Am Giant EP
Im zweiten Anlauf wollen I Am Giant nun auch in Deutschland durchstarten. Die vier mittlerweile in London residierenden Neuseeländer sind in ihrer Heimat und im benachbarten Australien Stars, schafften es daheim mit ihrem Debütalbum „The Horrifying Truth“ auf die #2 und durften unter anderem für Slash eröffnen. Besagte Platte ging hierzulande bei ihrem Release im Mai jedoch weitestgehend unter. Ob es mit der schlicht „I Am Giant“ betitelten EP besser läuft, wird sich zeigen.
Die ersten drei Songs kennt man bereits von „The Horrifying Truth“. „Neon Sunrise“, zu dem es auch ein Video gibt, eröffnet mit treibenden Drums und schneidenden Gitarren einen patenten Alternative-Rocker, der vor allem von den kraftvollen, leicht süßlichen und doch bissigen Vocals Ed Martins profitiert. Klingen die Strophen noch verhältnismäßig aggressiv, schleicht sich im Refrain dezentes Pop-Appeal ein. I Am Giant schnitzen aus der Steilvorlage eine veritable Hymne. Hinter diesem Highlight geht es grundsolide weiter. „City Limits“ ist ein weiterer eingängiger Rocker mit düsterer Note, das überlange „Black Hole Of My Heart“ versucht sich hingegen an angepoppter Tool-Optik und scheitert. Wesentlich spannender ist da schon das bislang unveröffentlichte „Blood Money“, ein weiterer scharfzüngiger Track zwischen Garage und Punk. Gerade das klassische Rockriff setzt hier versöhnliche Akzente – das zweite Ausrufezeichen dieser EP.
An „Duality“ werden sich freilich die Geister scheiden. Es ist nicht etwa so, dass die rein akustische Cover-Version des Slipknot-Hits schlecht wäre, doch die betont ruhige Instrumentierung und ein immer wieder in vergleichsweise hohe Register wechselnder Ed Martin sind für Fans des Originals nur schwer verdaulich. Eine in London aufgenommene, grundsolide Live-Version von „Purple Heart“ rundet die EP ab. Wirklich matt fällt eigentlich nur „Black Hole Of My Heart“ aus, mit dem Slipknot-Cover kann man sich abfinden. Gerade für das brandneue „Blood Money“ lohnt sich der Kauf absolut. Ob I Am Giant mit diesen sechs Songs in Deutschland landen können, ist eher fraglich. Dass die Kiwis ihr Handwerk verstehen, zeigen sie hier erneut
I Am Giant EP
VÖ: 30.11.2012
SME New Zealand (Sony Music)
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