The Rhymes – The Rhymes

The Rhymes
(c) The Rhymes

Was vor vier Jahren in einem Keller im schwedischen Uppsala begann, landet nun endlich auf Platte: The Rhymes fackeln seit 2016 skandinavische, britische und deutsche Bühnen mit guter Laune und poppigen Indie-Sounds ab. Bevorzugt reißt das Quartett Mauern ein und setzt auf Inklusion: Sänger Tomas saß mehrere Jahre im Stadtrat Uppsalas, wo er sich für LGBTQ+-Rechte einsetzte, und organisierte die erste Gay-Pride-Veranstaltung in Säffle, wo er aufwuchs. Die Bandfarben rosa und schwarz kommen somit nicht von ungefähr. Auf dem schlicht „The Rhymes“ betitelten Debüt findet nun all das zusammen.

Zugegeben, so ganz neu ist diese knappe halbe Stunde nicht, denn vier der acht Songs erschienen bereits als Singles. Dazu zählt das großartige „Homerun“, mit dem sich die Schweden als Erben im Geiste der etwas früheren Killers etablieren. Ein gewisser Glam-Vibe ist von Anfang an dabei, die gute Stimmung steckt förmlich an und den Refrain singt man schon nach wenigen Wiederholungen einwandfrei – stilvoll, unverschämt poppig und dabei doch mit ausreichend Ecken und Kanten, um sich nicht abzunützen. Apropos ansteckend: „Viral“ mag zwar einen aktuell unglücklichen Titel tragen, der etwas ruhigere und dramatische Ansatz bekommt dem Track jedoch gut. Gerade der schroffe New-Wave-Abgang macht Laune.

Währenddessen sind The Rhymes schon gefühlt 20 Türen weiter. Ihr „Säffle“ verbindet Panic! At The Disco mit Glasvegas, bemüht sich um ausladende Gesten, verspielte Cabaret-Absätze und großspurige Indie-Abfahrten – ein verwunderlicher Power-Pop-Spagat, der irgendwie doch funktioniert. „Love To Long“ packt hingegen den Nachtsprinter aus und vermischt lässigen 80s-Pop mit (post-)punkigen Ansätzen. Auch diese losgelöste Melodie hat sich binnen Sekunden eingebrannt. Schließlich bemüht sich der Opener „Along“ um dicke Gitarren und erinnert entfernt an das Garage-Rock-Revival um den Jahrtausendwechsel.

Stets in Bewegung und immer für eine kleine Hymne gut: Das Debütalbum der Rhymes macht richtig gute Laune. Von der ersten Sekunde an legt das Quartett mit Elan los und verbreitet – da ist dieses Wort wieder – ansteckende Stimmung. Hier still und starr sitzenzubleiben, ist nahezu ausgeschlossen, denn die rasenden Radiohits mit Nachdruck und Club-Atmosphäre versprühen ungefilterte Begeisterung. Nicht nur aufgrund der einen oder anderen vertrauten Referenz sollte man sich diesen Namen unbedingt merken.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 17.04.2020
Erhältlich über: Eigenvertrieb

The Rhymes @ Home | @ Facebook
„The Rhymes“ @ Amazon kaufen