Schlagwort: Alternative Pop/Rock

Durry

Durry – Suburban Legends

Sieben Jahre liegen zwischen Austin und Taryn Durry, Geschwister aus Burnsville, einem Vorort von Minneapolis. Zwei unterschiedliche Generationen finden sich in der Musik und kommen trotz teils unterschiedlicher Perspektiven im Geiste des großen Ohrwurms zusammen. Durry, so der logische Name des Duos, entstanden während der Pandemie, als Austin mit seiner Frau ins Elternhaus zog, wo zu diesem Zeitpunkt auch Taryn lebte. Musikalisch fand man sich beeindruckend schnell mit Pop/Rock-Klängen zwischen Alternative und Indie, radiofreundlich und doch anspruchsvoll. „Suburban Legends“ ist das erste Album der beiden.

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The Heartways

The Heartways – Damaged Goods

Der Name Saskia Hahn dürfte bei manch einem wohlwollendes Nicken auslösen. Als Teil von Sweet Machine erfreute sich die ausgebildete Tontechnikerin großer Szene-Beliebtschaft und stieß dabei auf Peaches, die sie vom Fleck weg für zwei Jahre als Live-Gitarristin engagierte. Danach nahm sich Hahn eine Auszeit und wurde bildende Künstlerin, bevor es sie nach und nach zurück zur Musik trieb. Dort verarbeitete sie unter anderem den Tod des Vaters und das Ende einer toxischen Beziehung. Seit 2019 ist sie mit dem Soloprojekt The Heartways zurück und legt nun ihr erstes Album vor. „Damaged Goods“ darf gut und gerne als fuminantes Comeback bezeichnet werden.

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Grouplove

Grouplove – I Want It All Right Now

Obwohl sie an den Erfolg ihres großen Hits „Tongue Tied“ – fünffach Platin in ihrer US-Heimat, hierzulande Indie-Kultstatus – nicht wieder herankamen, konnten Grouplove seither dennoch fünf spannende Alben veröffentlichen. Damit musste man zwar kleinere Brötchen backen, fand dennoch eine sympathische Nische zwischen Pop und Rock mit betont positiven Vibes und Inklusion. Das Ehepaar Hannah Hooper und Christian Zucconi ließ sich für ihren neuesten Streich, zugleich der Einstand für Glassnote, von den besonderen Bedürfnissen ihrer Tochter inspirieren. „I Want It All Right Now“ zaubert selbst in den unbequemen Momenten ein dickes Lächeln auf die Lippen.

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M. Byrd

M. Byrd – The Seed

Insgesamt mehr als elf Millionen Streams alleine auf Spotify mit den ersten beiden Singles: M. Byrd rannte ab Herbst 2020 offene Türen ein. Sein leichtfüßiger und doch mitreißender Indie-, Pop- und Singer/Songwriter-Ansatz, der feinsinnige Arrangements mit gerne mal ernsteren Beobachtungen kreuzt, fasziniert und reißt mit. Die Tracks für das erste Album wurden unter anderem unter dem Eindruck des damals beginnenden Ukraine-Kriegs geschrieben, von Freunden und Familie, die über die ganze Welt verteilt leben, von drastischer Symbolik und persönlichen Verlusten beeinflusst. „The Seed“ pflanzt sich in das Herz des songschreibenden Seelenlebens.

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Blondshell

Blondshell – Blondshell

Von wegen durch die Blume: Sabrina Teitelbaum sieht keinen Grund, irgendwas zu beschönigen, und packt erfrischende Direktheit in ihre Texte. Die 25jährige US-Amerikanerin versteckt sich keineswegs hinter großen Metaphern und sagt deutlich, was Sache ist. Inmitten dieser durchaus therapeutischen Offenbarungen stecken großartige Songs und feinsinnige Melodien, die Pop-Sensibilitäten mit Indie und Alternative vermischen. Was zumindest dem Papier nach nicht zusammenpassen sollte, geht für Blondshell, so Teitelbaums Künstlername, absolut auf. Das erste Album heißt ebenfalls „Blondshell“ und begibt sich in große Songwriter-Tradition mit dem gewissen eigenständigen Etwas.

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Ron Gallo

Ron Gallo – Foreground Music

Warum aufgeben, wenn man auch ordentlich Lärm machen kann? Nach diesem Motto geht Ron Gallo sein neuestes Album an. Anstatt Gentrifizierung, Immboilienspekulanten, Wirtschaftsmagnaten und Extremisten das weite Feld zu überlassen, wird musikalisch zurückgeschlagen. Zwar dürfte der Untergang unvermeidbar sein, aber deswegen kann man immer noch kämpfen – diesem Motto folgt „Foreground Music“, ein weiterer Streifzeug durch verschiedenste Pop- und Rock-Sounds mit manch einem Experiment und unheimlich hohem Energielevel.

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Emily Breeze

Emily Breeze – Rapture

Age is just a number – davon singt Emily Breeze mehrere Lieder. Typen aus der Musikindustrie erklärten ihr, sie müsse ihr wahres Alter (der große 4er steht nun vorne, betont die Künstlerin) vor Presse und Publikum verstecken. Stattdessen geht die Britin ihren eigenen Weg, bemüht sich um Ehrlichkeit, nimmt aber ebenso kosmologische Themen und absurde Ideen mit. „Rapture“ denkt zudem Pop- und Rock-Ansätze auf kunstvolle Weise weiter und bietet einer spannenden Musikerin eine überaus vielschichtige Bühne.

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JW Francis

JW Francis – Dream House

Was Fanservice betrifft, ist JW Francis im besten Sinne anders als andere. Er schreibt nicht nur Songs über sein eigenes Leben, er macht Jahr für Jahr rund um den Valentinstag Musik für andere Menschen. In den vergangenen drei Jahren kamen mehr als 300 Anfragen zusammen. Sämtliche Tracks auf „Dream House“, das vierte Album für Sunday Best Recordings, entstammen diesem Projekt. Teils wurden sie in ihrer Ursprünglichkeit belassen, teils etwas überarbeitet, um dem Leben des New Yorkers zu entsprechen. Herausgekommen ist ein schillerndes, energisches und zugleich verträumtes Werk, das Vertrautes in einen frischen Kontext packt.

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Spielbergs

Spielbergs – Vestli

Mit drei hochkarätigen Releases binnen 18 Monaten spielten sich Spielbergs frei und debütierten höchst eindrucksvoll. Und doch singen die Norweger nun plötzlich vom Gefühl des Gefangenseins, was zu ihrem gerne lärmenden Alternative-Sound mit Punk- und Emo-Einschlägen auf den ersten Blick nicht so recht zu passen scheint. Laut Sänger und Gitarrist Mads Baklien geht es darum, im eigenen Kopf, in den eigenen Gedankenwellen gefangen zu sein, von Bedauern, Sorgen und Ängsten zerfressen, regelrecht lahmgelegt zu werden. „Vestli“ ist der Titel des zweiten Albums und zugleich jener Vorort Oslos, in dem Baklien und Bassist Stian Brennskag aufwuchsen. Das Credo: Selbst wenn man Vestli verlassen kann, verlässt einen Vestli nie.

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Everything Everything

Everything Everything – Raw Data Feel

Auf „Re-Animator“ folgte die Flaute. Everything Everything waren mit ihrem neuen Album definitiv zufrieden, doch kam es nicht num erhofften Staging. Man suchte nach Wegen, diese Leere zu kaschieren. Sänger Jonathan Higgs stieß dabei auf die Welt der Künstlichen Intelligenz und erklärte sie direkt zum inoffiziellen fünften Bandmitglied. Weltliteratur, Geschäftsbedingungen und Kommentare zweifelhafter Internetforen wanderten in den Computer und unterstützten die Mission, Horror und Trauma in etwas Positives zu verwandeln. Entsprechend vertraut und doch anders klingt „Raw Data Feel“.

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