Clueso – Clueso & STÜBA Philharmonie
Ein Mikrophon und ein Taktstock – Rücken an Rücken für ein faszinierendes Konzert. Deutschlands Pop-Poet Clueso hatte erstmals 2004 auf seinem Album „Gute Musik“ mit den Musikern der STÜBA Philharmonie aufgenommen. Mittlerweile geht man gemeinsam auf Tour und hat im Rahmen eines NDR-Radiokonzerts in Hamburg das Doppel-Livealbum „Clueso & STÜBA Philharmonie“ aufgenommen.
Mit Orchestern haben schon viele gearbeitet, doch nur selten ergeben derlei Kollaborationen Sinn. Zumeist wirken die klassisch ausgebildeten Musiker nur wie Schmuck, wie Beiwerk, die gewisse Teile akzentuierten und ansonsten nur rundherum spielen. Nicht so die STÜBA Philharmonie, die von Clueso & Band, sowie Dirigent Martin Lentz perfekt in die Songs eingeführt wurde.
Sämtliche Hits sind da, funktionieren auch durch die Bank. Ob „Chicago“, „Pizzaschachteln, „Kein Bock zu geh’n“, „Mitnehm“ oder ein großartiges „Gewinner“ – großes Kino von sämtlichen Beteiligten. Die kleine Symphonie „Geisterstadt“ wirkt mit philharmonischer Beteiligung noch größer, massiver, bedrohlicher und depressiver – nebst all den feinen Stücken das unbestrittene Highlight dieses Konzertes.
Schön auch, dass keine wirkliche Schwachstelle an „Clueso & STÜBA Philharmonie“ auszumachen ist. Clueso wirkt bei diesem Weihnachtskonzert gut aufgelegt, kann sogar den schroffen Crossover-Track „Da wohnt so’n Typ“ anständig transportieren. Wirklich ungewohnt wirken nur Samples und Scratches, gerade in „Gute Musik“; ein wenig Fremdkörper, der sich wohl nur schwerlich vermeiden ließ.
Störend geht aber anders, denn trotz dieser minimalen Abzüge in der B-Note ist das gemeinsame Livealbum von Clueso & Band, sowie der STÜBA Philharmonie ein absoluter Leckerbissen, ein sympathisches Paket, eine lebendige Doppel-CD. Anders gesagt: Must-Have.
VÖ: 09.07.2010
Four Music (Sony Music)
Clueso & STÜBAphilharmonie @ musicload | @ Amazon kaufen