Glasvegas – Glasvegas

(c) Steve Gulick

Believe the hype! Fucking do it, alright? Glücklicherweise wurden die Schotten nicht dicht gemacht, auch wenn man nicht so genau weiß, wie dicht Glasvegas nach ihren Shows sind. Die Indie-Sensation aus den Highlands ist mit dem Debütalbum „Glasvegas“ und Platz 2 in UK längst angekommen. Nun soll auch die Festung Deutschland endgültig fallen.

Selten wird ein reines Hitalbum so dermaßen kompakt, kurzweilig und unterhaltsam gehalten, Abnutzungserscheinungen gibt es auch nach dem x-ten Durchlauf nicht. Natürlich ragen vor allem die Singles heraus. „Geraldine“ hat aktuell die Airwaves im Griff, präsentiert in Perfektion die Mischung aus Wave Rock, Indie-Flair und schottischem Charme. Letzteren steuert Sänger James Allan mit kräftigem Akzent bei. „It’s My Own Cheating Heart That Makes Me Cry“ ist eine einzige gewaltige Wave-Hymne, die erst gegen Ende Dampf macht. Einzig am etwas belanglosen „Daddy’s Gone“ dürften sich die Geister scheiden.

Dieser Track ist aber der einzige Mini-Ausfall auf einem durchwegs guten Album. Der episch anmutende Opener „Flowers & Football Tops“ ist gleichermaßen Hit und Noise-Teppich, „Go Square Go“ eine pumpende Hymne und „S.A.D. Light“ mit seiner schreienden Gitarre bewegend, beinahe an die Editors erinnernd. Zusätzlich hat man in „Ice Cream Van“ einen fantastischen Abschluss gefunden, für den scheinbar Sigur Rós die Logistik geliefert haben.

Mit Ausnahme des angesprochenen Vater-Komplexes fällt das Glasvegas-Debüt ziemlich fehlerfrei und makellos aus. Hit folgt auf Hit, die Mischung aus Brit-Charme, atmosphärischen Wave-Klängen und Indie-Flair schlägt ein. Ausnahmsweise also ein gerechtfertigter Hype, wobei fraglich ist, wie die Schotten „Glasvegas“ überbieten wollen. Es wird spannend sein, wie sie durch die obligatorische Phase der Konsolidierung gehen werden.

VÖ: 30.01.2009
Columbia Records (Sony BMG)
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