Kategorie: Alben

Sorry

Sorry – Cosplay

Die Entschuldigung wird ein weiteres Mal vorausgeschickt und doch nicht benötigt: Es ist immer wieder eine Freude, den Sound von Sorry zu erkunden und entschlüsseln. Auf „925“ und „Anywhere But Here“ arbeitete sich das Londoner Quintett durch verschiedenste Schubladen und Einflüsse, denn hier ist für die Band alles möglich. Klassische Indie-Hymnen, Alternative-Weisheiten, kunstvoller Pop, Jazz und sogar TripHop rattern gerne mal durch und können das eklektische Songwriting doch bestenfalls rudimentär umschreiben. „Cosplay“ ändert daran rein gar nichts, wagt sich sogar noch weiter hinaus und entlohnt mit abermals fantastischen Songperlen.

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Kadavar

Kadavar – Kids Abandoning Destiny Among Vanity And Ruin

Ein halbes Jahr nach dem Befreiungsschlag folgt die erneute Kurskorrektur mit alten Mitteln und frischem Wind: Kadavar brauchten „I Just Want To Be A Sound“, um wieder zurück in die Spur zu finden, um sich von Altlasten zu befreien und die Sackgasse großzügig zu umgehen. Jascha Kreft von Odd Couple, der inzwischen fix ins Line-up integriert wurde, half dabei fleißig mit. Den Nachfolger sehen sie als Negativ dieser Platte, selbst von einer Art zweitem Debütalbum ist die Rede. Es ging zurück zu fuzzigen Ideen, zu psychedelischem Space-Wahnsinn und zur analogen Bandmaschine, ohne jedoch die eigene Entwicklung der letzten Jahre zu ignorieren. „Kids Abandoning Destiny Among Vanity And Ruin“, kurz „K.A.D.A.V.A.R.“, versteht sich als klassische Rockplatte.

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Portugal. The Man

Portugal. The Man – SHISH

Plötzlich alles anders: Erstmals seit 15 Jahren sind Portugal. The Man wieder als Indie-Band unterwegs, nachdem ihr Major-Deal ausgelaufen war. Im Vergleich zu „Chris Black Changed My Life“ veränderte sich zudem das Line-up stark, aktuell dürften nur noch John Gourley und Zoe Manville Fixsterne sein, begleitet von diversen Gastmusikern. Nach einer Überraschungs-EP im Sommer gibt es nun ein komplettes Album, das sich musikalisch wieder weiter hinauswagt und insgesamt einen Tacken härter unterwegs ist. „SHISH“ befasst sich mit Unbehagen, Verletzlichkeit und stellt den ureigenen Pop-Entwurf mit Anlauf auf den Kopf.

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Maitland

Maitland – Falling Into Place

Hinter Maitland stecken fünf Musiker aus Münster, deren Background unter anderem in Hardcore, Indie, Noise und Electronica liegt. Der gemeinsame Nenner liegt bei atmosphärischen, melodischen, gerne mal treibenden und durchaus melancholischen Indie-Rock-Songs, mit Pop-Schlagseite, Post-Rock-Epik und durchaus tanzbaren Einschüben. Was sich abstrakt und nahezu überladen liest, wird auf Platte jedoch richtig gut. Und eine eben solche legt das Quintett nun erstmals vor: Nach diversen Song-Releases ist „Falling Into Place“ das erste komplette Album.

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Skorts

Skorts – Incompletement

Es ist eine Geschichte, wie sie nur der Rock schreiben kann: 2021 zog Sängerin und Gitarristin Alli Walls von Denver nach New York, um Musik zu machen. In einem Gitarrenladen lernte sie Char Smith kennen, erste Demos entstanden. Vor einer Bar wurde Bassistin Emma Welch angelacht, etwas später komplettierte Max Berdik an den Drums das Line-up. Als Skorts gilt das Quartett seit einigen Jahren als NYC-Club-Sensation, spielt in jedem noch so kleinen Laden und arbeitet sich in den Proberäumen der Stadt ab. Gewissermaßen ist der Einstand „Incompletement“ eine Art Greatest-Hits-Album, kennt man – zumindest in der lokalen Szene und bei digitalen Tastemakern – doch bereits ein Gros des Materials.

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The Belair Lip Bombs

The Belair Lip Bombs – Again

Aktuell scheint sich Australien – einmal mehr – zum Hotspot für spannende, eingängige, eigenständige Gitarrenmusik zu entwickeln. The Belair Lip Bombs aus Frankston, einem Vorort von Melbourne, verstehen sich auf einen herrlich eigenwilligen Indie-Ansatz, der eine Fülle an Hooks und Melodien mit ganz eigentümlichem Songwriting und angenehm bizarrer Arrangierung verbindet. Ihren Stil nennen sie ‚Limerence Rock‘, der die Euphorie und Verzweiflung obsessiver Verliebtheit umschreibt. Mit „Again“, ihrem Einstand für Third Man Records, leben sie dieses nahezu konstante, greifbare Hin und Her nach allen Regeln der Gitarrenkunst aus.

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Daniel Avery

Daniel Avery – Tremor

Ob mit seinen DJ-Gigs, als beliebter Produzent oder mit seinen Soloalben: Der mittlerweile 39jährige Daniel Avery ist immer wieder gut für elektronische Überraschung. Zuletzt wagte er sich vor drei Jahren mit „Ultra Truth“ an ein Album mit diversen prominenten Gästen und Newcomern, was seinem Sound bestens bekam. Exakt dort macht der Brite nun weiter, mit noch mehr Stimmen, noch mehr unterschiedlichen Genres und Stimmungen. „Tremor“ spürt menschliche Erschütterungen und münzt diese in ein vielschichtiges, herausforderndes und doch komplett homogenes Album um – erstmals für Domino Records.

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Statues

Statues – Dopamine

Seit Jahren stehen Statues für schrammeligen Punk der unverschämt eingängigen Sorte, der wieder und wieder in Richtung Indie und Alternative abzweigt. Das brachte bislang drei hochkarätige Alben sowie diverse Kleinformate hervor, ruht aber vor allem auf dem blinden Verständnis zwischen Johan und Magnus, die seit 34 Jahren gemeinsam Musik machen. Mit einem frischen Line-up geht es in die nächste Runde: „Dopamine“ serviert Vertrautes in bekömmlichen Portionen, wird tatsächlich noch einen Tacken lauter und vergisst doch zu keiner Zeit auf seine Hooks und seine prominent vertretene Melancholie.

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Would

Would – Thrash

Fünf Alben mit drei Bands / Projekten binnen zwölf Monaten: Matthias Schwettmann lässt seiner Kreativität aktuell freien Lauf. Neben Palila und seiner Electropunk-Band Rotze gibt es nun wieder Nachschub seines Solo-Schauplatzes Would … und das ganz anders als erwartet. Ein gebrochener Mittelfuß setze ihn wochenlang außer Gefecht, also wurden Songs ohne Ende geschrieben. Die fallen laut, wild und energisch aus, ganz untypisch und doch hochspannend. „Thrash“ setzt unter anderem auf Stoner-Riffs, dicke Alternative-Weisheiten und sogar feiste Punk-Action mit dezenten Hardcore-Untertönen im XXS-Format.

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Laura Cox

Laura Cox – Trouble Coming

Wo Laura Cox draufsteht, ist Qualität drin. Was einst als YouTube-Sensation begann, brachte seither zwei kurzweilige Album zwischen Hard Rock, Blues, etwas Country, Americana und Southern Rock hervor, von unzähligen Konzerten und Festivalauftritten ganz zu schweigen. Die Mittdreißigerin zeigt sich davon unbeeindruckt und zieht ihren Stiefel weiterhin durch, schreibt richtig gute Songs und verbindet die alte Schule mit einem beherzten Statement für modernen Charme. „Trouble Coming“ setzt den vertrauten Weg souverän und konzentriert fort, begleitet von durch die Bank richtig guten Songs.

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