Schlagwort: Alternative Pop/Rock

Durry

Durry – This Movie Sucks

Als die Welt eine Pause einlegte, fanden sich die Geschwister Austin und Taryn Durry im Elternhaus wieder und entdecken einen gemeinsamen musikalischen Nenner. Fieberhafte und doch eingängige Klänge legten den Grundstein für das Duo Durry. Der Einstand „Suburban Legends“ entstand überwiegend in Kellern und Heimstudios und warf mit „Who’s Laughing Now“ einen unerwarteten TikTok-Hit ab, mittlerweile über sechs Millionen Mal gestreamt. Und doch war der Schritt in ein anständiges großes Studio für die Durrys eine starke Sache. Das inspirierte zugleich einen kleinen musikalischen Wandel, und so zeigt sich der Zweitling „This Movie Sucks“ nun in jeglicher Hinsicht breiter und packender aufgestellt.

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Blondshell

Blondshell – If You Asked For A Picture

Was, wenn ich der Bösewicht bin? Mit dieser möglichen Erkenntnis sah sich Sabrina Teitelbaum bei den Arbeiten an ihrem zweiten Album als Blondshell konfrontiert. Während sich der Einstand vor zwei Jahren einer Schwarz-Weiß-Optik widmete und keine Nuancen wahrnehmen wollte, sieht die US-Amerikanerin die Dinge nun etwas differenzierter. Mit Kritik sparen die zwölf neuen Songs allerdings nicht, ob Selbst- oder anderweitig. Für „If You Asked For A Picture“ entwickelt Blondshell ihre Momentaufnahmen weiter und ließ sich zugleich von recht maskulinen Platten und Bands, wie „Rated R“ von Queens Of The Stone Age und „Californication“ von den Red Hot Chili Peppers, inspirieren, nur um diese in kompromisslose Weiblichkeit umzudenken.

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The Deadnotes

The Deadnotes – Rock ’n‘ Roll Saviour

Fünf Jahre sind eine verdammt lange Zeit, gerade in der Musik. Als The Deadnotes im Februar 2020 „Courage“ veröffentlichten, waren sie eine andere Band, doch auch die Welt eine andere, die sich gerade zu diesem Zeitpunkt entscheidend veränderte. Darius Lohmüller und Jakob Walheim waren allerdings alles andere als untätig, fanden im neuen Duo-Line-up Inspiration, veröffentlichten diverse Kleinformate und definierten ihren Sound neu. Punk- und Emo-Einflüsse rückten in den Hintergrund, stattdessen geht es nun deutlich poppiger und bunter vor sich. Dass die neue Platte ausgerechnet „Rock ’n‘ Roll Saviour“ heißt, bringt selbstverständlich eine angenehme Portion Ironie mit.

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Horsegirl

Horsegirl – Phonetics On And On

Kann, nein, soll man bei einem zweiten Album schon von einem Neustart sprechen? Das klingt wohl etwas überzeichnet, und doch ist in den zweieinhalb Jahren seit „Versions Of Modern Performance“, dem ersten Album des Trios Horsegirl, so viel passiert. Die besten Freundinnen zog es nach New York, wo zwei der drei Musikerinnen die Universität NYU besuchen, dennoch ging es – ausgerechnet an den kältesten Tagen des Jahres – für die Aufnahmen zurück nach Chicago. Zudem widmete man sich gemeinsam mit Cate Le Bon einer betont minimalistischen Öffnung, von Reduktion beeinflusst. „Phonetics On And On“ klingt entsprechend frisch, ohne den schrammelnden Pop-Kern aufzugeben.

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White Denim

White Denim – 12

Für James Petralli war die Pandemie, wie für so viele andere Kunstschaffende auch, eine Zeit großer Veränderungen. Er zog mit seiner Familie nach Los Angeles, kümmerte sich ums Homeschooling und erschloss später andere Betätigungsfelder. So arbeitete er am Soundtrack der Amazon-Prime-Serie „Daisy Jones And The Six“, wurde zum bezahlten Songwriter for Hire und feilte nebenher an seinen Produzententätigkeiten. Nun meldet sich seine Band White Denim zurück, erstmals komplett in Eigenregie produziert und durch die Möglichkeiten digitaler Bearbeitung aus der Komfortzone ausbrechend. Noch nie war es für Petralli so einfach, mit verschiedenen Musikern aus dem ganzen Land zusammenarbeiten. „12“ hört man diese Spielfreude an.

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Mount Jacinto

Mount Jacinto – Silver Lining

Unwirklich, mystisch und doch so eindringlich, das umschreibt den angenehm eigenwilligen Sound von Mount Jacinto zumindest einigermaßen. Die kreative Spielwiese der Costa Ricanerin Sonya Carmona ließ sich vom gleichnamigen Berg in Palm Springs inspirieren und soll einem Gefühl von Freiheit und Weite Ausdruck verleihen. Exakt das zeigt sich anhand der Musik, die mit Pop und Rock, mit Psychedelic, mit Folk und mit Alternative spielt, Chamber-Charme mitbringt und sich dabei ganz lässig auf unwirklichen Schwingen tragen lässt. „Silver Lining“ ist das erste Album dieses spannenden Projektes.

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Orla Gartland

Orla Gartland – Everybody Needs A Hero

Der große Wurf zeichnete sich bei Orla Gartland schon lange ab. Bereits im Teenageralter erschien eine erste EP, zehn Jahre später landete das erste Album auf Platz 10 in den britischen Charts, in der irischen Heimat ging es sogar auf Platz 4. Gartland tourte im Anschluss fleißig, war Stammgast auf diversen Festivals, kollaborierte fleißig und rief mit Fizz sogar ein kleines Nebenprojekt mit guten Freund*innen ins Leben. Ob das zweite Album tatsächlich das schwerste ist, nun, das hat der 29jährigen offensichtlich niemand gesagt. Auf „Everybody Needs A Hero“ beleuchtet sie den Mythos einer Heldin konzeptuell und von verschiedenen Seiten – im Alltag, aber auch auf sozial verklärte Weise.

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Johnossi

Johnossi – Forevers

Einen Schritt nach vorne wollten sie wagen, das Innerste zum Vorschein bringen und zugleich ein großes, klares und furchtloses Album aufnehmen. Große Worte begleiten den achten Longplayer von Johnossi, den das Duo einmal mehr mit Langzeit-Keyboarder Matthias Franzén schrieb. Dafür ging man nach längerer Zeit zurück in den Proberaum, wo einst alles begann, wo damals die ersten Songs entstanden, um das Gefühl der Ursprünglichkeit und des Gemeinsamen wiederzuentdecken. „Forevers“ gibt sich entsprechend jung, energiegeladen, geradezu beflügelt und taucht mit frischem Wind in poppigere Gefilde ein.

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St. Vincent

St. Vincent – All Born Screaming

Selbst ist die Frau, so schwer und frustierend das ab und an auch sein mag. Annie Clark aka St. Vincent hatte bereits ihre bisherigen Platten allesamt co-produziert, übernahm dieses Mal jedoch den Vorsitz und kümmerte sich um die komplette Produktion ihres neuesten Streichs. Das bedeutete zwar mehr denn je die Möglichkeit, die eigene kreative Vision durchzusetzen, war zugleich jedoch von allerlei Selbstzweifeln und Frustrationen begleitet. Prominente Gäste und Unterstützter, begleitet von schonungsloser Ehrlichkeit in Text und Ton, lassen „All Born Screaming“ alte und neue kreative Wege gehen.

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Everything Everything

Everything Everything – Mountainhead

Die intensive, geradezu intime Auseinandersetzung mit Technologie, KI und vielen weiteren Aspekten der vermeintlichen Moderne gehört für Everything Everything sozusagen zum guten Ton. Für ihr letztes Album „Raw Data Feel“ entwickelten sie sogar ein eigenes KI-Tool und fütterten dieses mit Unmengen an Daten. Nun schlägt das Quartett eine deutlich dystopischere Richtung ein. Eine Technologie der Zukunft stürzt die Menschheit in eine tiefe Krise. Auf der gesellschaftlichen Leiter thront eine Elite, während die Menschen am anderen Ende gezwungen sind, sie zu erhalten. „Mountainhead“ findet in dieser albtraumhaften Vision Parallelen zur Gegenwart. Und zarte Ansätze von Hoffnung.

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