Lily Electric – You’re In The Painting You Saw
„Geh doch nach Berlin“ – Angelika Express wussten, wovon sie singen. Dachten sich auch Lily Electric aus Kopenhagen, und residieren seither in der Hauptstadt. Das dänische Indie-Quartett ist bereits aus dem Vorprogramm von Slut, The Kooks, Maximo Park und Cold War Kids ein Begriff. Nun erscheint das Debütalbum „You’re In The Painting You Saw“.
Der Titeltrack „You’re In The Painting You Saw“ startet die Reise durch 47 Minuten malerischen Indie Pop/Rock. Natürlich sind die Einflüsse britischer Kollegen nicht zu verhehlen, treten ganz deutlich hervor. Britpop in Reinkultur mit einem Hauch von Blur, das könnte man über „No Art Worth The Look Of You“ sagen, ein überraschend progressives Gebilde. Das ruhige, zart trippelnde „In Your Room“ und vor allem „Love Travels Far“ mit seinem psychedelischen, ausufernden Instrumental-Teil unstreichen den Hang der Dänen zu Jam und Prog.
Aber auch die Indie-Disco wird sich über diese Platte freuen. „Do You Miss Your Feathers“ ist verdammt tanzbar mit leichtem Vines-Flair. „Churchbells“ rockt kräftig los, verzieht sich kurzzeitig in den 60s und zeigt dabei Mando Diao, wie man 2009 Hits schreibt. Dazu kommen Obskuritäten wie das märchenhafte, verspielte „Blasted“, oder der Rock’n’Roll-Grundkurs „Now I See You Nowhere“, die diese Platte um so sympathischer macht.
Auf ihrem Debüt zeigen sich Lily Electric überaus souverän und abwechslungsreich. Britpop trifft auf schwedischen Retrorock und US-Psychedelia, freilich bei gleichbleibend hoher Qualität. „You’re In The Painting You Saw“ ist ein amtliches Sommeralbum und scheint ein Geheimtipp zu werden. Es würde allerdings ebenso wenig schmerzen, wenn den Dänen mehr Aufmerksamkeit zukommen würde.
VÖ: 17.04.2009
Pony Records (Indigo)
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