Sound Of Smoke – Phases

Sound Of Smoke
(c) Luibellare Photography

Nach einer wilden Anfangszeit des Instrumenten- und Besetzungswechsels haben Sound Of Smoke mittlerweile sich und ihren Sound gefunden. Das Quartett aus Freiburg im Breisgau vermischt Rock, Psychedelic, Soul, Blues und Heavyness mit deutlichem Retro-Einschlag zu einer mächtigen wie hypnotisierenden Melange, gekrönt vom Gesang und Flötenspiel von Isabelle Bapté. Nur ein Jahr nach ihrem ersten Album „Tales“ landet mit „Phases“ bereits ein Nachfolger, der alles andere als ein Schnellschuss geworden ist.

Im eröffnenden „Shadows“ etabliert sich die einzigartige Aura des Quartetts im Handumdrehen. Fast schon bedrohlich mutet das instrumentale Grundgerüst an, während sich Bapté in eine Art Rausch singt. Selbst wenn die singende Gitarre hinzukommt, bleibt der spirituelle Gesamteindruck erhalten. Man lässt sich einfach treiben, der Song erledigt den Rest. Der mit einem Video versehene Titeltrack gibt sich zwar insgesamt eindringlicher, mäandert zunächst aber ebenfalls mit Bedacht. In der zweiten Hälfte sorgen zunächst Flötentöne, dann bratende Heavyness für stilvolle Entfremdung und steuern das Zen-Kopfnicken an.

Überhaupt befindet sich das ganze Album im konstanten Fluss und lebt dabei unterschiedliche Facetten des eigenen Sounds mit wachsender Begeisterung aus. „Desert Road“ ist riffgesteuert, punktet durch rockige Intensität und brennt sich sofort ein – fast einer Iommi-Gitarre gleich. Das verspielte Finale mit Endlos-Solo und percussionreichem Drumming verstärkt das Früh-70er-Flair. Hingegen holt „Empty Streets“ mystische Soul-Vibes in die Psychedelic-Echokammer. Ordentlich Hall begleitet das zeitlose Stück Musik. Bapté gibt den Anker, der das Geschehen im Hier und Jetzt hält, rundherum wabert es gar bezaubernd.

„Phases“ ist der Archetyp eines Kopfhöreralbums; eine Platte, die man mit allen Sinnen erleben und erfassen muss. Die unendliche Leichtigkeit des Seins scheint durch jede Note. Ja, Sound Of Smoke legen mit ihrem zweiten Werk einen echten Trip hin, obligatorische Wortspiele hin oder her. Ein herrlich eigenständiger und zugleich in längst vergangenen Zeiten verankerter Mix erforscht verschiedenste Ecken und Winkel der Musikwelt mit wachsender Begeisterung und zieht in einen schwer in Worte zu kleidenden Bann. Auf dass dies nur die erste von vielen ‚Phasen‘ gewesen sein mag.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 24.02.2023
Erhältlich über: Tonzonen Records (Soulfood Music)

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