Schlagwort: Dark Rock

Nick Cave And The Bad Seeds – Lovely Creatures

Eigentlich wollte Nick Cave vor drei Jahren eine kleine Werkschau zu 30 Jahren mit The Bad Seeds veröffentlichen. Diese verschob sich jedoch, sodass zwischenzeitlich die schmerzhafte wie eindrucksvolle, berührende Trauerarbeit „Skeleton Tree“ das Licht der Welt erblickte. Folglich findet sich auch keiner dieser Songs auf eben jener Compilation, die nun – endlich – als „Lovely Creatures“ erscheint und auf drei prall gefüllten CDs jeder Cave’schen Dekade einen Silberling widmet – ohne Soundtrack-Projekte, ohne schroffe Nebenschauplätze.

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Nicole Sabouné – Miman

In ihrer schwedischen Heimat durchaus bestens bekannt, bläst Nicole Sabouné nun auch zum Angriff auf den Rest Europas. Ihr düsterer, bedrohlicher Sound erinnert ein wenig an die finsteren Größen der 80er Jahre, wie Dead Can Dance und Cocteau Twins. Mit ein wenig Verzögerung erhält nun Sabounés zweites Album „Miman“ den verdienten Deutschland-Release. Inspiriert von einem Gedicht Harry Martinsons aus dem Jahr 1956, behandelt sie die Gier der Menschheit und deren Pfad zur Selbstzerstörung.

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Mayflower Madame – Observed In A Dream

Seit einigen Jahren erfreut sich kondensierte Düsternis wieder besonders großer Beliebtheit. Post Punk, Gothic Rock, Shoegaze und Industrial erleben eine große Renaissance. Davon könnten nun auch Mayflower Madame profitieren. Das Quartett aus Oslo machte in seiner norwegischen Heimat bereits vor drei Jahren mit der 12″ „Into The Haze“ auf sich aufmerksam, etwas später wurde man von den größten Radiostationen des Landes gespielt und durfte diverse Indie-Granden supporten. Mit dem Debütalbum „Observed In A Dream“ könnte nun auch der Rest Europas fallen.

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Yuma Sun – Watch Us Burn

Das Ende der Welt ist nah und Norwegens Yuma Sun haben erneut den perfekten Soundtrack dafür geschrieben. Domesdagrock nennen sie ihren Sound, also apokalyptische Rockmusik für jedermann. Dafür mischen sie Country, Indie, Alternative und ein wenig Post Punk / Dark Wave in einem großen Topf zusammen, getragen von herrlich fatalistischen Lyrics, für die Sänger Jaran immer wieder auf den Sündenfall des Alten Testaments und ähnlich dramatisch-verwegene Topoi zurückgreift. Wer die beiden Vorgänger mochte, wird auch „Watch Us Burn“ lieben. Yuma-Sun-Neulinge schnallen sich besser an.

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Kid Harlequin – Wired

Denkt man an Industrial Rock, so ergibt sich ein kühles, maschinelles Bild elektronisch behafteter Musik mit vielen Wiederholungen und wenig Emotionen – oder doch nicht? Kid Harlequin haben sich eben jenem Genre verschieben, klingen aber irgendwie anders. Das niederländische Quartett vermischt melodische Erkenntnisse mit dystopischen Visionen und fiesem Druck, der Nine Inch Nails mit Dúné verbindet. Klingt komisch, funktioniert aber, wie das Debütalbum „Wired“ zeigt.

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Get Your Gun – The Worrying Kind

Der gute, alte Blues ist eine schwere, zuweilen schmerzhafte Angelegenheit. Das wissen auch Get Your Gun aus Dänemark, die mit einem Jahr Verspätung nun auch den deutschsprachigen Raum in Angriff nehmen. Was der Beipackzettel ganz unschuldig ‚Alternative Rock‘ nennt, ist eine bleierne Mischung aus Blues, Country, Folk, Dark Rock, Post Rock und Heavy-something. Hinter „The Worrying Kind“ stecken die Brüder Andreas und Simon Westmark sowie der mittlerweile ausgestiegene Bassist Søren Nørgaard – quasi ein Echo aus vergangenen Tagen.

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Grave Pleasures – Dreamcrash

Beastmilk sind tot, es leben Grave Pleasures! Der Implosion der Post-Punk-Hoffnungsträger nach dem herausragenden Debüt „Climax“ folgt nun mühevolle Kleinarbeit. Sämtliche Mitglieder des Nachfolgeprojekts sind von zerbrochenen Bands geschädigt – neben den verbliebenen Gründungsmitgliedern Mat „Kvohst“ McNerney und Valtteri Arino sind Linnéa Olsson (ex-The Oath) sowie Uno Bruniusson (ex-In Soltiude) am Start, während Juho Vanhanen der nach vor lebendigen Kraut-Schwarzmetaller Oranssi Pazuzu semi-offiziell aushilft. „Dreamcrash“, dieser programmatisch betitelte Einstand, führt die positiv lethargische Post-Punk-Adaption für Schwermetaller und Goth-Kids souverän fort.

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Grave Pleasures – Crying Wolves

Nach der Implosion der Post-Punk-Hoffnungsträger Beastmilk war Frontmann Mat McNerney aka Kvohst darum bemüht, schnell ein Nachfolgeprojekt auf die Beine zu stellen. Neben Gründungsmitglied Valtteri Arino und der bereits live aktiven Linnéa Olsson (ex-The Oath) kamen noch Uno Bruniusson der aufgelösten In Soltiude sowie, semi-offiziell, Oranssi Pazuzus Juho Vahanen hinzu. Als Grave Pleasures verarbeiten sie ab 4. September den Trennungsschmerz auf „Dreamcrash“ und veröffentlichen mit „Crying Wolves“ schon jetzt einen ersten Vorgeschmack.

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Moonspell – Extinct

Moonspell konnte man in den gesamten 25 Jahren ihrer Karriere nie auf eine bestimmte Musikrichtung festsetzen. Schwörte das Quintett zu Demo-Zeiten noch auf Black Metal, war ihr Debütalbum „Wolfheart“ ein Meisterwerk des Dark Metal, ehe sie mit „Irreligious“ ins Gothic-Lager wechselten. Bei späteren Alben kamen Einflüsse aus der Folklore („Sin/Pecado“) und aus dem Industrial-Bereich („The Butterfly Effect“) hinzu, ehe mit „Darkness And Hope“ die Rückkehr zum Gothic folgte und „Memorial“ sogar leichte Black Metal-Anleihen aufwies. Das letzte, beinahe schon thrashige Album „Alpha Noir“ war nach dem genialen Gothic Metal-Prachtstück „Night Eternal“ dann doch eine kleine Enttäuschung, da sich trotz starker Songs auf Dauer die Monotonie breit machte – da half auch das Gothic-lastige Bonusalbum „Omega White“ wenig. Umso erfreulicher ist es, dass der zwölfte Band-Output „Extinct“ eines der abwechslungsreichsten Werke in der Geschichte der Portugiesen geworden ist.

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Interpol – El Pintor

Mit Spannung wurde das erste Interpol-Album nach dem Ausstieg von Bassist und Leitfigur Carlos Dengler erwartet. Ob es diese Platte überhaupt geben würde, das wussten die drei verbliebenen Mitglieder selbst einige Zeit nicht, und widmeten sich erst einmal Neben- bzw. Soloprojekten. Als man sich schließlich wieder im Studio einfand, schnallte sich Sänger Paul Banks den Viersaiter um und löste den entstandenen Engpass personell wie kreativ. „El Pintor“, das ist nicht nur spanisch für „der Maler“, es ist außerdem ein Anagramm des Bandnamens und zugleich Sammlung der lichtesten Momente im stilisierten Nebel, der seit zwölf Jahren das Land verhüllt.

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