Kategorie: Alben

House Of Dolls – Welcome To The Department Of Nuclear Medicine

Aus den Tiefen Irlands – wahlweise auch mitten aus Dublin; je nachdem, was man bei diesem Typus Musik für romantischer und passender befindet – schlagen House Of Dolls auf, die weder etwas mit Puppenhäuschen noch mit NS-Freudenhäusern zu tun haben. Das Quartett aus – eh wissen – versteht sich auf bissigen, treibenden Rock’n’Roll mit psychedelischer Schlagseite und einem Hauch Shoegaze. Wer sich auf Black Rebel Motorcycle Club, My Bloody Valentine und This Love Is Deadly versteht, wird an „Welcome To The Department Of Nuclear Medicine“ seine Freude haben.

Weiterlesen

Metz – Metz

So eine Band kann nur via Sub Pop erscheinen: Metz aus Toronto putzten geraume Zeit Klinken in kleinen Clubs, erspielten sich im Laufe der letzten drei Jahre Support-Gigs für Mudhoney, Mission Of Burma und Death From Above 1979, und ernteten unter anderem Lob von Einstürzende Neubauten-Bassist Alexander Hacke. Das Konzept des Trios ist relativ simpel: Verstärker laut aufdrehen, einfach darauf los spielen und in den eigenen Feedback-Schleifen ersaufen. „Metz“ heißt das von Graham Walsh (Holy Fuck) und Alexandre Bonenfant produzierte Debüt, das den guten alten Rock’n’Roll durch Noise und Punk zerrt. Fans von Shellac, Public Image Ltd., The Pixies und The Jesus Lizard sollten Augen und Ohren weit aufsperren.

Weiterlesen

Lilabungalow – Lilabungalow

Unglaublich aber wahr: Lilabungalow gibt es seit 2004 als Soloprojekt (vier Jahre später wurde eine dreiköpfige Band mit zusätzlichen Live-Gästen daraus), man war unter anderem mit Herbert Grönemeyer und Northern Lite auf Tour, eine Platte gab es aber bislang nicht. Zumindest prangert man bei analogsoul diesen Missstand an und behebt ihn gleichzeitig. Das nennt man wohl ‚guten Service‘. Die Erfurter um den studierten Musiklehrer Patrick Föllmer verstehen sich auf Popsongs, die mit herkömmlicher Radioware herzlich wenig zu tun haben und eine Vielzahl an Soul-, Electro- und Rock-Einflüssen mitnehmen. Wie das klingt, veranschaulicht das Debütalbum „Lilabungalow“.

Weiterlesen

Michael Jackson – Bad (25th Anniversary Edition)

Totgesagte leben länger, und sei es nur in den Herzen der Fans. So oder so ähnlich könnte man wohl die posthume Karriere, die Michael Jackson seit seinem Tod am 25. Juni 2009 macht, am ehesten beschreiben. Freuen dürften sich vor allem die Nachlassverwalter sowie die Hinterbliebenen des einstigen King Of Pop, der bereits ein Jahr nach seinem Ableben mehr als eine Milliarde (!) Dollar auf der Habenseite verbuchen konnte. Inwiefern der Rekordvertrag mit Sony Music über zehn weitere Alben bis ins Jahr 2017 moralisch vertretbar ist, steht auf einem anderen Blatt Papier; und egal ob man nun von Profitgier oder gar Leichenfledderei sprechen möchte: der Mythos lebt weiter. So ist es auch durchaus nachvollziehbar, dass pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum seines Kultalbums „Bad“ ebenjenes in einer „25th Anniversary Edition“ veröffentlicht wird, das in der Tat mal wieder sämtliche nur denkbare Grenzen sprengt.

Weiterlesen

Honig – Empty Orchestra

Es war einmal ein Junge, der sich stets in der Natur aufhielt. Wanderte mit einem Pflanzenbestimmungsbuch in der Hand, radelte durch Schweden, paddelte mit dem Kajak über stille Seen. Später war er Teil der Metalband Benevolent, blieb irgendwo hängen und ließ sich von einem Tinnitus zurück zur Stille des Moments führen. Stefan Honig macht Musik als Honig, schnitzt Singer/Songwriter-Perlen mit sympathischem Pop-Appeal und viel Gefühl, und hat mittlerweile seinen Job als Erzieher gekündigt. „Empty Orchestra“ heißt sein neues Album, auf dem er sich unter anderem von einem Ex-Benevolent-Kollegen und dem aktuellen Clueso-Schlagzeuger unterstützen ließ. Kann man machen.

Weiterlesen

Magnum – On The 13th Day

Comeback geglückt – Patient quicklebendig. Fiel die Magnum-Reunion zu Anfang des Jahrtausends noch etwas schwächlich aus, gehört die Band spätestens seit den letzten beiden Alben „Into The Valley Of The Moon King“ und „The Visitation“ wieder zur Speerspitze der internationalen Melodic Hard Rock-Szene. An die ganz großen Erfolge in den 80ern, als Magnum mit ihrem Album „Wings Of Heaven“ Platz 2 in England erklimmten, kam man mit den letzten Werken zwar nicht heran, doch insbesondere in Deutschland lief es für die Scheiben erstaunlich gut. Gerade „The Visitation“ mit seiner Top 20-Platzierung war ein deutlicher Hinweis darauf, dass klassischer Melodic Rock auch im neuen Jahrtausend Begeisterungsstürme auslösen kann. Die Erwartungen an das neue Album „On The 13th Day“ sind somit dementsprechend hoch – gerade auch im Hinblick auf das diesjährige 40-jährige Bandjubiläum.

Weiterlesen

Max Mutzke – Durch Einander

Was vor acht Jahren beim Raab’schen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest begann, ist mittlerweile zu einer organisch gewachsenen Größe der deutschen Soul-Landschaft geworden: Max Mutzke veröffentlicht in schöner Regelmäßigkeit attraktive Alben (zuletzt die beiden englischsprachigen Platten „Black Forest“ und „Home Work Soul“), die zwar nicht mehr so ganz an die großen Erfolge zu Karrierebeginn herankommen, dafür hohe musikalische Qualität bieten. Für seine neue Platte „Durch Einander“ widmet er sich deutlich jazzigeren Klängen, verschiedenen Cover-Versionen und einer illustren Gästeliste.

Weiterlesen

Toy – Toy

Das beliebte Spiel ‚Bandname vs. Suchmaschine‘ geht in die nächste Runde. Googlet man nach ‚Toy‘, stößt man auf 834.000.000 Suchresultate. Umso beeindruckender ist es, dass man die offizielle Homepage der britischen Band bereits auf der zweiten Ergebnisseite findet. Was die vier Mannen mit Frau bei dieser unorthodoxen Wahl geritten hat, ist nicht überliefert. Seit knapp zwei Jahren spielen sie in ihrer Heimat ausschließlich ausverkaufte Shows und erweiterten ihr Gefolge stetig mit Mini-Releases. Nun gibt es die schwer zu greifende, jedoch nicht minder faszinierende Melange aus Post Punk, Psychedelic Rock und krautigem Indie-Pop erstmals auf Albumlänge. Der Titel, wie nicht anders zu erwarten war: „Toy“.

Weiterlesen

Wintersleep – Hello Hum

Es ist nur schwer nachzuvollziehen, warum eine Band wie Wintersleep, die seit 2003 konstant gute, wenngleich auch nicht immer einfach zu greifende Alben veröffentlicht, hierzulande solche Anlaufschwierigkeiten hat. Die Platten der Kanadier erscheinen prinzipiell mit Verspätung in Deutschland, auch wenn es im Fall von „Hello Hum“ verhältnismäßig schnell geht. Das fünfte Studioalbum der Juno-Preisträger erscheint mit gerade einmal drei Monaten Verzögerung via Affairs Of The Heart; als Herzensangelegenheit, wenn man so will. Tatsächlich hätte man keinen passenderen deutschen Labelpartner finden können, weder auf qualitativer noch auf inhaltlicher Ebene. Dass Wintersleep, unbeeindruckt von ihrem Umfeld, einen weiteren Geniestreich abgeliefert haben, verkommt da schon beinahe zur Randnotiz.

Weiterlesen

Wir verwenden Cookies. Cool?