Kylie Minogue – Into The Blue

Kylie Minogue

Nachdem 2012 eine Retrospektive der bis dahin 25 Jahre dauernden Musikkarriere von Kylie Minogue erschien, standen die Zeichen 2013 auf Neuanfang. Die kleine Australierin tauschte ihr langjähriges Management aus und dockte bei Jay Zs Label Roc Nation an. Mit „Skirt“ folgte postwendend die erste Single der neuen Ära, die nicht zuletzt durch ihren Dubstep-Einschlag mit ihrer vorherigen Musik brach. „Into The Blue“, die Lead-Single zu ihrem neuen Album „Kiss Me Once“, dürfte jedoch all jene Fans beruhigen, die angesichts des neuen Managements eine Urbanisierung von Kylies Gute-Laune-Dance-Pop gerechnet haben.

Während die ersten Takte der Comeback-Single zwischen Piano- und Violinklängen diese Befürchtungen zunächst zu zerstreuen wissen, hat es sich die mittlerweile 45-jährige Australierin dennoch nicht nehmen lassen, den gemeinen Musikhörer mit einem nichtssagenden, etwas fehlplatziert wirkenden und an Taio Cruz erinnerndem „Eh-Yo-Oh-Oh-Oh“ zu verunsichern. Wie sich in den folgenden knapp vier Minuten jedoch herausstellt, gibt es noch genügend andere Lyrics, für die sich die Amerikanerin Kelly Sheehan verantwortlich zeigt. Diese werden in den Strophen, in denen die Pop-Nummer schnell an Fahrt aufnimmt, so von Minogue interpretiert, wie man es von ihr erwartet: lebensfroh und unbeschwert. Unbeschwert zeigt sich auch der Gesang. Dankenswerterweise bleibt „Into The Blue“ beinahe gänzlich Autotune-frei.

Im Chorus mischt sich die erhabene Melodie des Intros mit der dominanten Bassline der Verse und Kylie Minogue versprüht so viel gute Stimmung, wie lange nicht mehr. Im gelungenen Mittelteil wird die Instrumentierung auf ein Minimum reduziert, der Fokus fast vollends auf den Gesang gelegt und so der Weg zu einem noch mitreißenderem finalen Chorus geebnet.

Kylie Minogue kehrt mit einer Frische und Leichtigkeit ins Musikbusiness zurück, die nach den letzten Singles „Timebomb“ und „Skirt“ so nicht zu erwarten waren. Auch die Tatsache, dass „Into The Blue“ weniger Dance-Pop als tanzbarer Pop ist, überrascht. Dabei besinnt sich die ehemalige Neighbours-Darstellerin damit nur auf ihre – pardon – alten Tugenden. Eigentlich überzeugt „Into The Blue“ auf voller Länge, wäre da nicht dieses einfallslose, prominent im Mittelteil wiederkehrende „Eh-Yo-Oh-Oh-Oh“ vom Anfang. Ansonsten macht die Single Lust auf mehr. Für Nachschub sorgt Minogue bereits am 14.03. mit ihrem nunmehr zwölften Album „Kiss Me Once“.

Kylie Minogue - Into The Blue

Into The Blue
VÖ: 07.03.2014
Parlophone (Warner Music)

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