The DogHunters – Oumuamua

The DogHunters
(c) Chris Vader

Da hatten sie mit „Splitter Phaser Naked“ eine richtig starke Platte aufgenommen, und dann wurde das nichts mit der erhofften Tour – ein Schicksal, dass sie mit unzähligen Bands rund um den Globus teilten. The DogHunters investierten ihre kreativen Kräfte stattdessen in die Aufnahme neuer Musik, deutlich bluesiger und düsterer, grundsätzlich erst nach 22 Uhr im eigenen Studio eingespielt. Diesen eigenwilligen Ansatz hört man dem psychedelischen Rock aus der Garage auch an: „Oumuamua“ rast durch verschiedenste Welten und stellt kühne, gerne mal herausfordernde Gedankenspielereien an.

Gleich zu Beginn nimmt das Quintett mit „Ayahuasca“ auf eine spannende Reise durch allerlei Sphären und Substanzen mit. Zwar dauert es eine ganze Weile, bis die psychedelische Leisetreterei auf den Punkt kommt, doch entpuppt sich die zunehmende Entfremdung in der wilden, losgelösten zweiten Hälfte als echter Gewinn. Dass „Kings“ im Anschluss meterdicke Wände aufzieht und diese binnen Sekunden einreißt, passt ins Bild. Zwischen unerwartet bratender Heavyness und etwas Feingefühl entsteht ein kurzer, knapper, magischer Track.

Von Überlänge halten The DogHunters nichts, einzig die letzten drei der acht Songs überschreiten die Vier-Minuten-Marke. Einer davon ist „Cyber Skies“, dessen Gitarre nach fernöstlicher Mystik klingt, ein wenig Wüstenatmosphäre heraufbeschwört und schnell zum treibenden Motor für einen vorsichtig aufbrausenden und doch in sich ruhenden Exkurs reift. Dieser Widerspruch in sich macht Laune. Auch „The Sun“ pendelt zwischen innerer Balance und expressiver Dynamik, die gerne mal die Garage ansteuert, nur um rundherum in geradezu meditative, süßliche Schockstarre zu verfallen.

War der Vorgänger eine Art Tag-Platte, so kommt in „Oumuamua“ tatsächlich die Nacht durch – nicht nur, weil bevorzugt zu später Stunde aufgenommen wurde. Eine gewisse Düsternis, eine leichte Blues-Note kommt durch und umweht die neuen Songs, was dem psychedelischen Sound gut bekommt und diesen noch vielschichtiger bis unvorhersehbar auftreten lässt. Klar, mit unter einer halben Stunde Spielzeit fällt das neue Werk vielleicht einen Tacken zu kurz aus, dafür ist alles gesagt: The DogHunters spielen sich in der oberen Etage souverän und sympathisch fest.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 21.04.2023
Erhältlich über: Tonzonen Records (Soulfood Music)

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