Dukes Of Windsor – It’s A War

In Australien tanzen die Uhren anders. Es herrscht Krieg, ein tiefer Grabenkrieg. Nein, es gibt kein Blut, keine spritzenden Gedärme. Maximal im Nachtprogramm. Viel mehr wird die Tanzfläche beschossen. „It’s A War“ nennt sich das Deutschland-Debüt des Quintetts Dukes Of Windsor, das eine Art Compilation ihrer beiden bisherigen Aussie-Releases darstellt.

Krieg und Dancefloor, das kennt man ja von !!! (chk chk chk), die auf ihre ganz eigene Art und Weise gegen das Tanzverbot in New Yorker Bars und Clubs protestierten. Bei den Dukes Of Windsor ist hingegen alles eitel Sonnenschein, weswegen sie hektische Bewegungen durch treibenden Rock, Post Punk und Garage akzentuieren, dabei aber nie auf Electro vergessen. Quasi Electroclash. Oder doch Electro-Rock? Wayne?

Hauptsache zuckende Gliedmaßen. „No Disguise“ mimt den idealen Kickstart, gibt sich leicht mathematisch und dabei abgehoben. Es sind aber nicht nur die gewogen stampfenden und hektisch klampfenden Arrangements, sondern vor allem die angenehm aufgeregten Vocals, die auch schon mal an Jonathan Davis von KoRn („The Others“) erinnern – überhaupt ein krudes Ding mit massig Funk.

Wo man die Dukes einordnen soll? Schwierig, schwierig. Auf „So Beautiful“ dringen sie gen Indie-Clubs, auf „Land Of Strangers“ mischen sie AOR mit Avantgarde, während „Crystal’s Getting High“ auch von New Order hätte stammen können. Verwirrt? Recht so, denn Kohärenz und Kohesion sind für die Aussies Fremdwörter. Wurscht, denn „It’s A War“ ist ein geniales, verhindertes Best-of-Album mit Schmäh, Charme und Leidenschaft. Ganz groß, wenngleich von der breiten Masse zu Unrecht ignoriert. Wayne?

VÖ: 26.02.2010
Motor Music (Edel Music Distribution)
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