Schlagwort: Garage Rock

Themis

Themis – Self Mythology

Düster, treibend, energisch und gerne mal noisig: So präsentiert sich der Stuttgarter Musiker Themis und arbeitet ganz nebenbei daran, seinen Zwei-Jahres-Release-Rhythmus beizubehalten. Zuletzt befasste er sich nach eigenen Angaben mit einem genauen Blick auf sein Leben und sein Umfeld, suchte und fand Einklang mit der inneren Stimme, erzählt zudem Geschichten von Freunden sowie von Menschen und ihren gesellschaftlichen Konflikten und Erlebnissen. Die Rede ist von dunklen und bittersüßen Klängen, von mehr Punk und Queer-Attitüde. Rausgekommen ist unterm Strich „Self Mythology“, das Mythen rankt und kontextualisiert, begleitet von mehr musikalischer Vielfalt.

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Sex Beat

Sex Beat – Crack

Sex Beat machen dem Punk die Hölle heiß. Das Berliner Quartett will – und soll – viel mehr als eine reine lokale Größe sein und verschreibt sich, auch aus der Notwendigkeit heraus, dem DIY-Ethos. Ihr inzwischen zweites Album bricht nicht nur den eigenen Sound auf das Essenzielle herunter, man nahm zudem ohne Studio, ohne Produzenten und ohne großen Plan auf. Und doch ist hieran rein gar nichts planlos, denn die acht Tracks auf „Crack“ landen in aller würzigen Kürze einen scharfkantigen bis tanzbaren Volltreffer nach dem anderen.

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His Lordship

His Lordship – Bored Animal

Es ist eine von sehr vielen Lockdown-Geschichten: Als der langjährige Pretenders-Gitarrist James Walbourne 2020 unerwartet Zeit hatte, wollte einfach nur ein paar Rock’n’Roll-Songs in einem Pub spielen, um aktiv zu bleiben. Der dänische Drummer Kris Sonne, der selbst auf „Relentless“ zu hören war und bei einzelnen Gigs aushalf, wurde rekrutiert, His Lordship waren gegründet. Mit der Mission, möglichst direkt und und unmittelbar zu rocken, landete vor etwas über einem Jahr ein erstes Album. Für den Nachfolger „Bored Animal“ entschied man sich für eine deutliche Straffung und verabschiedete sich von etwaiger Perfektion. Beides bekommt dem Duo bestens.

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The Sexy Drugs

The Sexy Drugs – Reckless Memories

Alte, rockende Bekannte melden sich lautstark wieder: Tatsächlich liegt das dritte und bis jetzt letzte Album von The Sexy Drugs 15 Jahre zurück. Untätig war man aber keinesfalls – es gab Konzerte, ein paar Kleinformate und Umbesetzungen. 2017 wurde sogar eine komplett neue Platte aufgenommen, die laut Band ‚dem ungeübten Toningenieur zum Opfer fiel‘ und bis heute keinen Release erfuhr. Das seit 2019 zum Quartett erweiterte, dann jedoch erst einmal ausgebremste Line-up widmet sich nun – und endlich – den Hochs und Tiefs des Lebens. „Reckless Memories“ handelt von alten Gefühlen, neuen Problemen und verpassten Chancen.

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Rokets

Rokets – Bad Choices

Einfach rocken, einfach rollen: Die Mission von Rokets ist so einfach wie genial. Auf ihren ersten beiden Alben konnte sich das Quintett aus Helsinki, gepeist aus Underground-Bands mit vorwiegend Hardcore- und Metal-Background, schnell einen Namen als Experten für fieberhafte, kurzweilige und handgemachte Klänge machen. Live wird so und so alles abgerissen. Nun ist man bei Svart zuhause und bereitet den Release von „Bad Choices“ vor. Schlechte Entscheidungen sind auf der dritten Platte der Finnen aber zu keiner Zeit zu hören.

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Odd Couple

Odd Couple – Rush-Hour des Lebens

Von den Köpfen und den Festplatten über den Datenstrom bis zur finalen Platte, so gestalteten sich die letzten vier Jahren bei Odd Couple, die nach einer Möglichkeit suchten, ihren weiterhin angenehm schrägen Sound zu konkretisieren. Berlin trifft Dada, Garage Rock trifft Kraut, verträumter Fuzz-Pop kollidiert mit Psychedelia, Sein ringt mit Schein – für Jascha Kreft und Tammo Dehn ein Versuch, den Flickenteppich nach der erzwungenen Ausbremsung zusammenzustückeln. „Rush-Hour des Lebens“ ließ sich erzwungenermaßen viel Zeit und schafft es trotzdem, bei aller Vielschichtigkeit stets fest im Hier und Jetzt verankert zu bleiben.

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The Blue Stones

The Blue Stones – Metro

The Blue Stones waren noch nie das typische Power-Duo, wenngleich es ein solches angesichts der Vielzahl an Zweiterkonstellationen wohl eh nicht (mehr) gibt. Die beiden Kanadier verstehen sich auf einen rockigen Sound mit Blues- und Garagen-Untertöne, der natürlich gewisse Querverweise auf frühe The Black Keys zulässt, jedoch auf herrlich eigenen Beinen steht. Das gilt selbstverständich auch für ihr mittlerweile viertes Studioalbum, das erfolgreich mit Konzeptkunst anbandelt. „Metro“ findet sich in einem dystopischen U-Bahn-System, wo der Protagonist eine Manifestierung dessen dunkler Seite konfrontieren muss.

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Greer

Greer – Big Smile

Aller Anfang war für Greer nicht unbedingt leicht. Das südkalifornische Quartett veröffentlichte zwei starke EPs 2020 und 2021, tourte immer dann, wann sich die Möglichkeit bot, doch fand man sich schnell in einer Burnout-Sackgasse wieder. Eine mehr als ein Jahr andauernde Pause bekam Greer und ihrem eigentlich recht beschwingten Sound erstaunlich gut. Man fand sich in der Garage von Drummer Lucas Ovalle wieder, wo die Reise einst begann, redete miteinander, entdeckte das Gemeinsame neu und sichtete das während der Auszeit entstandene Material. Letztlich ging man mit über 200 Songs ins Studio, derer 13 nun auf dem ersten kompletten Album „Big Smile“ gelandet sind.

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Bloke

Bloke – Living Without Expectations

Fünf Jahre verbrachte der Berliner Künstler Jakob Buraczewski in der alternativen Musikszene Londons. Im Norden der britischen Hauptstadt fand sich seine Band Bloke, inzwischen wieder zurück nach Deutschland übersiedelt. Die Mischung aus Psych, Noise und Krautrock, durch Garage-Ausritte gekonnt gestreckt und erweitert, führte zu einer Fülle an Club-Konzerten und einem mehr als guten Namen in der Underground-Szene, durch zwei starke Singles unterstrichen. Inzwischen griffen die Feinschmecker von Tonzonen Records für eine erste EP zu. „Living Without Expectations“ verweigert die Erwartungshaltung und erfüllt diese dennoch auf allen Ebenen.

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Death By Unga Bunga

Death By Unga Bunga – Raw Muscular Power

Wider der Unsicherheit schnallen sich Death By Unga Bunga einmal mehr die Gitarren um und legen beherzt los. Das Quintett aus dem norwegischen Moss setzte sich bereits 2021 gegen „Heavy Male Insecurity“ ein und bekämpft diese Epidemie nun weiter. Erwachsen sollen andere werden, denn der angepunkte Rock aus der Garage funktioniert weiterhin dann am besten, wenn man einfach macht: „Raw Muscular Power“ geht die Angelegenheit – wenig überraschend – mit roher Gewalt an, schüttelt Hooks in rauen Mengen aus dem Ärmel und realisiert im Vorbeigehen die ureigene Scandi-Rock-Vision.

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